Lehrplan 21

Sexualkunde – eine Frage der praktischen Umsetzung

Der Entwurf zum Lehrplan 21 überrascht mit dem Grundsatz: «Die Verantwortung für die Sexualerziehung liegt bei den Eltern.» Das sei kein Grund, sich zurückzulehnen, befand dazu ein Podium in Aarau.

Ein mit Fachleuten aus Politik und Pädagogik bestücktes Podium zog am Samstag (31.8.13) in Aarau das Fazit: Die Formulierung bezüglich Sexualkunde ist sehr offen. Fast zu wenig konkret, konstatierte Regula Lehmann, Autorin des Buches «Sexualerziehung – Familiensache». Es lasse Raum für eine gute Information über Sexualität in der Schule – aber auch für eine ideologisch geprägte Sexualkunde. Joel Blunier, Generalsekretär der EVP Schweiz, bestätigte Lehmann mit der Feststellung, dass der Lehrplan den Lehrpersonen die Freiheit gebe, zum Beispiel auch die christliche Sicht der Ehe zu vermitteln und auf konkrete Fragen der Klasse zu antworten. Er lasse aber auch ganz andere Infos zu und atme den Zeitgeist. Blunier kritisierte besonders das praktisch vollständige Fehlen an Verweisen auf die christliche Basis unserer Gesellschaft im neuesten Entwurf des Lehrplans 21.

Lisa Barmet, Sexualpädagogin bei TeenStar, wünscht sich seriösere Infos über die biologischen Aspekte der Sexualität. Diese kämen zu kurz. Der Oberstufenlehrer Willi Villiger erklärte, es gebe dazu auch gutes Material aus christlichen Quellen. Er verwies auch auf das Beispiel von Baden-Württemberg, wo die Schulen angewiesen sind, beim Thema Sexualkunde mit den Eltern zusammenzuarbeiten.

Bei der definitiven Ausgestaltung mitreden

Organisationen (und Einzelpersonen) können noch bis Ende Oktober an einer Konsultation zum Lehrplan 21 teilnehmen und dort ihre Position einbringen, wie es die EVP und die VBG bereits tun. Die IG Sexualerziehung hat ein Papier erarbeitet, das dazu Informationen und Anregungen gibt. Es kann bei Livenet angefordert werden. Wer sich an der Konsultation beteiligen will, kann sich registrieren lassen und sich später mit Passwort einloggen.

Webseiten:
Dossier Sexualkunde