«Ehe für alle»

Unter den Reformierten wächst der Protest

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In den Reihen der Reformierten bildet sich Widerstand gegen die «Ehe für alle». 49 Pfarrpersonen haben nun eine Erklärung abgegeben, in der sie sich gegen die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare aussprechen.

Die reformierten Gegner einer Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare brechen ihr Schweigen. Am 21. Oktober verfassten und unterschrieben in Zürich 49 Pfarrpersonen eine entsprechende Erklärung. Sie ersuchen die Abgeordneten des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK, sich an der Abgeordnetenversammlung vom 4. November nicht für die kirchliche Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren auszusprechen. Damit verbinden sie den Aufruf, dass bis Ende Oktober weitere reformierte Pfarrpersonen und Theologen universitärer theologischer Ausbildungsstätten der Schweiz die Erklärung unterschreiben und einsenden.

Auf der Webseite mt194.ch sind weitere Informationen und ein Formular zum Herunterladen zu finden. Mit ihrem Vorstoss suchen die Erstunterzeichner «einen offenen Diskurs innerhalb der Kirche im Bestreben um Einheit». Man setze sich auch ein für die Gewissensfreiheit aller in der Kirche tätigen Personen. Zitat: «Diese Fragen dürfen nicht Zulassungskriterium fürs Pfarramt in den reformierten Landeskirchen sein.»

Nicht alle Pfarrpersonen gehen mit dem SEK einig

Zum Hintergrund: Der Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK befürwortet die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auf zivilrechtlicher Ebene. Gleichzeitig empfiehlt der Rat seinen Kantonalkirchen, einen allfällig erweiterten zivilrechtlichen Ehebegriff als Voraussetzung für die kirchliche Trauung zu übernehmen. Diese Empfehlung stösst aber bei manchen Pfarrerinnen und Pfarrern auf Widerspruch. Sie sorgen sich um das geistliche Amt. Weil sie sich an ihr Ordinationsgelübde halten wollen, distanzieren sie sich von Segenshandlungen für gleichgeschlechtliche Paare.

Widerstand auch im Welschland

Ein zweiter Vorstoss innerhalb der reformierten Kirche gegen die Ehe für homosexuelle Paare und deren kirchliche Trauung kommt aus dem Welschland. Das Rassemblement pour un renouveau réformé – kurz R3 genannt – hat parallel zur Zürcher Erklärung ein Manifest an die Delegierten des SEK verfasst und sammelt dafür Unterschriften, und zwar in der Basis. Im nun auch auf Deutsch vorliegenden Brief werden die Abgeordneten gebeten, «sich nicht für die kirchliche Trauung gleichgeschlechtlicher Paare auszusprechen». Zwar stelle man sich in keiner Weise gegen Personen mit homosexueller Orientierung. Aber: «In der Treue zu Christus können wir ihre Ehe nicht gutheissen.» Die Erstunterzeichner warnen: «Eine Kirche, die sich gegen Christi Lehre ausspricht, verliert ihre geistliche Autorität und fördert den eigenen Zerfall.» Zudem würden sich die Reformierten mit einer Öffnung der Ehe von anderen Kirchen distanzieren. 

Zum Thema:
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Datum: 23.10.2019
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: idea Schweiz

Kommentare

Es ist ganz schwierig, den paulinischen Vers, dass die Ehe ein Bild für Christus und seine Gemeinde sei mit einer homosexuellen Orientierung zu versöhnen. Und auch der Bericht aus Genesis, als Gott den Menschen geschaffen hat, als Mann und Frau verdeutlicht, wie die Ursprungsabsicht Gottes war. Aber was ist zu erwarten von einer Kirche, die in ihrer Lehre die "Auferstehung im Kerygma" lehrt und so die leibliche Auferstehung Christi und damit den stellvertretenden Opfertod Jesu Christi leugnet? Wer die Fundamente zerstört baut auf Sand.

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