Neuer Campus-Arbeitsbereich
Wenn 30 Sekunden Leben verändern
Menschen sind spirituell offen. Doch die Hemmschwelle, in eine Gemeinde zu gehen, ist grösser geworden. Die «MyFriends»-Trainings helfen nun, dass Christen durch einfache Schritte dem geistlichen Bedürfnis der Mitmenschen begegnen können.
«Viele Menschen sind spirituell offen und daran interessiert, Gott zu erleben», stellt Matthias Langhans fest. Sie seien offen für Gebet und würden das Wirken Gottes erleben. «Seit acht Jahren gibt es unseren Dienst 'Gottkennen.ch' mit einem Netz von E-Coaches, die Kirchenferne in ihrer Suche zu Gott begleiten. Durch diesen sowie durch Alphalive sind viele zum Glauben gekommen.» Für viele sei es jedoch schwierig, ins Gemeindeleben einzusteigen, beobachtet der Initiator von «MyFriends».«Im persönlichen Rahmen führten wir mit unseren Freunden einen Alphalive-Kurs durch.» Die Teilnehmer seien zum grössten Teil kirchenfern gewesen. «Die Treffen sind sehr gut angekommen. Zwei Familien sind nun mit dem Glauben unterwegs. Eine der Frauen war zunächst sehr kritisch. Inzwischen will sie auch in eine Gemeinde, sie ist nun am grösseren Rahmen interessiert und möchte auch selber eine Gruppe starten.»
Die ersten Schritte
Früher sei oft der Gottesdienst für Aussenstehende oder ein von der Gemeinde organisierter Glaubenskurs der erste Bezugspunkt gewesen und erst später sei die Teilnahme in einer Kleingruppe dazugekommen. Eine SINUS-Milieu-Studie (Markt und Sozialforschungsunternehmen, das sich auf Zielgruppen spezialisiert hat, Livenet berichtete) im Auftrag der Evangelisch-Reformierten Landeskirche Kanton Zürich habe gezeigt, dass heute nur drei von zehn existierenden sozialen Milieus von Kirchen angesprochen werden. Am 30. April 2014 fand ein TSC Studientag Chrischona zum Thema «Gott im Milieu» statt. Auch hier wurde auf dieselbe Sinus-Studie Bezug genommen mit dem Ergebnis, dass Gemeinden heute allenfalls zwei bis drei der zehn Millieus erreichen.Die Milieu-Studie zeige gleichzeitig eine Chance: «Die verschiedenen Christen aus Kirchen und Gemeinden bewegen sich in ihrem Arbeits- und Freizeitalltag in allen der zehn Milieus. Sie sind der Schlüssel. Und genau da kommt das 'MyFriends'-Training zum Zuge: Wir wollen diese Christen ausrüsten, um im eigenen Umfeld, beim Arbeiten, im Verein und mit ihren Freunden Gott zu erleben.»
«MyFriends», ein Arbeitsbereich von Campus für Christus, ruft dazu auf, dass Christen um sich herum eine Atmosphäre und einen Rahmen schaffen, wo Freunde Gott entdecken können.
«Viele Menschen haben keine Mühe, Gebet zu empfangen und auch beim Bibellesen ist eine Offenheit da. Wichtig ist, dass der Bibeltext im Zentrum steht, und dass man nicht eine Predigt hält, sondern sich vom Heiligen Geist leiten lässt, um Gott wirken zu lassen», rät Matthias Langhans. Das könne im vertrauten Rahmen mit Freunden geschehen, «durch Leute, die den Glauben aktiv in ihr Umfeld reinbringen.»
Dreissig wichtige Sekunden
«MyFriends» geht nun an den Start. «Das Pilot-Training im Herbst 2014 verlief erfolgreich und im April hat das zweite Training mit 24 Teilnehmern gestartet. Aufgrund der Trainings wurden bereits vier Gruppen mit kirchenfernen Freunden gestartet. Das Training beinhaltet sechs Treffen innerhalb von drei Monaten. Neben einem Lehrblock sind die praktischen Teile und Coachingeinheiten wesentlich, in denen das Aufgenommene direkt ausprobiert und besprochen wird», gibt Langhans einen Überblick. Dies beinhaltet beispielsweise, Mitmenschen zu erzählen, wie man Gott persönlich erlebt oder einen Bibeltext liest.
«Wir zeigen, wie man im Alltag seinen Freunden in kurzen '30 Sekunden'-Zeugnissen erzählt, was man mit Gott persönlich erlebt oder wie man Jesus persönlich kennengelernt hat. Auch das Gebet für kirchenferne Freunde sprechen wir an. So erzählte ich zum Beispiel, wie wir mit unserem Sohn an die Grenzen gekommen sind und frustriert waren. Dann beteten meine Frau und ich zusammen und dadurch kamen Ruhe und Frieden in die Situation rein und am Morgen begegnete ich meinem Sohn völlig neu.» Solche geistlichen, spirituellen Erlebnisse würden geschätzt und schaffen einen geistlichen Nährboden für weitere Gespräche.
«Ob sie es wirklich glauben oder nicht, grundsätzlich sind unsere Freunde daran interessiert. Wenn wir für jemanden beten und sie dies mitbekommen, ist dies eine Möglichkeit, wie Freunde unsere Beziehung zum himmlischen Vater miterleben können.»
Zur Webseite:
MyFriends Training
Gottkennen.ch
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet
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