28% «Evangelikale» in Brasilien
Hunderttausende am «Marsch für Jesus» in Rio de Janeiro
Die Weltöffentlichkeit blickt nach Brasilien – damit stehen auch Christen im Rampenlicht. Hunderttausende von Gläubigen aus unterschiedlichsten evangelischen Kirchen marschierten am letzten Samstag am «Marcha para Jesus» durch die Strassen von Rio de Janeiro.
Laut Polizeiangaben beteiligten sich rund 600'000 Menschen an dem friedlichen Umzug, der von acht Lastwagen aus mit christlicher Rockmusik, Gospel und Hiphop beschallt wurde. Sein Thema nahm der Marsch von der Weltmeisterschaft, die vom 12. Juni bis zum 13. Juli in Brasilien stattfindet. «Ich gehöre zu Jesus. Ich bin ein Champion», bekannten die Teilnehmer auf ihren T-Shirts in grün, gelb und blau, den Farben der brasilianischen Flagge.Tausende von Teilnehmern waren aus allen Landesteilen angereist und grösstenteils mit Bussen nach Rio gebracht worden. «Wir sind hier, um unseren Glauben auszudrücken und die Stärke der evangelikalen Bevölkerung zu zeigen, die enorm wächst», sagte Jardson Carioca, ein 30-jähriger Busfahrer, der mit 50 weiteren Mitgliedern seiner Gemeinde, der Assembly of God in Vila Ponto Chic, einem Vorort von Nova Iguacu, angereist war.
Wachstum der Evangelikalen
Evangelikale Gemeinden boomen in Brasilien. In ihren lebendigen Gottesdiensten haben normale Männer und Frauen eine Stimme, ohne von ordinierten Priestern abhängig zu sein. In einem Land mit Millionen von Armen bringen die evangelikalen, vorwiegend pfingstlich geprägten Gemeinden, die Botschaft von einem besseren Leben hier und später. Die katholische Kirche pflegt den Akzent eher auf das Leben nach dem Tod zu legen.
Brasilien ist immer noch das grösste katholische Land der Erde, aber es sind nur noch 57% der Bevölkerung von 200 Millionen, die sich der katholischen Kirche zurechnen – ein dramatischer Mitgliederschwund von den über 90% im Jahre 1970. Im gleichen Zeitraum sind die Evangelikalen von 5% auf heute 28% angewachsen; das bedeutet, dass in Brasilien heute auf zwei Katholiken ein Evangelikaler kommt.
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Yahoo Sports
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