Ali und Zahra
Jesus nachfolgen im Iran
Ali und Zahra gehören zu den Tausenden iranischen Christen, die aus ihrem Land fliehen müssten. Heute leben sie in der Türkei und sehen, wie Gott in ihrem Leben gewirkt hat, selbst in den dunkelsten Momenten.
Ali wuchs in einer muslimischen Familie im Iran auf. Doch sie war nicht strenggläubig: «Die Familie meiner Mutter steckte fest in den Drogen, in Kriminalität, Kämpfen, Gefängnis und allen möglichen Problemen…», erzählt Ali. Auch er begann schon als Teenager, Drogen zu nehmen. Bald war er Heroin-abhängig. Das ging auch noch weiter, als er bereits Zahra geheiratet und zwei Söhne, Daniel und Samuel, hatte.
Doch seine Abhängigkeit zerstörte die Familie. «Mein Mann war meistens nicht zu Hause, sondern an Orten, wo er Drogen konsumieren konnte», erinnert sich Zahra. «Ich zog meine Kinder allein auf. Und durch sein Drogenproblem lebten wir in Armut.» Mit der Zeit fiel Zahra in eine tiefe Depression. Sie wollte noch nicht einmal mit ihren Kindern zusammen sein, damit diese sie nicht so traurig sahen. Doch Zahra war tiefgläubige Muslimin und wandte sich immer wieder an ihren Gott. «Ich verbrachte Stunden damit, mich bei ihm zu beschweren und ihn zu fragen: 'Warum passiert mir das?'»
Wende am Tiefpunkt
Irgendwann war Ali am Tiefpunkt angelangt. «Eine Nacht nahm ich Drogen und dachte darüber nach, mich umzubringen», berichtet der Iraner. Aber dann schlief er ein. «In meinen Träumen sah ich einen Mann vom Himmel, der mir seine Hände entgegenstreckte und sagte: 'Gib mir deine Hände, wenn du dich traust!' Als ich seine Hand ergriff, verbrannte mich eine Flamme von Kopf bis Fuss.»
Ali erzählte Zahra von dem Traum. Die beiden suchten alle möglichen heiligen Orte des shiitischen Islam in der Stadt auf, um herauszufinden, wer der Mann aus dem Traum sein könnte. So kamen sie auch zu einer Gruppe Christen, die wusste, dass Ali drogenabhängig war, weil einer aus der Gruppe früher ebenfalls abhängig war. «Er erzählte mir, dass er Christ geworden sei und begann, darüber zu sprechen», erzählt Ali. «Er fragte: 'Willst du, dass wir für dich beten, damit du von deiner Abhängigkeit frei wirst?'» Ali glaubte nicht ans Gebet, doch er stimmte zu.
Sein Freund begann, das Vater unser zu beten – und dann geschah etwas Seltsames: «Dieselbe Flamme und Person aus dem Traum kamen in meinen Körper; dann merkte ich, dass das Jesus Christus gewesen war. In dem Moment gab ich Jesus mein Leben.»
Zahra war zuerst sehr skeptisch – aber Gott hatte Ali von den Drogen befreit und durch dieses Wunder wusste sie, dass das Ganze wahr sein musste. Bald darauf nahm sie Jesus ebenfalls in ihr Leben auf. Freude bereitete sich in ihrem Leben aus.
Kein Job, keine Schule
Doch das Leben im Iran ist für Christen alles andere als einfach… Familienangehörige begannen, sie zu meiden. Niemand unterstützte sie und ihre Entscheidung, alle waren mit einem Mal gegen sie. Ali verlor seine Arbeit und die Familie verlor soziale Vorteile. Doch trotz allem wuchs ihre Liebe für Jesus. Sie wurden Teil eines Netzwerks von Untergrundkirchen – und deshalb wurden sie bald verhaftet. Tagelang wurden die beiden verhört, psychologisch und körperlich misshandelt, in Einzelzellen gehalten. Irgendwann kamen sie wieder frei.Doch ihr Leben wurde immer schwieriger. Sobald Ali einen neuen Job fand, wurde er nach einer Woche wieder entlassen, dafür sorgten die Behörden. Die Söhne wurden auf keiner Schule zugelassen. Nach zwei Jahren entschlossen sie sich, das Land zu verlassen, auch wenn ihnen die Entscheidung sehr schwerfiel.
Heute leben sie in der Türkei. Auch hier dürfen sie offiziell nicht arbeiten – doch sie leben in relativem Frieden, obwohl sie alles verloren haben. Würden sie den Glauben wieder wählen, auch wenn sie wüssten, was auf sie zukommt? «Ja!», antwortet Zahra voller Überzeugung.
Von Gott getragen
Im Rückblick erkennen sie, wie oft Gott sie getragen und unterstützt hat. Ali: «Das einzige, was uns in der Einzelhaft gestärkt hat, war Gebet; nichts anderes hätte das geschafft. Gott allein kann an diese dunkeln Orte kommen und seine Kinder stärken.» Und Zahra ergänzt: «Inmitten all des Leidens hat Christus mich nie allein gelassen! (…) Ich kann nicht ohne ihn leben…»
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Autor: Christopher Summers / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors USA / Übersetzt und bearbeitet von Livenet
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