Bibelstunde bei der Handarbeit
«Niemand hat je so mit mir gesprochen…»
Jede Woche treffen sich in Peru Corongo-Quechua-Frauen, um gemeinsam Wolle zu spinnen. Eine Wycliffe-Missionarin hat sich zu ihnen gesellt. Jetzt hören sie erstmals das Lukas-Evangelium in ihrer eigenen Sprache – und sind begeistert: «Wir möchten nicht, dass diese Zeit endet», sagen sie.
So wie sich Frauen im deutschsprachigen Europa zum Sport oder zum Weihnachtsbasteln treffen, kommen die Frauen der Corongo-Quechua in Peru jeden Freitag zusammen, um gemeinsam Wolle zu spinnen, welche sie später zum Erstellen von Decken oder Ponchos benutzen. Für die Quechua-Frauen ist es eine Zeit des Austausches und des fröhlichen Zusammenseins.Genau dieses gesellige Zusammensein nutzt Abila Collantes, eine peruanische Mitarbeiterin der Wycliffe-Bibelübersetzer. Seit einiger Zeit geht sie jeden Freitag in ein Dorf der Corongo-Quechua, um mit den Frauen das Lukasevangelium durchzugehen. Die insgesamt 16 Frauen kochen zunächst gemeinsam das Mittagessen für die alten und behinderten Frauen, dann setzen sie sich zum Wollespinnen hin und Abila liest ihnen aus der Quechua-Bibel vor und erklärt das Gelesene.
Als wäre es das erste Mal…
Die Frauen sind zwar zweisprachig (Quechua und Spanisch) und haben vielleicht auch schon öfters Bibelverse auf Spanisch gehört, doch es ist schwierig für sie, die Tiefe des Evangeliums in der Zweitsprache wirklich zu begreifen. Wenn sie dann Jesus in ihrer Muttersprache reden hören, ist es, als würden sie seine Worte zum ersten Mal verstehen. «Das ist so schön! Niemand hat je so mit mir gesprochen…», war beispielsweise die Reaktion einer Frau.Und dies zeigt Abila Collantes, dass ihre Arbeit Frucht bringt: «Scheinbar bin ich aus einem bestimmten Grund hier», sagt sie. Als sie an einem Freitag nicht erschien, beschwerten sich die Frauen in der darauffolgenden Woche: «Hey, wo warst du? Wir haben auf dich gewartet…» Und später baten sie Abila: «Das, was du uns auf Quechua beibringst, ist wunderschön. Bitte höre nicht auf, uns zu besuchen. Wir möchten nicht, dass diese Zeit endet…»
«Gott ist in unserer Mitte»
Das Leben der Frauen im Hochland Perus ist nicht einfach. Zusätzlich haben viele von ihnen Probleme in ihrer Ehe und im Zusammenleben miteinander. Auch hier kann Abila ihnen helfen, für sie beten und ihnen versichern: «Gott ist in unserer Mitte. Er ist bei uns, auch in den Schwierigkeiten!»
Ein Pärchen war bereits im Prozess der Trennung. Die Wycliffe-Missionarin ging zu ihnen nach Hause und sprach ihnen ins Gewissen, nicht zuletzt wegen der drei gemeinsamen Kinder. «Vergebt einander und versöhnt euch wieder. Entscheidet euch dafür, miteinander zurechtzukommen!» Heute ist das Paar wieder zusammen und besucht regelmässig eine Gemeinde.
Zur Webseite:
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Wycliffe.org
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