US-Vizepräsident in Israel

Herzensbotschaft von Mike Pence

Für US-Vizepräsident Mike Pence war der jüngste Besuch in Israel nicht der erste, aber wohl der wichtigste und bewegendste. Er bekräftigte, dass die Vereinigten Staaten Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen.

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US-Vizepräsident Mike Pence (links) mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu.
Es sei seine Herzensbotschaft, so Mike Pence, dass die USA an der Seite Israels stehen. Kein Präsident habe in den letzten 70 Jahren mehr für die Nähe und Freundschaft zwischen Israel und den USA getan als Donald Trump.

Botschaftsverlegung bis Ende 2019

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Entscheidung Trumps, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, als eine der «bedeutendsten Entscheidungen in der zionistischen Geschichte».

US-Präsident Trump hatte die Anerkennung am 6. Dezember ausgesprochen und eine Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem angekündigt. Vizepräsident Pence erklärte nun, dass die Botschaftsverlegung bis Ende 2019 umgesetzt werde. Der US-Kongress hatte bereits 1995 die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem beschlossen. Die Umsetzung des Beschlusses wurde seitdem von den US-Präsidenten im Halbjahresrhytmus aufgeschoben, mit Rücksicht auf eine umfassende Friedenslösung.

Politik und Glaube

Für Pence folgt seine Haltung zu Israel aus seinem Glauben. Viele evangelikalen Christen in den Vereinigten Staaten, zu denen sich Pence zählt, erwarten von ihrer Regierung eine bedingungslose Unterstützung Israels. Von sich selbst sagt Pence: «Ich bin ein Christ, ein Konservativer und ein Republikaner, und zwar in dieser Reihenfolge.»

Etwa jeder vierte Amerikaner zählt sich zu einer evangelikalen Gemeinde, über 80 Prozent von ihnen wählten Donald Trump zum Präsidenten. Evangelikale Pastoren gelten als einflussreiche Gruppe, die eine stärkere Unterstützung Israels fordern. Zugleich sehen sie im Wiederentstehen eines jüdischen Staates im alten Judäa mit der Hauptstadt Jerusalem wichtige Stufen der Endzeit erreicht.

Endzeit-Erwartungen

Viele evangelikale Christen in den USA erwarten in Israels Hauptstadt Jerusalem den Bau eines dritten jüdischen Tempels. Aus dem Land, so die Überzeugung, werde auch der Antichrist hervorgehen. Israel mit seiner Hauptstadt Jerusalem gerate in einen Krieg gegen umliegende Staaten, den es mit Gottes Hilfe gewinnen wird. Israel und Jerusalem sind danach auch der Ausgangspunkt für ein 1000-jähriges Friedensreich, ein Erkennen von Jesus als den wahren jüdischen Messias und die Wiederkunft von Jesus mit dem sein ewiges Reich anbricht.

Ältere Kirchen ablehnend

Demgegenüber zeigt sich die Christenheit der älteren Kirchen im Nahen Osten kritisch. Noch am 6. Dezember, dem Tag, als Trump seinen Beschluss verkündete, wandten sich die Oberhäupter aller 13 Kirchen in Jerusalem das Weisse Haus: «Wir bitten Sie, Herr Präsident, uns allen auf dem Weg zu mehr Liebe und einem endgültigen Frieden zu helfen, der nur erreicht werden kann, wenn Jerusalem allen gehört.» So war es Vizepräsident Pence auch nicht möglich bei seinem Besuch in Israel eine Kirche zu besuchen, weil sich kein Vertreter fand, der ihn in seinem Gotteshaus begrüssen wollte.

Abraham und König David

Mike Pence sprach die aus seiner Sicht wichtigen biblischen Bezüge zu Jerusalem an: Hier sei der Ort gewesen, an dem Abraham auf dem Berg Moria bereit war seinen Sohn Isaak zu opfern. Und König David sei es gewesen, der Jerusalem zur Hauptstadt Israels geweiht habe.

Pence bezeichnete die Anerkennung Jerusalems als die Bestätigung einer Tatsache. Das sei wichtig für den Weg zum Frieden, der auf Tatsachen und nicht auf Fiktionen gegründet sein müsse. Davon sei unberührt, dass Jerusalem auch ein heiliger Ort für Muslime sei und eine Zwei-Staaten-Lösung noch immer möglich sei, wenn sie von beiden Seiten gewollt werde. Dies war eine der wenigen Stellen der Rede von Mike Pence, an der Ministerpräsident Netanyahu nicht klatschte.

«Wind der Veränderung»

Pence sagte weiter, er gebe die Hoffnung auf Frieden nicht auf. Er sprach von einem «Wind der Veränderung» im Nahen Osten, alte Feinde würden zu Partnern werden. Die Nachkommen von Isaak und Ismael kämen wieder zusammen und rückten enger zusammen. In diesem Zusammenhang erwähnte er ein Treffen von 50 arabischen Führern in Saudi-Arabien anlässlich des Besuches von Präsident Trump im letzten Jahr.

 

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Datum: 25.01.2018
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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