Ref. Kirchen Bern-Jura-Solothurn

Gemeinsame Stellungname zu «Kirchliche Trauung für alle?»

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Durch die Übergabe der Unterschriften zum Referendum gegen die «Ehe für alle» wurde das kontroverse Thema noch einmal neu aufgeheizt. Diskussionen darüber führen schon seit Beginn besonders in christlichen Kreisen zu Spaltungen.

Das eidgenössische Parlament hatte der Ehe für alle im Dezember 2020 zugestimmt. Doch schon davor rückte das Thema immer wieder in den Vordergrund gesellschaftlicher und kirchlicher Diskussionen. Deshalb sprach sich die EKS im November 2019 für die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare, auch in Kirchen, aus.

Kirchliche Kontroversen um die Ehe für alle

«Das Thema gleichgeschlechtliche Partnerschaften wird weltweit in den christlichen Kirchen kontrovers diskutiert. In den grossen evangelischen Kirchen Europas überwiegt eine liberale Haltung, während die gleichgeschlechtliche Ehe in der römisch-katholischen Kirche grundsätzlich ausgeschlossen ist», informiert eine Pressemitteilung des Evangelischen Gemeinschaftswerks. Die Debatten innerhalb der Kirchen führen teilweise sogar zur Infragestellung des Christseins der Gegenseite.

Gemeinsames Papier «Kirchliche Trauung für alle»

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Walter Dürr
«Die Vineyard Bern, das landeskirchliche Gemeinschaftswerk jahu und das Evangelische Gemeinschaftswerk EGW sind drei Gemeinschaften, die der Evangelisch-reformierten Kirche nahestehen. Vor fast zehn Jahren haben sie zusammen mit der Evangelisch-reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn eine Erklärung herausgegeben und festgehalten, dass man trotz unterschiedlicher Meinungen in gewissen Fragen nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten möchte. Diese Zusammenarbeit ist auch jetzt wieder zum Tragen gekommen», zitiert Life Channel den Pfarrer vom jahu, Walter Dürr, im Hinblick auf die neue Stellungname. Somit konnte das Problem im Kanton Bern anders angegangen werden.

Die Broschüre ist in drei Abschnitte geteilt. Zuerst wird festgestellt, «was uns eint». Darin wird festgehalten, dass die Bibel die oberste Instanz des gemeinsamen Glaubens ist und dieser Glaube niemandem abgesprochen werden darf. Zudem einigen sich die Kirchen darauf, «dass Gottes Liebe allen Menschen gilt, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, politischer Einstellung oder sexueller Orientierung». Trotzdem soll kein Pfarrer gezwungen werden können, ein homosexuelles Paar zu trauen.

Gemeinschaft trotz unterschiedlicher Meinung

Im zweiten Teil geht es um die Differenzen. Der Zweck des gemeinsamen Papiers sei nicht die Einigung, sondern das gegenseitige Verständnis und der Respekt. Hierunter fällt die Beurteilung der biblischen Aussagen zur Homosexualität und somit der Standpunkt zur «Trauung für alle». Im dritten Teil wird festgelegt, «wozu wir uns verpflichten». Trotz den erkannten Unstimmigkeiten sind sich die Verfasser einig, «dass es möglich ist, auch über solche Differenzen hinweg geschwisterlich beisammen zu bleiben, weil wir uns als durch Christus verbundene Schwestern und Brüder zu sehen vermögen».

Die Gemeinschaft zwischen den Christen und Kirchen soll von der Diskussion über die Ehe für alle keinen Schaden nehmen, denn «wir wollen trotz unserer Differenzen zusammenbleiben», sagt Matthias Zender von der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn im Interview mit Life Channel. Dazu soll auf die öffentliche Verurteilung anderer verzichtet werden.

Zur Webseite:
GemeinsamesPapierKirchlicheTrauungfueralle.pdf

Zum Thema:
Destruktive Diskussion?: Wie die Debatte um Ehe für alle konstruktiv geführt werden kann
«Ehe für alle»: Unter den Reformierten wächst der Protest
Reformierte haben entschieden: Ja zur «Ehe für alle» – Kompetenz bleibt bei Kantonalkirchen

Datum: 05.05.2021
Autor: Hanna Krückels
Quelle: Livenet / EGW

Kommentare

Es ist zum Weinen wie die Apostasie und Verführung zunimmt (2.These.2,3). Wie schon bei Petrus in Mt 16,23 steht das 'Menschliche' im Gegensatz zum Göttlichen. Das einseitige und oberflächliche Gerede von 'Gottes Liebe' hat uns nicht näher zu Gott gebracht, sondern uns den Blick auf unsere Situation vernebelt. Solche Erklärungen, auch wenn gut gemeint, lassen den Ruf zur Umkehr verstummen. Die Sünde wirkt immer trennend von Gott; sexuelle Sünde betrifft direkt den Körper und die Identität und ist verheerend und hochgradig gesellschaftszerstörend. Es ist ein Ausdruck des Zornes Gottes, wenn sie zunimmt, kein Normalfall (Römer 1,18+24). Lasst uns von Herzen bereuen und zum Kreuz umkehren!
Im ersten Kapitel des Römerbriefes in der Heiligen Schrift ist es quasi der Normalfall festgestellt, daß der nicht wiedergeborene Mensch in geschlechtliche Sünden diverser Art fällt. Als wiedergeborener Mensch will man das nicht mehr tun. An der Haltung der Kirchen und Gemeinden dazu kann man erkennen, aus welchem Personenkreis diese zusammengesetzt bzw. geführt werden und kannn dann die für einen selbst richtige auswählen.

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