Aufruf zum Gebet
Aber wie geht beten eigentlich?
Immer wieder fordern Promis, Politiker und andere zum Gebet auf, insbesondere nach Katastrophen. Doch wie betet man eigenlich? Gibt es da bestimmte Formeln?
«Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm...» Oder: «Jedes Tierlein hat sein essen, jedes Blümlein trinkt von dir...» Diese Sprüche fallen wohl den meisten ein, wenn sie an beten denken. Und diese Kindergebete sind zweifelsohne ganz toll, aber irgendwie machen sie dann doch nicht immer Sinn.
Promis wie Justin Bieber zum Beispiel beten anders. In seinem Song «Pray» schüttet er einfach sein Herz aus. Alles, was ihm auf der Seele drückt, lässt er raus. Da, wo er Not sieht, fängt er an zu beten. Er hat keine auswendig gelernten Sprüche parat, er redet frei von der Leber weg. So, wie man mit einem Freund spricht.
Warum beten?
Warum betet man eigentlich, anstatt einfach einem Freund zu erzählen, wie es einem geht? Anstatt selbst etwas zu tun, dass sich was ändert? – Übrigens sind das Dinge, die sehr wichtig sind. Aber manchmal sind einem die Hände gebunden und man ist machtlos. In so einem Moment kann man darauf vertrauen, dass trotz der eigenen Ohnmacht Gott der Person helfen kann.
Zu wem betet man?
Viele schicken einfach «einen Wunsch ans Universum». Blöd nur, wenn dieser Wunsch dann durch das All schwebt und nirgendwo ankommt. Nur, wie soll man zu Gott beten, wenn man gar nicht sicher ist, ob es ihn gibt? Wer nicht betet, wird es vermutlich nicht herausfinden. Jesus hat vorgeschlagen, Gott wie einen Vater anzureden. Und er hat gesagt, dass Gott sicher zuhört. Vielleicht sollte man es einfach mal ausprobieren mit ihm zu sprechen.
Was, wenn mein Gebet nicht erhört wird?
Ich selbst habe erlebt, dass Gott mein Gebet erhört hat. Und ich habe erlebt, dass er Gebete von mir nicht erhört hat. Es lag bestimmt nicht an der Art, dass ich einmal besser gebetet habe und einmal schlechter. Aber manchmal sind Gottes Pläne anders, als unsere. Wir können uns darauf verlassen, dass er den grösseren Überblick hat und weiss, was uns gut tut und was nicht. Manchmal habe ich für Dinge gebetet, wo ich im Nachhinein froh war, dass es nicht wahr geworden ist. Manchmal hat es auch einfach nur sehr lange gedauert, bis ein Gebet erhört wurde. Aber eines habe ich gelernt: Gott hört zu, es ist ihm nicht egal, wie es mir geht und was mich bedrückt. Und: Es tut ziemlich gut, mit ihm über alles reden zu können.
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch
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