Teamgeist
Solidarität der Schweizer Fussball-Nati als Vorbild für die Gemeinde?!
Die Schweizer Fussballer haben mit einer starken Teamleistung dem fünffachen Weltmeister Brasilien zum Start in die Weltmeisterschaft ein 1:1 abgerungen. Beeindruckend war die Opferbereitschaft und der Teamgeist der Nati. Das kann auch ein Bild für die christliche Gemeinde sein.
«Jeder hat seine Qualität»
Sicher gehörte auch noch eine Portion Wettkampfglück dazu, aber dies ändert nichts am Eindruck, dass eine verschworene Schweizer Equipe auf dem Platz stand, die an seine Stärken geglaubt hat und in der jeder einzelne Spieler solidarisch für den anderen lief und rackerte.Nati-Coach Vladimir Petkovic scheint es gelungen zu sein, eine Einheit zu formen, in der jeder seine Stärken einbringt. Sinnbildlich dafür steht der Vorkämpfer im Mittelfeld, Valon Behrami, der gefühlt sämtliche Zweikämpfe gegen Superstar Neymar gewann. Der Tessiner sagte nach dem Spiel gegenüber SRF ganz bescheiden: «Jeder hat seine Qualität, und das ist meine Qualität, die ich jedes Mal zeigen muss. Das ist mein Job.»
Ein Team nach Gottes Gedanken
Was ein erfolgreiches Team im Sport auszeichnet, gilt auch in anderen Lebensbereichen – zum Beispiel in der Gemeinde. Gott hat sich die Gemeinde als ein Zusammenwirken vieler andersartiger Leute ausgedacht, die gemeinsam dasselbe Ziel verfolgen. Paulus schreibt im 1. Brief an die Korinther:
«Gott hat in der Gemeinde allen eine bestimmte Aufgabe zugewiesen. An erster Stelle sind die Apostel zu nennen, an zweiter die Propheten, an dritter die Lehrer. Weiter gibt es die, die dazu befähigt sind, Wunder zu tun, oder denen die Gabe des Heilens geschenkt ist oder die imstande sind, praktische Hilfe zu leisten oder Leitungsaufgaben zu übernehmen, oder die in Sprachen reden können, die von Gott eingegeben sind.» (1. Korinther 12,28 / Neue Genfer Übersetzung)
Auch die unauffälligen Arbeiter sind wichtig
In einer Gemeinde zählt der Einsatz von jeder Person, ob sie nun das WC putzt, im Begrüssungsteam mitarbeitet oder auf der Bühne singt oder predigt. Alle sind aufgefordert, sich zu engagieren. Bill Hybels, Pastor der «Willow Creek»-Gemeinde in Chicago bringt dies in seinem Buch «Die Mitarbeiter-Revolution» auf den Punkt: «Jeder Kirchgänger muss eine Entscheidung treffen. Er kann jeden Sonntag den Wagen auf seinem angestammten Parkplatz abstellen, seinen Sitz in seiner Lieblingsreihe einnehmen, einen guten Gottesdienst geniessen, danach noch mit ein paar Leuten schwatzen und dann wieder nach Hause fahren. Auf diese Weise macht er eine nette, sichere Sonntag-Erfahrung. Oder er kann sich mitten ins Abenteuer stürzen, indem er die Ärmel hochkrempelt, sich Gleichgesinnten anschliesst und mithilft, Gemeinde zu bauen, so wie Gott ihn berufen hat.»Um auf unser Bild der Fussballmannschaft zurück zu kommen: Auch hier haben die unauffälligen Arbeiter entscheidenden Anteil am Erfolg eines Teams. Oft ernten nach einem Spiel Stars wie Ronaldo, Messi oder Neymar die meiste Anerkennung, wenn sie beispielsweise entscheidende Tore erzielt haben. Aber man sollte nie vergessen, dass sich neben ihnen noch mehr als zehn andere ins Zeug legen mussten, damit ihre Gaben und Talente überhaupt zur Geltung kommen konnten.
Es darf auch Spass machen
Natürlich ist der Auftrag an die Gemeinde eine ernste Sache, natürlich ist unsere ganze Hingabe gefragt. Paulus betont in seinen Briefen immer wieder, dass es seinen Preis hat, Jesus nachzufolgen (siehe zum Beispiel 2. Timotheus, Kapitel 2, Verse 2-12). Doch trotz aller Ernsthaftigkeit darf auch der Spass nicht zu kurz kommen. Es ist die Kunst eines Leiters, Freude zu entfachen, Fortschritte zu feiern und eine Kultur zu schaffen, in der Fehler erlaubt sind.
Auch hier liegt die Parallele zum Sport nahe. Erfolg haben jene Mannschaften, die in der Lage sind, eine ideale Balance zwischen Ehrgeiz und Freude am Spiel zu kultivieren. Ob es der Schweizer Nationalmannschaft an dieser Weltmeisterschaft in Russland gelingen wird, diese gute Mischung zu behalten, werden wir sehen. Der Beginn war auf jeden Fall verheissungsvoll.
Die Schweizer Fussballer bestreiten ihr zweites Gruppenspiel am Freitag, 22. Juni um 20 Uhr gegen Serbien.
Siehe auch diesen Video-Input von Florian Wüthrich zum Thema:
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet
Livenet Aktuell
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