Sabatina James:
«Gottes Liebe hat mich überzeugt»
Die Pakistanerin Sabatina James (32) kam mit zehn Jahren nach Österreich. Als sie im Alter von 15 Jahren mit ihrem Cousin verheiratet werden soll, begegnet ihr Jan und schenkt ihr eine Bibel. Heute lebt die überzeugte Christin und Autorin versteckt und hilft anderen bedrängten Frauen.
Sabatina James wächst mit ihren beiden Brüdern und der Mutter in Pakistan auf. Der Vater arbeitet als Kranführer in Österreich. Sabatina ist zehn, als der Vater die Familie nach Österreich holt. Es folgt ein ständiger Spagat zwischen den Kulturen. Schon früh weiss das Mädchen, dass es dem Cousin als Frau versprochen ist, schenkt der Ernsthaftigkeit dieses Vorhabens aber keinen Glauben.Gott ist da
Doch Sabatinas Familie meint es ernst. In schwerer innerer Not begegnet Sabatina James dem überzeugten Christen Jan. Dieser schenkt ihr eine Bibel. Sabatina erinnert sich: «Eines Abends auf meinem Bett habe ich gefragt: 'Gott, wer bist du?' Dann habe ich die Bibel aufgeschlagen und ich stiess auf folgenden Vers: 'Gott spricht: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen' (Jeremia, Kapitel 29, Vers 13). Ich hatte das Gefühl, im Himmel angerufen zu haben, und zum ersten Mal hatte jemand abgenommen.»
Jesus als Vorbild
Der liebe- und respektvolle Umgang von Jesus Christus mit allen Menschen, insbesondere mit den Frauen, beeindruckt Sabatina. Sie beschliesst, Jesus nachzufolgen und lässt sich taufen. Als sie den Eltern ihren Sinneswandel mitteilt und bekräftigt, dass sie ihren Cousin nicht heiraten werde, droht ihr der Vater mit dem Tod.
Seither lebt Sabatina James unter Polizeischutz. Sie hat ihren Namen geändert und unterstützt mit ihrer 2006 gegründeten Hilfsorganisation Sabatina e.V. andere durch ihre Familien und Traditionen bedrängte Frauen.
Höherer Sinn
Auf die Frage, ob sie nicht einsam sei, antwortet Sabatina James klar: «Ich würde sagen, ich bin alleine. Aber wenn man Gott kennt, wenn man Gott liebt, ist man nie einsam. Seine Liebe hat mich überzeugt. Es war die schönste und beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich weiss, wofür ich lebe. Mein Leben hat einen höheren Sinn. Das ist auch der Antrieb, für das, was ich heute tue.»
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Autor: Manuela Herzog
Quelle: jesus.ch-Print / Bayerischer Rundfunk