Ulrich Parzany:

«Der Kirche fehlt die Leidenschaft zur Evangelisation»

Das im Mai veröffentlichte «Kirchenbarometer» macht nach Ansicht des ehemaligen CVJM-Generalsekretärs Ulrich Parzany einen «tiefen Schaden der Kirche» aus. Es werde kaum mehr missioniert, beklagt der Evangelist in einem Beitrag für idea. «Von der Basis bis zu den Leitungen fehlt die Leidenschaft, das Evangelium von Jesus Christus unter die Leute zu bringen.»

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Hauptredner bei ProChrist ist erneut Pfarrer Ulrich Parzany.
An einer Befragung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Kirchenbarometer hatten sich rund 800 Gemeinden und fast 4'000 Kirchenälteste beteiligt. Ein zentrales Ergebnis: «Die Dimension des Sozialen ist durchgehend die wichtigste inhaltliche Dimension in der Gemeindearbeit.» Der Anteil der Mitglieder in den Gemeindeleitungen, die missionarisches Engagement als «sehr wichtig» erachten, beträgt lediglich 14 Prozent.

Die Autoren der Untersuchung führen die eher etwas verhaltene Zustimmung im Blick auf Mission darauf zurück, dass der Begriff missionarisch «offenbar nicht nur in der Alltagssprache tendenziell negativ» gedeutet werde.

«Der Schaden ist gross»

Ulrich Parzany, der langjähriger Hauptredner der Evangelisation «ProChrist» war, hält diese Erklärung für erstaunlich: «Jedes gut geführte Wirtschaftsunternehmen formuliert seine Mission in einem 'Mission Statement'.» Im Blick auf die Aussage der Studie, dass die Zufriedenheit mit der allgemeinen Lage der Kirchengemeinde hoch sei, äussert der Evangelist: «Das heisst also: Selbstzufriedenheit weit und breit.»

Die Verantwortlichen hätten vergessen, was der Apostel Paulus schreibt: «Wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist.» Es fehle die Gewissheit, dass durch den gekreuzigten und auferstandenen Jesus allein das Leben aller Menschen gerettet werde und in Zeit und Ewigkeit gelinge. Parzany: «Der Schaden ist gross. Meine Hoffnung aber, dass Gott die Kirche durch den Heiligen Geist erneuern kann, ist grösser. Dafür bete ich.»

Zum Thema:
Dossier: Kreative Evangelisation
Evangelium weitersagen: Das Schweigen der Lämmer
Mutmacher: Persönliche Evangelisation

Datum: 04.06.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / idea

Kommentare

Ulrich Parzany hat zu 100 % recht. Evangelisation und Mission ist durch das Konzept der Höherbewertung der Diakonie nach dem Motto eines vermeintlich »gesellschaftstransformatorischen« Effektes zu einem höchstens noch notwendigem Übel verkommen, das man von Zeit zu Zeit irgendwie noch mit einbeziehen muss, möglichst verborgen und indirekt. Evangelisation und Mission ist das EINZIGE, das uns von unserem Herrn befohlen worden ist. Wir haben der Welt nichts zu bringen als das reine Evangelium. Kaum ein anderer Vers fasst das so gut zusammen wie 1. Kor. 5:20 … SO BITTEN WIR NUN stellvertretend für Christus: Laßt euch versöhnen mit Gott! Jegliches manipulative Agieren aber

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