Autor bekennt Betrug
Himmelserfahrung erweist sich als Lügengeschichte
Mit dem Buch «Der Junge, der aus dem Himmel zurückkehrte» landete Alex Malarkey einen Bestseller. Nun hat er gestanden, dass alles ein Betrug war: «Ich bin nicht im Himmel gewesen». Der Vertrieb des Buches wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur idea gestoppt.
Der christliche Verlag Gerth Medien hat die Auslieferung eines Buches über den angeblichen Aufenthalt eines Jungen bei Jesus Christus im Himmel gestoppt. Der Stoff des zuerst 2010 erschienenen internationalen Bestsellers «Der Junge, der aus dem Himmel zurückkehrte – Eine wahre Geschichte» ist nach Angaben des Titelhelden und Co-Autors Alex Malarkey frei erfunden.
Wie Gerth Medien der Evangelischen Nachrichtenagentur idea am 16. Januar auf Anfrage mitteilte, hat man den zuständigen US-amerikanischen Verlag um Stellungnahme gebeten; am 19. Januar werde man über weitere Schritte beraten. Der Verlag Tyndale House (Carol Stream bei Chicago) hat US-Medien bereits mitgeteilt, dass er das Buch und alle damit verbundenen Produkte aus der Herstellung nehme.
«Ich bin nicht im Himmel gewesen»
Das Buch, das Alex’ Vater Kevin mit seinem Sohn verfasst hat, schildert die Folgen eines schweren Autounfalls der beiden im Jahr 2004. Der damals sechsjährige Junge wurde so schwer verletzt, dass er an der Schwelle zum Tod stand und ins Koma fiel. Als er zwei Monate später gelähmt erwachte, behauptete er, dass ihn Engel in den Himmel gebracht hätten. Auch habe er einen Blick in die Pforten der Hölle tun können.
Jetzt wandte sich Alex mit einem im Internet veröffentlichten Offenen Brief an alle Verlage, die das Buch verbreiten, sowie an Kunden und Leser. «Ich bin nicht gestorben. Ich bin nicht im Himmel gewesen», so Alex Malarkey. Er habe die Geschichte nur geschrieben, um Aufmerksamkeit zu erregen. Damals habe er die Bibel noch nicht gelesen. Heute wisse er, dass sich Menschen nicht durch Lügengeschichten verführen lassen sollten. Sie sollten nur die Heilige Schrift lesen; das sei genug: «Die Bibel ist die einzige Quelle der Wahrheit.» Nur durch Busse und die Vergebung der Sünden durch den Glauben an Jesus Christus könne man in den Himmel kommen – und nicht, indem man ein menschliches Werk lese. Alex Malarkey: «Ich möchte die ganze Welt wissen lassen, dass die Bibel ausreicht.» Das sollten die Herausgeber von Büchern über angebliche Himmelserfahrungen bedenken.
Vergebliche Versuche, die Wahrheit zu verbreiten
Nach Angaben der Mutter von Alex, Beth Malarkey, hat ihr Sohn bereits früher versucht, mit der Wahrheit ans Licht zu kommen. Doch als er sich einem Pastor offenbart und ihn darauf hingewiesen habe, dass die Auslieferung des Buches gestoppt werden müsse, habe dieser ihm entgegengehalten, dass viele Leser durch die Lektüre «gesegnet» worden seien. Beth Malarkey hat bereits im vorigen April in einem Internet-Blog vergeblich versucht, die Geschichte richtigzustellen.
Zum Thema:
Nahtod-Erfahrung - Einmal Himmel und zurück?
Quelle: idea
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