Von Kalimantan nach Luzern

Warum ein MAF-Flieger im Verkehrshaus landete

Was wie ein Märchen klingt, ist Realität. Nach über 30'000 Einsätzen im indonesischen Dschungel wird ein Kleinflugzeug der MAF nicht ausrangiert, sondern für einen letzten Einsatz auf Hochglanz poliert und nach Luzern verfrachtet. Hier ist es Teil einer Flug-Sonderausstellung.

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MAF-Flieger im Verkehrshaus
Die kleine Cessna «PK-MCB» der MAF flog während 49 Jahren 23'000 Flugstunden und über 30'000 Einsätze. Damit ist jetzt Schluss. Doch anstatt auf dem Schrottplatz zu landen, erfährt der kleine Flieger unerwartete Ehre. Durch besondere Umstände landete die Cessna im Verkehrshaus der Schweiz. Per Container nach Basel verschifft, wurde sie erst einmal von Lernenden der Jet Aviation auf dem Euro-Airport in Obhut genommen. Was sie normalerweise mit Businessjets machen – Oberflächen reinigen und wachsen –, genoss nun «Mike Charlie Brown». Dann wurden die Steuerflächen gesichert und die Benzin- und Ölleitungen entfernt. Der MAF-Flieger war bereit für seinen letzten grossen Auftritt.

Die letzte Landung

2018 haben 890'000 Menschen das Verkehrshaus besucht. Mittendrin strahlt in diesem Jahr der Buschflieger «Mike Charlie Brown» und macht aufmerksam auf einen wenig beachteten Aspekt der Aviatik, der weit über die Schweiz hinausreicht – auf die Missions- und Buschfliegerei von Mission Aviation Fellowship. Der MAF-Flieger ist Teil der Sonderausstellung über Luft- und Raumfahrt im Verkehrshaus Luzern. Im Wasserbecken in der Arena können die Besucher mit dem Pedalo die verschiedenen Einsatzgebiete der MAF erkunden.

Von Kriegsveteranen gegründet

MAF wurde kurz nach dem zweiten Weltkrieg von Kriegsveteranen mit dem Ziel gegründet, etwas für den Frieden zu tun. Beinahe gleichzeitig begannen Piloten in Australien, England und den USA mit einem entsprechenden Flugdienst. Was sie damals antrieb, ist heute noch Motiv für die Mitarbeitenden: Kranken helfen, Not lindern, Menschen mit Gott verbinden und Entwicklung fördern. Heute, nach beinahe 75 Jahren, sind 128 MAF-Flugzeuge in 26 Ländern stationiert, um Menschen in Notlagen zur Seite zu stehen.

Flugdienst zu zwei Dritteln mit Spenden finanziert

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Afrikanischer Pilot mit seiner Familie
Die Finanzierung der weltweiten Flugeinsätze erfolgt zu zwei Dritteln durch Gönner. Der überwiegende Teil sind private Spenden. Einen kleineren Teil machen institutionelle Beiträge aus und ein weiteres Drittel ergeben direkte Einnahmen vor Ort. Denn Hilfswerke, Kirchen und Einzelpersonen tragen nach ihren Möglichkeiten etwas zu den Flugkosten bei.

MAF Schweiz ist eines von 17 Ressource-Ländern, die solche Einsätze weltweit ermöglichen. Sie stellen die Fachkräfte an, sind für deren administrative Betreuung zuständig und für die Mittelbeschaffung besorgt. MAF Schweiz hat zurzeit 17 Fachkräfte aus der Schweiz in neun verschiedenen Ländern im Einsatz. Es sind Piloten und Mechaniker sowie je ein Avioniker und IT-Fachmann. Sie alle leben mit ihren Ehepartnern oder Familien in den Einsatzländern. Das sind derzeit Australien, Arnhemland, Kenia, Liberia, Madagaskar, Osttimor, Papua-Neuguinea, Sambia und Uganda.

Sonderausstellung Luft- und Raumfahrt

Zwei Jahre lang widmet das Verkehrshaus seine Ausstellung ganz der Luft- und Raumfahrt. Grund sind verschiedene Jubiläen wie 50 Jahre Aerosuisse, 100 Jahre planmässiger Luftverkehr in der Schweiz, der 50. Jahrestag der Mondlandung oder 75 Jahre Mission Aviation Fellowship. In der neu inszenierten Halle für Luftfahrt wird die Faszination des Fliegens zum Erlebnis. Dazu gehören sämtliche Bereiche wie die Passagier- und Frachtluftfahrt, die Leichtaviatik, der Luftsport, die Luftrettung und die fliegerische Berufswelt. Seit diesem April stehen das Cessna-Wasserflugzeug der MAF und ein Ambulanzjet der REGA besonders im Fokus.

Das Wochenmagazin ideaSpektrum 21-2019 veröffentlicht einen grossen Hintergrundbeitrag über die Landung des MAF-Fliegers im Verkehrshaus, inklusive eines Interviews mit MAF-Ceo Hansjörg Leutwyler.

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Datum: 23.05.2019
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: idea Schweiz

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