Scott Morrison
Neuer Premier Australiens zählt auf Gott
Australiens neuer Premierminister heisst Scott Morrison. Seine Kraft bezieht er aus dem christlichen Glauben, auch «wenn es in Australien modern geworden ist, Christen als 'extrem' darzustellen». Morrison besucht die Gottesdienste der pfingstlichen «Horizon Church» in Sydney. Der Glaube sei nicht gleichzeitig seine politische Agenda – eine Folge seiner Überzeugung sei jedoch seine soziale Ausrichtung.
Neu ist sein Bezug zum christlichen Glauben nicht. Bereits als Morrison 2008 zum ersten Mal in das australische Repräsentantenhaus gewählt wurde, bezog er sich auf seinen christlichen Glauben.«Mein persönlicher Glaube an Jesus Christus ist keine politische Agenda», bilanzierte er gleichzeitig. «Wie einst Abraham Lincoln sagte, ist es nicht unsere Aufgabe zu beurteilen, ob Gott auf unserer Seite ist, sondern ernsthaft dafür zu beten, dass wir auf seiner Seite sind.»
«Für mich ist der Glaube persönlich, aber die logischen Bezüge daraus sind sozial, da die persönliche und soziale Verantwortung im Mittelpunkt der christlichen Botschaft steht», gibt Scott Morrison einen Einblick in seine Ausrichtung. Deshalb würde sein christlicher Glaube seine politischen Überzeugungen beeinflussen.
Eine Herausforderung
Morrison stellte auch fest, dass es «modern» geworden sei, Christen als «extrem» zu bezeichnen und «anzudeuten, dass ein solcher Glaube keinen Platz in der politischen Debatte dieses Landes hat». Diese Haltung «stellt eine grosse Herausforderung für diejenigen von uns dar, die dem Beispiel von William Wilberforce oder Desmond Tutu folgen wollen, um nur zwei zu nennen», rekapitulierte Morrison.
«Diese Politiker standen für die unveränderlichen Wahrheiten und Prinzipien des christlichen Glaubens. Sie haben ihre Nationen und damit auch die Welt verändert. Noch wichtiger ist, dass sie, indem sie den Überzeugungen ihres Glaubens folgten, die Prinzipien unserer liberalen Demokratie, auf denen unsere eigene Nation aufgebaut ist, etablierten und verstärkten.»
Nicht «säkular», sondern «frei»
Australien, so analysiert Morrison, sei kein säkulares, sondern ein freies Land. «Dies ist eine Nation, in der du die Freiheit hast, jedem Glaubenssystem zu folgen, das du wählst. Der Säkularismus ist nur eines davon. Es hat keinen grösseren Anspruch auf unsere Gesellschaft als jedes andere System. Wie US-Senator Joe Lieberman sagte, garantiert die Verfassung die Religionsfreiheit, nicht dass sie religionsfrei sei. Ich glaube, das Gleiche gilt in Australien.»
Scott Morrison wurde neuer Premier, nachdem Malcolm Turnbull seinen Rücktritt erklärte, weil seine eigene Partei gegen ihn revoltierte. Die Konservativ-Liberalen bestimmten anschliessend den bisherigen Schatzkanzler Scott Morrison zum neuen Regierungschef. Morrison ist Mitglied der «Horizon Church», einer Pfingstgemeinde in Sydney.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Headlines / Handelszeitung
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