14-tägiger Friedensmarsch
Israelische und palästinensische Frauen fordern Frieden
Friedensmärsche gibt es in den verschiedenen Teilen der Welt immer wieder. Doch der Marsch, der Mitte Oktober stattfand, war besonders: Israelische und palästinensische Frauen liefen zwei Wochen lang gemeinsam für den Frieden.
Als die Frauen die palästinensische Stadt Jericho erreichten, gesellten sich 3'000 weitere Frauen zu ihnen, darunter 1'000 Palästinenserinnen. Allein der gemeinsame Marsch war ein starkes Zeichen des Friedens. Die meisten palästinensischen Frauen durften zwar nicht das Westjordanland verlassen, aber ihre israelischen Mitstreiter liefen weiter bis nach Jerusalem, wo sie vor Premierminister Netanyahus Residenz gemeinsam sangen und protestierten.
Keine Uniform mehr waschen…
Die Teilnehmerinnen des Protestmarsches wünschen sich Frieden, nicht nur mit Palästina, sondern mit allen Nachbarn Israels. «Vor zwei Jahren war mein Sohn in der Armee und kämpfte im Gaza-Krieg», berichtet beispielsweise Miki Rom, die in der Nähe von Tel Aviv wohnt. «Damals beschloss ich, dass ich keine Armee-Uniformen mehr waschen möchte – ich möchte Frieden!» Und Olfat Haider, eine arabische Israelin aus Haifa, empfindet, dass es an der Zeit ist, die Stimme der Frauen zu hören. «Frauen können miteinander sprechen, sie kämpfen nicht mit ihrem Ego gegeneinander.»
«Der Frieden wird aus den Siedlungen kommen»
Hauptrednerin war Michal Froman, eine religiöse Jüdin, die erst im Januar von einem palästinensischen Teenager mit einem Messer angegriffen worden war. «Es war mir wichtig, an dem Event zu sprechen, denn ich möchte, dass die Leute erfahren, dass die Siedlungen den Frieden nicht verhindern. Ich glaube eher das Gegenteil: dass der Frieden aus den Siedlungen kommen wird», sagte Froman, die ihre 4-monatige Tochter mit zur Demonstration brachte.
Auch die liberische Friedensaktivistin Leymah Gbowee, ebenfalls Sprecherin an der Veranstaltung, glaubt, dass Frieden in der Region möglich ist. «Ich sage meinen Schwestern in Israel, dass es an der Zeit für sie ist, aufzustehen und Nein zum Krieg und Ja zum Frieden zu sagen. Wenn ihr festhaltet an dem, was ihr glaubt, dann bekommen die Männer mit ihren Waffen Angst vor euch!»
Zum Thema:
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Washington Post
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