Susann und Matthias Kuhn

Als Ehepaar Reich Gottes bauen

Susann und Matthias Kuhn (Bild: Livenet)

Eine neue Gemeinde anzufangen, ist ein komplexer Prozess. Matthias «Kuno» Kuhn und seine Frau Susann geben im Gespräch mit Florian Wüthrich Einblick, wie so ein Prozess von einem Ehepaar bewältigt wird.

Bei Kuhns ist in der Regel Matthias das Sprachrohr; Ehefrau Susann zieht die Arbeit im Hintergrund vor, auch wenn er alles mit ihr bespricht («Eine Seltenheit», findet sie…). Der Eindruck, eine neue Gemeinde anzufangen – und damit umzuziehen und mit 50 Jahren woanders noch mal ganz von vorn anzufangen – wuchs zuerst in Matthias; bei Susann kam es gar nicht gut an: «Ich wollte das zuerst gar nicht hören.» Kein Wunder: Erst vor kurzem waren sie in ihr «Traumhaus» in Thun gezogen, hatten einen Garten, die Kinder hatten Freunde – und jetzt alles wieder aufgeben?

Der Wal kam einfach nicht

Ein intensiver Prozess begann. Sie erinnern sich: «In den Ferien sind wir am Strand hin und hergelaufen: 'Jesus, du musst uns ein Zeichen geben.'» Matthias bekam sein Zeichen – Susann wollte einen Walfisch, der springt, «aber der kam einfach nicht».

Sie entschloss sich, den Ruf trotzdem anzunehmen, und siehe da: «Durch das Annehmen des Rufs hat Jesus mein Herz so verändert, dass ich mich jetzt drauf freue – das ist wichtiger, als wenn damals ein Wal aufgesprungen wäre. Jesus hat den Wal nicht springen lassen, aber mein Herz verändert.»

Beten – der Durchbruch

Das endgültige Ja kam bei Kuhns durchs Gebet «vor Ort»: «Gott hat unser Herz geknackt, als wir in Zollikofen beten gegangen sind.» Die geistliche Geschichte des Orts berührte sie so, dass sie sicher wurden.

Das bedeutete nicht, dass nun alles klar ist. So ist die Frage der Wohnung noch nicht geklärt – das Wunschhaus steht fest, aber es braucht noch Zeit, bis es zugesagt wird, «und wir sind am verzappeln». Aber auch hier besteht die Gewissheit, dass die Führung von Jesus gut ist.

Keine Leute abwerben

Ein Vorwurf an Gemeindegründungen ist, dass dafür Leute aus bestehenden Gemeinden «abgeworben» werden. Es ist Kuhns darum wichtig, zu betonen, dass das Team für die Neugründung aus Leuten besteht, die noch in keiner Gemeinde sind bzw. von aussen zuziehen. «Es sind Leute, die zum Teil schon länger auf eine neue Gemeinde gewartet haben. Wir wollen nicht abwerben oder Gemeinde-Enttäuschte sammeln. Alle im Team sind konkret nach Zollikofen gerufen worden.»

Gemeinde für den Ort

«Gemeindegründung muss wieder zum Thema werden in unserm Land», ist Matthias Kuhn überzeugt, «darum sind wir froh um die Livenet-Talks. Wir hoffen, dass andere animiert werden.» Es solle ja nicht ein weiterer frommer Treffpunkt entstehen: «Von Anfang an beten wir nicht nur für unsere Gruppe, sondern fürs Dorf. Wir dürfen grosse Pläne machen, in Ortschaften denken.»

Trotzdem bleiben sie realistisch. Susann: «Vielleicht geht's in die Hose. Aber selbst dann – nichts ist für nichts. Wenn Jesus dran ist, geschieht etwas – und geht nicht in die Hose. Unsere Vorstellungen von 'erfolgreich' sind nicht unbedingt die von Gott.»

Ein schönes Zeichen haben sie erhalten: «Vor ein paar Jahren haben wir uns einen Feigenbaum gekauft, den wir jetzt in Thun lassen müssen. Aber im Garten des Hauses, das wir uns wünschen, steht ein Riesen-Feigenbaum! Das ermutigt uns: 'Jesus, vielleicht hast du noch Grösseres vor'».

Sehen Sie hier den vollständigen Livenet-Talk an: