An irischer Schule
Gute Taten statt Hausaufgaben
Was bei den Pfadfindern schon lange an der Tagesordnung ist, wurde an einer irischen Schule aufgegriffen: Statt Hausaufgaben müssen die Schüler jeden Tag etwas Gutes tun. Angebracht oder übertrieben?
Eine gute Tat pro Tag, das ist den ganzen Dezember über Pflicht an der Schule Gaelscoil Mhichil Ui Choileain in Clonakilty, Irland – und das schon im dritten Jahr in Folge. Montags müssen sie etwa mit einem Senioren sprechen, dienstags jemandem aus ihrer Familie helfen, aber Donnerstags geht es um sie selbst, sie dürfen also etwas für ihr eigenes psychisches oder emotionales Wohlergehen tun.
Doch nicht nur das: Die Schüler führen ein «Gute-Taten-Tagebuch», in dem sie eintragen, was sie genau gemacht und damit erlebt haben. In der Schule steht ein «Freundlichkeits-Eimer», in den sie Zettel werfen können, auf die sie positive Dinge, die sie an ihren Mitschülern beobachtet haben, schreiben und so deren Selbstbewusstsein stärken. Freitagsmorgens werden jeweils alle Zettel laut vorgelesen.
Der wahre Geist der Weihnacht
Bereits seit drei Jahren führt die Schule in der Advents- und Weihnachtszeit dieses Projekt durch. Im vergangenen Jahr lag der Fokus dabei auf der Dankbarkeit, dieses Jahr ist es, Gutes zu tun. Man wolle dadurch den «wahren Geist der Weihnacht, den Geist der Freundlichkeit und Grosszügikeit» stärken, schrieb Vizerektorin Ide Ni Mhuiri auf der Webseite. «Leider können nicht alle Weihnachten genissen; manche sind allein, andere sind traurig, wieder andere wünschen sich vielleicht das, was sie nicht haben und andere mögen die Feiertage einfach nicht. Aber es gibt niemanden auf dieser Welt, dem eine gute Tat nicht zugutekommt und das Schöne an der Freundlichkeit ist, dass sie nichts kostet.»
Die Schule hofft, dass die Schüler durch diese Initiative auch während des Jahres freiwillig Gutes tun.
Angebracht oder übertrieben?
Die Frage ist: Sind solche Schulinitiativen wirklich nötig? Sollten Kinder nicht von zu Hause aus lernen, zu helfen, freundlich zu sein und Gutes zu tun? Definitiv, doch Fakt ist, dass dies leider in immer weniger Familien wirklich geschieht. Und von daher sind solche Initiativen definitiv wichtig und nachahmenswert.
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / www.upsocl.com
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