Evangelisation gleich „Gehirnwäsche“

„Christen in Europa werden zunehmend diskriminiert“

Evangelisation kann in Frankreich als „Gehirnwäsche“ und „psychologische Druckausübung“ gerichtlich verfolgt werden. Darauf weist der Vorsitzende des Arbeitskreises für Religionsfreiheit der Deutschen Evangelischen Allianz, Pfarrer Paul Murdoch hin. Christen in Europa würden zunehmend diskriminiert.

„Wir glauben vorschnell, die Diskriminierung von Christen sei heutzutage eine rein aussereuropäische Sache“, so Murdoch. Seit vielen Jahren beobachtet er den Status der europäischen Christen in Gesellschaft und Politik. Dass Gott keinen Eingang in die europäische Verfassung gefunden hat, sei nur ein Indiz für die zunehmende Entfremdung der europäischen Bevölkerung von ihren religiösen Wurzeln und die Relativierung christlicher Normen und Werte.

Religiöse Überzeugung verhinderte Karriere

Ein prominentes Diskriminierungs-Opfer ist für Murdoch der italienische Europaparlamentarier Rocco Buttiglione. Er sollte im November 2004 den Posten eines Vizepräsidenten der Europäischen Kommission übernehmen, ausserdem sollte er Kommissar für Justiz, Freiheit und Sicherheit werden. Seine Aussagen über Homosexualität und die Rolle der Frau wurden dem katholischen Christen zum Verhängnis. Unter dem Druck der Medien und später seiner eigenen Partei musste er zurücktreten.

Geheimdienst beobachtet CVJM

In Belgien wird der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) vom Geheimdienst beobachtet. US-amerikanische Jugendliche wurden kurzerhand von belgischen Behörden wegen einer Strassenevangelisation abgeschoben.

Auch im Kernland der Reformation, in Deutschland, werde es für Christen seiner Ansicht nach zunehmend schwieriger. In manchen Bundesländern ist das öffentliche Bekenntnis zu seinem Glauben (auch dem christlichen) in öffentlichen Räumen wie Schulen und Ämtern mittlerweile verboten.

Evangelisation gleich „Gehirnwäsche“

In Frankreich ist die Situation laut Murdoch inzwischen dramatisch. Evangelisation kann hier als „Gehirnwäsche“ und „psychologische Druckausübung“ gerichtlich verfolgt werden.

Dass kleinere christliche Gemeinschaften als „Sekten“ eingestuft und damit gesellschaftlich ausgegrenzt werden, kenne man auch in Österreich.

Medien und „Fundamentalisten“

Die Unbedachtheit mancher Medien, gewaltbereite Moslems und evangelikale Christen zusammen in einen „fundamentalistischen“ Topf zu werfen, erweise überzeugten Christen einen Bärendienst. Fehlinformationen und Halbwahrheiten über ihren Glauben und ihre Aktivitäten seien in der Zwischenzeit an der Tagesordnung, wie das Beispiel TV-Kultursenders ARTE zeige, der das Thematisieren des biblischen Schöpfungsberichtes im Unterricht anprangerte.

Dass Christen generell eine evolutionistische Sicht der Welt und des Universums ablehnen, mache sie zusätzlich in höchstem Masse verdächtig, wenn nicht gar lächerlich.

Murdochs Fazit: Die Christen in Europa würden zwar nicht aktiv verfolgt, aber zunehmend diskriminiert. Und Besserung sei nicht in Sicht.

Hinweis auf Radiosendung

In einer Sendung des Evangeliums-Rundfunks (ERF) in Wetzlar vertritt Murdoch die Ansicht, dass es für Christen im grösser werdenden Europa schwieriger werden wird, öffentlich ihren Glauben zu bezeugen. Unter dem Titel „Religionsfreiheit ade – Diskriminierung von Christen in Europa“ strahlt ERF Radio die öffentlich gehaltene Ansprach von Murdoch aus:

Teil 1 am Donnerstag, 26. April um 21 Uhr (Wiederholung: Freitag, 27. April, 10 Uhr).
Teil 2 am Freitag, 27. April, 21 Uhr (Wiederholung: Samstag, 28. April, 10 Uhr).

Quelle: ERF Pressemitteilung

Datum: 24.03.2007
Autor: Lothar Rühl

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