Sabatina James
«Der Koran legitimiert die Gewalt gegenüber Frauen»
Sabatina James weiss, wovon sie spricht: Als sie vor einer Zwangsheirat floh und zum Christentum konvertierte, fällte ihre Familie das Todesurteil über sie. Gegenüber Livenet informiert die Aktivistin über die Stellung der Frau im Koran und in der islamischen Menschenrechtserklärung EMRI.Sabatina James wurde als Muslimin in Pakistan geboren und kam im Alter von zehn Jahren mit ihrer Familie nach Österreich. Mit 17 wurde sie zurück in ihr Heimatland in eine Koranschule geschickt. Als sie vor einer Zwangsheirat floh und zum Christentum konvertierte, fällte ihre Familie das Todesurteil über sie. Seitdem lebt die Autorin an einem geheimen Ort und wird von der Polizei beschützt. Mit ihren Organisationen Sabatina e. V. und Sabatina Schweiz hilft sie Frauen aus islamischen Ländern, wenn sie vor einer Zwangsehe, vor Vergewaltigung oder gar einem Ehrenmord ihrer Familie fliehen müssen. Sie schrieb mehrere Bücher zu diesem Thema.
Livenet sprach mit der Autorin und Menschenrechtsaktivistin.
Sabatina James, wie ist das Frauenbild im Koran?
Sabatina James: In Sure 4,34 heisst es: «Wenn Ihr fürchtet, dass Frauen sich
auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie.» Damit ist
eindeutig die Herrschaft des Mannes über die Frau legitimiert, da die Frau sich
nicht auflehnen darf, während der Mann sie bei Bedarf schlagen soll, um seine
Absichten durchsetzen zu können. Das Problem ist bis heute aktuell, da die
Erklärung der Menschenrechte im Islam (EMRI) durch die islamische
Staatengemeinschaft OIC in Artikel 6 Absatz a) den Frauen immer noch die rechtliche
Gleichstellung verweigert und in Artikel 6 Absatz b) die Verantwortung für die
Familie dem Mann vorbehält.
Sie schreiben, dass der Islam zur Gewalt auffordert. Welche
Koranstellen belegen das?
Da zum Islam auch demokratische Muslime gehören, kann man
dazu keine Aussage für alle Muslime treffen. Aber wie sich die Legitimation von
Gewalt gegenüber Frauen im Koran in die Praxis umsetzen lässt, kann man gut an
den Strafgesetzen der Islamischen Republik Iran sehen, die auf Deutsch in der
Übersetzung des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales
Strafrecht von Dr. Silvia Tellenbach vorliegen. Nach § 92 des Tazirat in den
Strafgesetzen bleibt das Schlagen und Töten straffrei, wenn es zur Verteidigung
der Ehre erfolgt. Da die Verteidigung der Ehre des Mannes im Vorgehen gegen den
Ungehorsam der Frau besteht, ist hier die Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen
bis heute im Iran und vielen anderen islamischen Ländern rechtlich abgesichert,
was ein sehr ungutes Vorbild darstellt.
Viele Europäer denken, dass nur radikale islamische
Gruppierungen gewalttätig sind, aber nicht der nette Familienvater mit dem
Dönerladen von nebenan…
Die Ungleichstellung der Frau in der islamischen Welt ist rechtlich
abgesichert durch die islamische Menschenrechtserklärung EMRI. Das gleiche gilt
für die minderen Rechte von Christen und anderen Nichtmuslimen einschliesslich
Atheisten, die nach Artikel 10 EMRI in islamischen Staaten nicht für ihren
Glauben werben dürfen, während sie sich umgekehrt nach Artikel 9 Absatz a) EMRI
die Werbung für den Islam gefallen lassen müssen, sodass eine Einbahnstrasse
zugunsten des Islam festgeschrieben ist. Wenn man wissen will, wie der einzelne
Muslim zu diesen Stellen in der EMRI steht, kann man jeden in der persönlichen
Begegnung selbst fragen, damit man niemandem Unrecht tut, der davon nichts
wissen will, und zugleich niemanden verharmlost, der diese Sichtweise teilt oder
rechtfertigt.
Was sagt der Koran über Muslime, die ihre Religion verlassen?
Der Koran als Offenbarungen Mohammeds wird im Zusammenhang
mit den Hadithen als Sprüche Mohammeds gelesen. In der Hadithen-Sammlung nach
al Buhari heisst es in Hadith 3017, dass derjenige getötet werden soll, der den
Glauben verlässt, also aus dem Islam austritt. Genau so geschieht es immer wieder
bis heute. Hierbei muss man verstehen, dass der Austritt aus dem Islam ebenso
wie der Ungehorsam der Frau als Verletzung der Familienehre gilt, wegen der
geschlagen und getötet werden darf, auch noch nach heutiger Rechtslage in
vielen islamischen Ländern.
Sie kritisieren liberale Europäer, die aus Toleranz den Islam
verteidigen, aber nicht wissen, wie der Islam wirklich ist. Warum ist das so
fatal?
Zu der immer wieder gehörten Forderung, zwischen Islam und
Islamismus zu unterscheiden, muss man ergänzen, dass der Islamismus mit
rechtlicher Minderstellung von Frauen und Nichtmuslimen der Normalfall in der
islamischen Welt ist, da die EMRI in Artikel 2 Absatz d) Körperverletzung und
nach Artikel 2 Absatz a) die Tötung im Rahmen der Scharia erlaubt. Damit wird
die Verteidigung der islamischen Welt automatisch zur Verteidigung der dortigen
islamistischen Unterdrückung und Gewalt, weil sich bis heute beides nicht
voneinander trennen lässt. Die Verteidigung oder Verharmlosung islamistischer
Unterdrückung oder Gewalt ist der Verteidigung oder Verharmlosung
rechtsextremistischer Unterdrückung strukturell gleich, weil sie dem anderen
das gleichwertige Menschsein und die gleichwertigen Menschenrechte abspricht.
Das scheint vielen nicht klar zu sein, dass sie mit der Verharmlosung der
islamischen Welt in ihrer realen islamistischen Ausprägung zu Teilhabern an
Rassismus und Sexismus bis in die gewaltsame Ausprägung hinein werden.
Warum sind Sie zum Christentum konvertiert?
Weil
Jesus die Wahrheit ist, weil er gut ist und weil er die Schönheit und Liebe
Gottes in seiner Person sichtbar gemacht macht. In allen Religionen muss sich
der Mensch durch Meditation, Gebet und religiöse Vorschriften anstrengen, um zu
Gott zu gelangen. Im Christentum kommt Gott zu den Menschen, indem er ihre
Gestalt annimmt. Das ist einzigartig.
«Nur die Wahrheit macht uns frei» heisst Ihr
Buch. Welche Botschaft wollen Sie uns damit vermitteln?
Jesus Christus ist die Wahrheit, die von Unterdrückung und
Gewalt befreit. Sie schenkt unserer von Leidenschaften geplagten Seele echte
Freiheit und Erlösung. Das wünsche ich allen Menschen, und das sollte niemandem
vorenthalten werden.
Zur Webseite:
Sabatina
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Autor: Meike Ditthardt
Quelle: Livenet
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