Kirche schützt verfolgte Muslime
«Wir lassen nicht zu, dass die 'christliche Miliz' sie umbringt»
Ein Priester in der Zentralafrikanischen Republik schützt verfolgte Muslime. In Xavier Fagbas Kirche finden inzwischen 700 Muslime Schutz vor der «christlichen» Anti-Balaka Miliz. «Ich werde nicht zulassen, dass in meiner Kirche irgendjemandem etwas angetan wird», so der Geistliche. Im blutigen Bürgerkrieg zwischen Muslimen und Christen setzt er damit ein Zeichen der Hoffnung.
Das katholische Gotteshaus in Boali, einer Kleinstadt im Nordwesten der Hauptstadt Bangui gerät durch die vielen Flüchtlinge an seine Grenzen, vor allem in sanitären Bereich. Trotzdem will Priester Fagba die hilfesuchenden Muslime nicht an einen anderen Ort bringen: «Wir würden gesicherte Lastwagen brauchen, um die Menschen zu evakuieren. Wer als Moslem versucht, zu Fuss zu fliehen, wird auf offener Strasse hingerichtet.» Viele der Flüchtlinge in Fagbas Kirche waren bereits auf dem Weg in die Hauptstadt, als sie von den «Anti-Balaka»-Rebellen beschossen wurden. Die Kirchenmauern waren ihr einziger Zufluchtsort.Am Sonntagmorgen müssen die Gottesdienstbesucher seitdem zusammenrücken. Der Priester setzt sich aktiv dafür ein, dass sich die Flüchtlinge in der Kirche willkommen fühlen. «Begrüsst unsere muslimischen Gäste mit einem 'Friedenskuss'. Wir müssen endlich aufhören, anderen Menschen Leid anzutun.»
Derzeit bewachen französische Truppen Xavier Fabgas Kirche, in der hauptsächlich Frauen und Kinder Zuflucht suchen.
Seit Beginn des brutalen Bürgerkriegs in der Zentralafrikanischen Republik sind mehr als tausend Menschen ums Leben gekommen. Etwa eine halbe Million Bürger sind auf der Flucht. Von einer Gesamtbevölkerung von 4,23 Millionen Menschen im Land sind nur etwa 15 Prozent Muslime. Im Jahr 2013 gab es immer wieder Übergriffe der islamischen Rebellen «Séléka» («Allianz») auf Christen mit Plünderungen, Vergewaltigungen und Morden. Als Reaktion darauf formierten sich sogenannte «christliche Rebellen», die «Anti-Balaka» («Gegen Macheten»), um gegen die muslimische Miliz vorzugehen.
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet / Christian Post
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