Der Wert des Glaubens
Vier Freunde und ihr grosses Vertrauen
Wie wichtig ist es, an Gott und an das, was er kann, zu glauben? Ist die Grösse unseres Glaubens entscheidend? Und was, wenn ich einfach nicht glauben kann?
Jeder Mensch glaubt an etwas: an sich selbst und seine Fähigkeiten, an die Liebe, an die Schwerkraft, vielleicht auch an eine höhere Macht. Glaube ist wichtig, denn wer an nichts glaubt und auf nichts vertraut, der ist völlig auf sich selbst gestellt und hat keinerlei Referenzen, auf die er sein Leben ausrichten kann… Selbst Atheisten vertrauen ihrem Verstand – sie glauben also letztlich an sich selbst und an ihre Vernunft. Und wie ist es mit dem Glauben an Gott? Wie wichtig ist der? Kann ich mich Gott nähern, auch wenn ich gar nicht richtig an ihn glaube?
«Als er ihren festen Glauben sah…»
Der Apostel Markus berichtet direkt zu Beginn seines Buches in der Bibel (Kapitel 2) von einer Begebenheit, bei der vier Freunde einen gelähmten Mann zu Jesus brachten – in der Hoffnung, dass dieser Jesus, der erst seit kurzem im Land unterwegs war, ihren Freund heilen könnte. Doch viele andere Stadtbewohner hatten dieselbe Idee – das Haus war so voll, dass die Besucher sich bis vor die Tür drängten. Hineinzukommen war unmöglich, noch weniger mit ihrem Freund, den sie auf einer Matte trugen.
Doch die vier gaben nicht klein bei und bewiesen dadurch, wie viel Glauben, wie viel Vertrauen sie in Jesus hatten. Ungeachtet der Folgen stiegen sie auf das Flachdach des Hauses, deckten spontan das Dach ab und liessen ihren Freund an Seilen durch das Loch hinunter, direkt an der Stelle, wo Jesus stand. Und Jesus? Der heilte den Gelähmten – aber zuerst bemerkte er etwas anderes: «Als Jesus ihren festen Glauben sah…» Er sah ihre Bemühungen, ihren Einsatz und letztlich ihren Glauben, den nichts abhalten, nichts abschrecken konnte. Diesen Glauben belohnte er.
Ohne Glauben?
Die Bibel ist im Bezug auf den Glauben sehr deutlich: Gott freut sich an Menschen, die ihm vertrauen – auch wenn das im Anbetracht der Umstände schwierig ist, allein schon deshalb, weil Gott weder sichtbar noch beweisbar ist. «Denn Gott hat nur an den Menschen Gefallen, die ihm fest vertrauen. Ohne Glauben ist das unmöglich. Wer nämlich zu Gott kommen will, muss darauf vertrauen, dass es ihn gibt und dass er alle belohnen wird, die ihn suchen.» (Hebräerbrief, Kapitel 11, Vers 6)
Doch was, wenn ich nicht glauben kann? Was, wenn es mir unheimlich schwerfällt? Das Gute ist: Gott versteht unseren Kampf zwischen Verstand und Glaube. Er setzt deshalb keinen felsenfesten Glauben voraus. Mehr noch: Jesus sprach von einem Glauben, der gerade mal so klein ist wie ein Senfkorn (Matthäusevangelium, Kapitel 17, Verse 20-21) – es hat etwa einen Millimeter Durchmesser. Mit anderen Worten: Wenn Sie nur ein ganz klein wenig glauben, oder wenn Sie vielleicht noch gar nicht glauben, sondern einfach nur zweifeln, dass diese Welt und dieses Leben nicht alles gewesen sein kann, dann reicht das schon aus. Warum? Weil Gott selbst sich darum kümmert, dass dieser Glaube in uns wächst – so wie aus einem Senfkorn, das in die Erde gesetzt und bewässert wird, eine grosse Pflanze wachsen kann!
Glaube kann wachsen
Egal wie gross oder klein unser Glaube ist, er wird immer wieder geprüft werden und dadurch wachsen. Wer in einer schwierigen Situation Gott vertraut und erlebt, wie er eingreift, wird ihm danach noch stärker vertrauen. Das ist nicht immer einfach. Wie viel einfacher ist es, das Handtuch zu werfen und sein eigenes Ding zu machen… Doch die Bibel ermutigt dazu, am Glauben festzuhalten: «Gebt diesen Glaubensmut jetzt nicht auf! Er wird einmal reich belohnt werden.» (Hebräerbrief, Kapitel 10, Vers 35)
Praktische Tipps
Wie gross ist Ihr Glaube? So klein wie ein winziges Senfkorn? Oder wie ein zartes Pflänzchen? Es zählt nicht die Grösse; was zählt ist, dass Sie glauben und dass Sie Ihr Vertrauen auf Gott setzen wollen. Bitten Sie Gott darum, dass er Ihnen dabei hilft, dieses Vertrauen zu kultivieren und es wachsen zu lassen. Lesen Sie die Bibel, Gottes Wort, durch das er Ihren Glauben wachsen lassen möchte. Lesen Sie Bücher über Gott, sein Wesen und über andere Christen und deren Erlebnisse mit Gott – und tun Sie sich mit anderen Menschen zusammen, die mit Gott auf dem Weg des Glaubens unterwegs sind. Eine gute Möglichkeit sind hierbei auch die Glaubenskurse, in denen Sie Ihre Fragen und Zweifel ausdrücken und Antworten bekommen können. Jesus sieht Ihren Glauben, egal wie klein er ist. Und er wird ihn belohnen.
Zum Thema:
Was bringt's?: Glaube und Vertrauen
Echte Stärke im Glauben: Der Segen der Ungewissheit
Worte des Lebens: Jesus und das Körnlein
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet
Livenet Aktuell
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