Vreni und Thomas Schneiter

Diese Fahrräder verleihen Alt und Jung «Flügel»

Vreni und Thomas Schneiter sind privat und im Geschäft ein gutes Team. Nach der Kinderphase hat Vreni mit 40 Jahren eine ungewohnte Zweitausbildung abgeschlossen. Seit 20 Jahren betreibt das Paar ein Velogeschäft. Die «Flyer» haben den Geschäftsgang beflügelt. Erfolgsfaktor ist auch die Grundhaltung der Inhaber.

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Ein erfolgreiches Team: Vreni und Thomas Schneiter.
Das Velofachgeschäft mitten im Thuner Neufeld-Quartier gehört fest zum Ortsbild. In drei Wohnungen eines Wohnblocks entstanden eine Service- und Reparaturwerkstatt, Präsentationsraum, Lagerräume und «Flyer»-Stützpunkt. Die Kundschaft stammt aus dem Quartier, aber auch aus der weiteren Region. Alltagsvelo, Mountainbike, Renn-, Cross- oder Elektrovelo? Das tägliche Engagement in Beratung und Service wird weitherum geschätzt.

Qualität aus zarter Hand

Thomas und Vreni Schneiter haben das bestehende Geschäft 1992 übernommen und ausgebaut. «Mitten in der Kinderphase», erinnert sich Inhaber Thomas Schneiter. «Meine Schwiegereltern übernahmen am Samstag den Hütedienst, sodass ich von Anfang an mitarbeiten konnte», ergänzt Vreni Schneiter. Mit der Zeit steigerte sie das Pensum, mit 40 Jahren erwarb sie auf dem zweiten Bildungsweg den Fähigkeitsausweis als «Fahrradmechaniker». Die Berufsfrau: «Ich wollte auch über Einzelteile und Komponenten Bescheid wissen.»

Von Anfang an legte die Firma Wert auf Frauen im Team. Alternierend werden ein weiblicher und ein männlicher Lehrling ausgebildet. Insgesamt beschäftigt das KMU vier Personen. Die «Zweiradmechanikerin Fachrichtung Fahrrad» Debora Bolliger arbeitet nach der Lehre bereits im dritten Jahr in der Firma. «Ich kann ihr den Laden problemlos überlassen», meint der Chef. Debora hatte die Prüfung mit der Note 5,4 abgeschlossen - als Beste im Kanton Bern. Soeben hat Jennifer Kupferschmied ihre Lehre beendet, mit einer sehr guten 5,1. «Die Lehre hat mir genau das gebracht, was ich wollte», ist sie überzeugt. Jennifer trainiert im Junioren-Nationalkader und wechselt demnächst in ein grös­seres Geschäft auf dem Platz Bern, das ihr mehr Freiraum fürs Cross- und Mountainbiken bieten kann. Yannick Schüpbach hat soeben seine 3-jährige Lehre als Fahrradmechaniker begonnen.

Service durchorganisiert

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Jennifer Kupferschmied und der neue Lernende Yannick Schüpbach.
Die Grösse eines Fachgeschäfts steckt oft im Detail. Das ist auch bei Velo Schneiter so. Die vielfältigen «Sörgeli» der Kundschaft werden so aufmerksam wahrgenommen wie der Wunsch nach einem vollgefederten Bike der neusten Generation. «Ein Velo soll längstens einen Tag in der Werkstatt sein», meint Schneiter. Dabei setzt die Firma auf die EDV wie auch auf das bewährte «Zettelsystem»: Die Aufträge werden am «Häkli» des betreffenden Wochentags befestigt und wandern zusammen mit dem Velo in die Werkstatt.

«Wir wissen von allem den Preis, aber kennen den Wert nicht mehr», meint Schneiter mit Blick auf Discounterangebote. «Nicht nur das Velo, auch die Serviceleistung hat ihren Wert.» Bei Velo Schneiter kann der Sattel während der ersten zwei Wochen ausgewechselt werden, nach drei Monaten wird ein kostenloser Garantieservice durchgeführt und das Rad kann während zwei Jahren gratis bei der Velostation am Hauptbahnhof parkiert werden.

Mit Können und Leidenschaft

Vreni und Thomas Schneiter sind erfahrene Berufsleute und stolz auf ihr Handwerk. Die Firma verfügt über ein Zertifikat als Bezüger von Oeko-Strom. «Keine grosse Sache», meint Thomas Schneiter. «Aber wir wollen auch damit ein kleines Zeichen setzen.» Christen müssten keine «Supertypen» sein, ist Thomas Schneiter überzeugt. «Wir tun unser Möglichstes - und das mit Freundlichkeit und Wertschätzung», sagt Vreni Schneiter. Die meisten Kunden wüssten sowieso, wo sie glaubensmässig stehen. «Wir wollen unser Christsein ausleben. Wenn wir auf unseren Glauben angesprochen werden, gehen wir gerne darauf ein.»

«Elektrische» bringen Schub

Ein wichtiges Standbein nebst dem Service ist der Verkauf: Durchschnittlich wird pro Tag ein Fahrrad, pro Woche ein «Flyer» verkauft. Betrug der Anteil der Elektro-Räder lange Zeit knappe zwei Prozent, liegt er heute bei ungefähr 15 Prozent. «Ein 'Flyer' ist definitiv kein Velo für alte Menschen. Aber ältere Menschen schätzen die Vorzüge besonders», beobachtet Schneiter. Er stellt fest, dass sich vermehrt auch junge Menschen für einen «Flyer» entscheiden und stattdessen auf ein Auto verzichten. Der typische «Flyer»-Fahrer ist Umsteiger: «Kunden, die schon früher Velo fuhren oder das Velofahren wieder neu entdecken.»

Was schätzen Schneiters selber am Velofahren? «Man kommt vorwärts und kann die Landschaft auf umweltfreundliche Art geniessen. Zudem ist dieser Sport schonend für den Rücken», meint Thomas Schneiter. Mindestens einmal pro Woche schwingt sich das sportliche Paar aufs Rad - Vreni auf einen «Flyer», Thomas auf ein leichtes Strassenvelo. So kann er sich «abrackern»; die Abfahrt von den Hügeln rund um den Thunersee geniessen sie dann gemeinsam.

Diesen Artikel hat uns freundlicherweise «ideaSpektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.

Webseite:
Velo Schneiter

Datum: 12.08.2012
Autor: Thomas Feuz
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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