Kinderbuch «Königskinder»

Sag mal, warum trägt die Schnecke eine Krone?

Die Idee kam Andrea Trummer und Susanne Soppelsa spontan: Wir gestalten ein Kinderbuch. Erfahrung damit hatten sie nicht. Heute staunen sie über den eigenen Mut und das Ergebnis.

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Andrea Trummer (links) und Susanne Soppelsa: Glücklich über ihr Buch ­«Königskinder»
Das liebevoll illustrierte Buch «Königskinder» handelt von den Geschwistern Pia und Pio. Wenn sie an der Schnur der Musikdose ziehen, finden sich die beiden in einem fremden Land wieder, wo sie eine wunderbare Atmosphäre der Liebe umfängt. Sie erkennen, dass sie sich in einem Königreich befinden. Nicht nur sie tragen plötzlich Kronen, auch die Tiere, bis hin zu den Schnecken.

«Es hat auf den Tag genau geklappt mit der Herausgabe.» Andrea Trummer strahlt. Sie und ihre Freundin Susanne Soppelsa wollten ihr Bilderbuch an der Pfingstkonferenz 2014 dem Publikum vorstellen – genau einen Tag vor Konferenzbeginn wurde es geliefert. Davor hatten die beiden «ein halbes Jahr lang Vollgas gegeben», unterstützt und beraten von ihren Ehemännern. Denn anfangs Dezember wurde Andrea Trummer mit einer medizinischen Diagnose konfrontiert, die ihr unter Umständen nicht mehr viel Lebenszeit lassen würde. «Jetzt erst recht», sagten sich die beiden und sie nahmen das bereits angefangene Projekt definitiv in Angriff.

Body und Bilderbuch

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Kinderbuch «Königskinder»
steht auf den mit lieblichen Zeichnungen bedruckten Kinderbodys, die Susanne Soppelsa schon seit einiger Zeit produziert. Als Geschenk zur Geburt eines Kindes gehen diese weg wie frische Weggli. Doch immer wieder wurde die dreifache Mutter gefragt, ob es auch ein Bilderbuch dazu gebe. Susanne Soppelsa hat schon immer gern gezeichnet. Sie war daher dem Aufruf an der Pfingstkonferenz vor zwei Jahren gefolgt, sich segnen zu lassen, um ihre Kreativität zu Gottes Ehre einzusetzen. Auch Andrea Trummer fühlte sich damals angesprochen. Sie schreibt gern.

Die Frauen kannten sich, wohnten aber weit entfernt voneinander, in Zürich und Bern. Doch ein Jahr später zogen Andrea und Michael Trummer nach Bern und wurden unmittelbare Nachbarn von Susanne und Pio Soppelsa mit Familie. Auch sie kaufte die Königskind-Bodys, und Susanne erzählte von der Nachfrage nach einem Buch. «Nichts leichter als das!», antwortete Andrea spontan. Als die beiden ihren Männern von der Idee erzählten, sagten diese ihre volle Unterstützung zu. Beim Zeichnen kamen Susanne die Kenntnisse ihres Mannes Pio zugute, der als Werklehrer gearbeitet hat. Tochter Gianna, 14 Jahre, diente als Modell für eine Zeichnung. Die 4-jährige Jada und der 7-jährige Raffael Trummer waren Ersthörer der Geschichte, je nach Reaktion schrieb ihr Mami etwas um.

Der IT-versierte Michael Trummer richtete Webshop und Homepage ein. Durch die Erkrankung von Andrea, die Spitalaufenthalte und Chemotherapien nach sich zog, wurde es zeitlich zu eng, um einen Verlag zu suchen. Also entschlossen sie sich, 1'000 Exemplare im Eigenverlag herauszugeben und das finanzielle Risiko selbst zu tragen. Dank der guten Offerte und Zusammenarbeit mit dem Medienhaus Jordi in Belp gelang es, das Buch termingerecht fertigzustellen.

Gott hat alles in der Hand

«Wir beide wurden während der Arbeit immer wieder inspiriert», erzählen die ehemalige Direktionsassistentin Andrea Trummer und die Pflegefachfrau Susanne Soppelsa. Der Text lieferte die Basis für die Bilder, die Anfangsskizzen entwickelten sich hin zu ganzseitigen Themenwelten. Ziel des Buches ist es, den Leserinnen und Vorlesern zu vermitteln, wie wunderbar, wertvoll und kostbar sie sind, auch wenn Menschen oder Umstände etwas anderes sagen. Dies sollen Kinder früh erfahren, nicht erst wenn sie erwachsen sind. «Diese Realität konkret in meiner herausforderndsten Zeit selbst zu erleben und zu beschreiben, wurde mir zu einer Quelle der Kraft», hält Andrea Trummer fest. «Ein Ziel zu haben und zu sehen, wie Gott Türen öffnet, das war ermutigend.»

Alternative zu Monstern

Seit sie am Buch arbeiten, entwickeln sich ständig neue Ideen. Dem Duo schwebt eine ganze Erlebniswelt mit den Königskindern und dem Kronen-Sujet vor. «Als ich einer Buchhändlerin unser Buch anbot, war sie zuerst kritisch.» Doch als die Zeichnerin Monster und andere hässliche Titelbilder auf Kinderbüchern sah, fand sie, hier fehle eine Alternative. Der Buchladen nahm die «Königskinder» ins Sortiment auf. Der Prototyp einer Spieluhr in Form einer Krone ist schon entstanden. Auch liegen Anfragen nach einer englischen und französischen Version auf dem Tisch. Die beiden Frauen vertrauen darauf, dass Gott sie führen und ihnen Türen öffnen oder schliessen wird. Die Reaktionen auf das Buch sind jedenfalls vielversprechend. Einer Kundin liefen beim Durchblättern die Tränen übers Gesicht. Hat sie inmitten der vielen liebevoll gezeichneten Details die Liebe Gottes gespürt?

Webseite:
Königskinder

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Datum: 06.10.2014
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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