Viele Ideen und Luft nach oben

22 Bibelverse zum Thema «Fremde lieben»

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Die Polizei regelt am Münchner Hauptbahnhof die Ankunft syrischer Flüchtlinge, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Eigentlich lieben wir ja alle Fremde – solange sie nicht gerade in unserer Nachbarschaft wohnen. Ein Blick in in die Bibel zeigt: es gibt viele Beispiele gelebter Fremdenliebe in der Heiligen Schrift. Ein kleines Zahlenspiel und immerhin 22 Bibelverse werfen Licht auf diese gar nicht so leicht zu bewertenden Zusammenhänge.

Mission ist vielen Christen wichtig. Deshalb schicken Christen aus Deutschland mit seinen 83 Millionen Einwohnern immerhin 3'000 Missionare in die Welt. Das deutlich kleinere Südkorea mit 51 Millionen Einwohnern sendet sogar 27'000 Missionare aus, um Menschen auf der ganzen Welt Gottes Liebe weiterzugeben. Um es mal so auszudrücken: Bei uns ist noch Luft nach oben …

22 Verse, die Fremde willkommen heissen

  • Abraham sagt nach dem Tod seiner Frau Sara: «Ich bin ein Fremdling und Einwohner ohne Bürgerrecht bei euch; gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote von meinem Angesicht entfernt begraben kann!» (1. Mose, Kapitel 23, Vers 4).
  • Moses verkündet die Gebote vor dem Einzug ins versprochene Land und stellt dabei klar: «Und auch ihr sollt den Fremdling lieben, denn ihr seid ebenfalls Fremdlinge gewesen im Land Ägypten» (5. Mose, Kapitel 10, Vers 19).
  • Im Zusammenhang mit heiligem Leben erklärt Moses: «Der Fremdling, der sich bei euch aufhält, soll euch gelten, als wäre er bei euch geboren, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen im Land Ägypten. Ich, der HERR, bin euer Gott» (3. Mose, Kapitel 19, Vers 34).
  • In seiner grossen Rede über Segen und Fluch unterstreicht Moses: «Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt! Und das ganze Volk soll sagen: Amen!» (5. Mose, Kapitel 27, Vers 19).
  • David redet vom Bundesvolk und bezieht selbstverständlich Fremde mit ein: «Er stellte ihn auf für Jakob als Satzung, für Israel als ewigen Bund, als er sprach: 'Dir gebe ich das Land Kanaan als das Los eures Erbteils', als ihr noch leicht zu zählen wart, nur wenige und Fremdlinge darin» (1. Chronik, Kapitel 16, Vers 17–19).
  • Hiob erklärt seine Gerechtigkeit auch am Umgang mit Fremden: «Ich war das Auge des Blinden und der Fuss des Lahmen. Ich war der Vater des Armen, und die Streitsache dessen, den ich nicht kannte, untersuchte ich» (Hiob, Kapitel 29, Vers 15–16).
  • Der Psalmist lobt Gott: «Der HERR behütet den Fremdling; er erhält Waisen und Witwen; aber die Gottlosen lässt er verkehrte Wege gehen» (Psalm 146, Vers 9).
  • Jeremia macht das Wohnrecht von Israel an seinem Umgang mit Fremden fest: «Denn nur wenn ihr euren Wandel und eure Taten ernstlich bessert, wenn ihr wirklich Recht übt untereinander, wenn ihr die Fremdlinge, die Waisen und Witwen nicht bedrückt und an dieser Stätte kein unschuldiges Blut vergiesst und nicht anderen Göttern nachwandelt zu eurem eigenen Schaden – dann will ich euch an diesem Ort wohnen lassen, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe, von Ewigkeit zu Ewigkeit» (Jeremia, Kapitel 7, Vers 5–7).
  • Hesekiel spricht den Fremden in Israel Erbrecht zu: «Ihr sollt es aber als Erbbesitz verlosen unter euch und unter die Fremdlinge, die unter euch wohnen und unter euch Kinder gezeugt haben. Und sie sollen euch gelten wie Eingeborene unter den Kindern Israels. Sie sollen mit euch unter den Stämmen Israels ihren Erbbesitz erhalten» (Hesekiel, Kapitel 47, Vers 22).
