Bergpredigt bewegt jeden
«Der wichtigste Text der Weltliteratur»
«Die Bergpredigt lässt niemanden kalt», sagt der Madiswiler Pfarrer Patrick Moser. Er bietet einen siebenteiligen Kurs zu diesen berühmten Worten Jesu, die er als «wichtigsten Text der Weltliteratur» bezeichnet.
«Während sieben Abenden nimmt man sich Zeit, auf die berühmteste Predigt von Jesus zu hören», blickt Patrick Moser, Pfarrer von Madiswil, nach vorn. «Es ist nicht übertrieben, wenn man sagt, dass es einer der wichtigsten Texte der Weltgeschichte ist – diese Predigt, die sich auf 'nur' etwa vier Seiten der Bibel findet. Es ist also nicht eine ellenlange Angelegenheit.» Die Bergpredigt sei die Lebensordnung von Jesus für seinen Schülerkreis, seine Jünger. Darüber hinaus sei es auch der Wille Gottes für die ganze Welt.Viele Leute kennen Teile der Bergpredigt. Aber sie wissen vielleicht nicht, woher diese stammen. «Das 'Unser Vater' steht zum Beispiel darin. Oder auch das Wort, dass wenn jemand mir auf die rechte Wange schlägt, ich auch die linke hinhalten soll. Oder die Seligpreisung: 'Selig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Himmelreich.' Das berühmte Wort vom Licht: 'Ihr seid das Licht der Welt' oder 'Es kann eine Stadt, die auf dem Berge steht, nicht verborgen bleiben'. Auch in den Sprachgebrauch eingegangen ist: 'Niemand kann zwei Herren dienen' oder 'Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet'.»
Patrick Moser: «Auch die goldene Regel ist darin enthalten: 'Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, sollt auch ihr den Menschen tun'. Jesus sagt ausserdem deutlich: 'Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzulösen, sondern zu erfüllen.' Das ist ein wichtiger Punkt, der oft überlesen oder manchmal ins Gegenteil verkehrt wird – dass man meint, was Moses und die Gesetze sagten, ist Vergangenheit, für uns gilt nur die Bergpredigt.»
Hoffnung über das Hier hinaus
«Etwas vom Gewinn, den die Bergpredigt heute noch hat, ist der Zusammenhang von Gebot und Liebe, der von Jesus ständig angesprochen wird. Dass man dies nicht gegeneinander stellt, wie es oft gern gemacht wird, sondern dass man die Gebote als Ausführungsbestimmungen der Liebe versteht», sagt Patrick Moser. Die Liebe stärke die Hoffnung. Und sie mache deutlich: «Es gibt andere wichtige Themen neben denen, die in den Nachrichten kommen.»
Im Vorspann der Predigt von Jesus heisst es: «Tut Busse, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.» Und im Zentrum steht das «Unser Vater». Dieses Gebet nehme die Hoffnung wieder auf mit der Bitte: «Dein Reich komme!» Denn die Thematik vom Himmelreich weite den Horizont.
Der Blick werde auf mehr gerichtet, als auf das Sichtbare, eben auf das Reich Gottes. «Es lässt die Hoffnung wachsen. Und das ist etwas, das wir dringend brauchen. Die Hoffnung, die mich in der Bergpredigt anspricht.»
Getröstet
Ein wichtiger Punkt sei, dass die Hoffnung gestärkt werde. «Wer eine begründete Hoffnung hat und getröstet ist, der handelt anders. In Völkern, in denen man die Bergpredigt kennt, werden andere Kräfte wirksam, als in der Geschichte sonst wirksam sind. Aber man darf die Bergpredigt nicht als politisches Programm verstehen oder missverstehen, das man zur Weltverbesserung umsetzen kann.»
Es gehe um eine Herzenshaltung, die sich in die Hände auswirkt, in die Tat. «Es muss vom Herzen in die Hand rutschen. Unsere Taten sollen von dem geprägt sein, was Jesus in seiner Predigt sagte. Zu barmherzigen Taten, aber im Hören auf die Gebote. Das verändert die Gesellschaft zum Guten.»
Der Kurs beginnt am Mittwoch, 30. Oktober, 19.30 Uhr in der Pfarrscheune. Am 27. November folgt der zweite von sieben Abenden, die immer im Monatsrhythmus durchgeführt werden. Weitere Informationen sind im Pfarramt Madiswil erhältlich.
Zum Thema:
Den kennenlernen, der die Bergpredigt gehalten hat
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch
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