Nach mehr als zwei Jahren
Nordkorea lässt Pastor Hyeon Soo Lim frei
Wenige Stunden nachdem die USA drohten, sie würden einen nordkoreanischen Erstschlag mit «Feuer und Zorn» beantworten (auch Südkorea reagierte ungewohnt deutlich), liess Diktator Kim Jong-un den kanadischen Pastoren Hyeon Soo Lim frei.
In Kanada leitete der kanadisch-südkoreanische Pastor Hyeon Soo Lim eine Mega-Church. Dutzende Male reiste der Leiter der Mitarbeiter der «Light Korean Presbyterian Church», die rund 3000 Mitglieder zählt und zu den grössten Gemeinden Kanadas gehört, nach Nordkorea, wo die Gemeinde einen Kindergarten, eine Kinderkrippe und ein Waisenhaus in der Region Rajin betreibt.Eingangs 2015 wurde er nach einem humanitären Einsatz zunächst vermisst. Später im Jahr wurde dann bekannt, dass Hyeon Soo Lim zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt worden war. In seiner Arbeit wollte Pjöngjang ein Verbrechen gegen den Staat entdeckt haben, der Pastor habe das Regime zum Zusammenbruch bringen wollen.
Eine nordkoreanische Strategie
Ob die Freilassung von Hyeon Soo Lim mit der Tonverschärfung gegenüber Washington zusammenhängt, ist unklar. Eingangs Woche flogen kanadische Regierungsvertreter nach Ostasien um den Fall Lim mit den nordkoreanischen Behörden zu besprechen.
Seit Dezember 2015 leistet der mittlerweile 62-Jährige hartes Tagwerk in einem Arbeitslager.
«Möglicherweise hofft Nordkorea dadurch, kanadischen Goodwill in der verschärften Spannung zu erhalten», wägt Charles Burton ab, der früher als kanadischer Diplomat in China diente. «Nordkorea hofft, dass Kanada mildernd auf die Trump-Administration wirkt.» Einen direkten Zusammenhang vermute er dennoch nicht, «Nordkorea war besorgt, dass er im Gefängnis sterben könnte.»
Lims Familie war in grosser Sorge, nachdem der US-Student Otto Warmbier nach 17 Monaten in Nordkorea im Koma liegend in seine Heimat geflogen und dort verstorben war. Auch Lim war während seiner Zeit im Lager schliesslich hospitalisiert worden.
Viel Luft nach oben
Zum 16. Mal in Folge liegt Nordkorea gegenwärtig zuoberst auf dem Weltverfolgungsindex von «Open Doors». Das Regime, dessen Hauptstadt Pjöngjang vor der Kim-Regentschaft – die mittlerweile bei der dritten Generation angelangt ist – einst noch als Jerusalem des Ostens galt, unterdrückt alles Religiöse mit äusserster Härte. Die «Reporter ohne Grenzen» orten die Kimokratur auf den letzten von 180 bewerteten Ländern, direkt hinter Eritrea und Turkmenistan.
«Transparency International» überprüft derzeit 176 Nationen auf ihre Korruptionslage. Nordkorea findet sich auch hier auf dem schlechtesten Rang, noch hinter Somalia und Südsudan. Auf dem UN-Entwicklungsindex gehört Nordkorea zu den einzigen Ländern, die nicht eingestuft werden können.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier / Christian Post
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