Religion und Sex
Lehrplan 21: Ein ungutes Gefühl bleibt
Obwohl sich die Verfasser des Lehrplan 21 nach eigenen Worten bemüht haben, kritische Formulierungen abzuschwächen, sind die Kritiker aus den evangelischen Reihen nur bedingt zufrieden.
Teilweise zufrieden ist die Schweizerische Evangelische Allianz. Ihre «Arbeitsgemeinschaft Schule und Religion» begrüsst es, dass Inhalte von Religionen konkret im Lehrplan aufgeführt werden. Biblische Geschichten und Kenntnisse der christliche Tradition trügen dazu bei, «dass Kinder und Jugendliche Vertrauen stiften und in multikulturellen Kontexten Verantwortung übernehmen».Kirchen nicht vor die Schultüre stellen
Der religionskundliche Ansatz, dass Weltreligionen miteinander zu vergleichen seien, überfordere aber vor allem jüngere Schüler. «Werden christliche Inhalte nur oberflächlich thematisiert und dabei vermischt mit Aussagen anderer Religionen, trägt das zu Haltlosigkeit und zu grösserer Verunsicherung im öffentlichen Leben bei», gibt die SEA zu bedenken. Sie fordert daher die Kantone auf, bei der Einführung des Lehrplans das Fach Religion in der Stundentafel beizubehalten. «Der säkulare Staat überfordert sich, wenn er die Kirchen mit ihrer Wertevermittlungskompetenz vor die Schultüre stellt», so die SEA.
Begriffsaustausch ändert Grundhaltung nicht
Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) und die Stiftung Zukunft CH kritisieren auch im neuen Lehrplan die starke ideologische Ausrichtung. Wenn es statt «Gender und Gleichstellung» neu «Geschlechter und Gleichstellung» heisse, ändere es nichts am Inhalt. Weiterhin würden die Unterschiede zwischen den Geschlechtern negiert und die «sexuelle Vielfalt» mit ihrer Gleichstellung verschiedenster sexueller Ausrichtungen propagiert. Die EDU sieht im Lehrplan zudem die Absicht einer «Dekonstruktion der traditionellen Familie».
Für Zukunft CH ist die angeordnete Wertschätzung der Vielfalt der Lebensformen und deren Chancen ein untauglicher Versuch, «mehr oder weniger glückliche Notlösungen» auf die Stufe echter Alternativen zur Familien von Eltern mit Kindern zu stellen. «Dass hier eine Häufung von Problemfällen mit echter Vielfalt verwechselt wird, ist offensichtlich», so Zukunft CH.
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Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet
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