  • Sacharja betont, dass Gottesdienst aus mehr besteht als Fastenprogrammen: «So spricht der HERR der Heerscharen: Übt getreulich Recht, und jeder erweise seinem Bruder Gnade und Erbarmen; bedrückt nicht die Witwen und Waisen, auch nicht den Fremdling und den Armen, und keiner sinne Böses in seinem Herzen gegen seinen Bruder!» (Sacharja, Kapitel 7, Vers 9–10).
  • Jesus hebt in der Bergpredigt die Feinde (Ausländer) auf eine Stufe mit dem Nächsten: «Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen» (Matthäus, Kapitel 5, Vers 43–44).
  • In seiner Endzeitrede vergleicht sich Jesus mit Fremden: «Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt» (Matthäus, Kapitel 25, Vers 35).
  • Im bekanntesten Gleichnis der Welt erklärt Jesus: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!» (Lukas, Kapitel 10, Vers 27).
  • Petrus integriert Heiden in Gottes Plan: «Da tat Petrus den Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht» (Apostelgeschichte, Kapitel 10, Vers 34).
  • Im Römerbrief unterstreicht Paulus die Wichtigkeit der Gastfreundschaft – das Beherbergen von Fremden: «Nehmt Anteil an den Nöten der Heiligen, übt willig Gastfreundschaft!» (Römer, Kapitel 12, Vers 13).
  • Auch Paulus sagt etwas zum Umgang mit dem Nächsten: «Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes» (Römer, Kapitel 13, Vers 10).
  • Paulus unterstreicht, dass in Christus Unterschiede verschwinden, «wo nicht Grieche noch Jude ist, weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit, noch Barbar, Skythe, Knecht, Freier – sondern alles und in allen Christus» (Kolosser, Kapitel 3, Vers 11).
  • Im Hebräerbrief wird der Zusammenhang zwischen Umgang mit Fremden und einer dahinterstehenden geistlichen Wirklichkeit erläutert: «Bleibt fest in der brüderlichen Liebe! Vernachlässigt nicht die Gastfreundschaft; denn durch sie haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Gedenkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und derer, die misshandelt werden, als solche, die selbst auch noch im Leib leben» (Hebräer, Kapitel 13, Vers 1–3).
  • Johannes sieht in Fremden auch potenzielle Missionare: «Mein Lieber, du handelst treu in dem, was du an den Brüdern tust, auch an den unbekannten, die von deiner Liebe Zeugnis abgelegt haben vor der Gemeinde. Du wirst wohltun, wenn du ihnen ein Geleit gibst, wie es Gottes würdig ist; denn um Seines Namens willen sind sie ausgezogen, ohne von den Heiden etwas anzunehmen. So sind wir nun verpflichtet, solche aufzunehmen, damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden» (3. Johannes, Vers 5–8).
  • Das Fremdseins spielt allerdings erst am Ende der Geschichte keine Rolle mehr: «Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott» (Offenbarung, Kapitel 21, Vers 3).

Starke Statements

Die obenstehende Liste lässt sich noch um etliche Beispiele erweitern. Aber sie zeigt auch so, dass ein gewinnender und freundlicher Umgang mit Fremden durch die gesamte Geschichte Gottes mit seinen Menschen eine wichtige Rolle spielt. Dazu sind konkrete und machbare Ideen nötig, wie sich das Ganze in den heutigen Alltag übersetzen lässt. Ohne dabei zu vergessen, dass Gott selbst sich als als Fremder versteht: «Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf (Johannes, Kapitel 1, Vers 11). Um es noch mal so auszudrücken: Bei uns ist noch Luft nach oben...

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Datum: 28.07.2019
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / sojourners / DMG

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