Tearfund-Projekt
Obdachlos für eine Nacht
Mit dem Projekt «Nacht ohne Dach» erleben Jugendliche, was es heisst, wenn man kein festes Dach über dem Kopf hat. Der Tearfund-Verantwortliche zum Ziel: «Wenn Teenager beginnen, sich für Menschen in Armut zu engagieren, dann ist das Ziel erreicht.»
Schlafplatz aus Recyclingmaterial
Hintergrund dieser ungewöhnlichen Aktion ist ein Projekt der Hilfsorganisation Tearfund, das sich «Nacht ohne Dach» nennt. Jugendliche sollen sensibilisiert werden, für das, was für Millionen Gleichaltriger rund um die Welt trauriger Alltag ist: Ein Leben ohne festes Dach über dem Kopf. Nur durch dünne Kartonwände von Wind, Wetter und Lärm geschützt. Projektleiter Benjamin Zurbrügg ist überzeugt von dem Konzept, das in Holland bereits erfolgreich umgesetzt wurde: «Über das eigene Erleben wird den Teenagern das Thema der weltweiten Armut näher gebracht.»Armut an eigenem Leib erfahren
Mitmachen können Jugend- und Teenagergruppen. Wie sie die «Nacht ohne Dach» gestalten, ist weitgehend ihnen selbst überlassen. Tearfund stellt Werbematerial, Ideen und einen Regieplan zur Verfügung. Bedingung ist lediglich, dass die Teilnehmer die Nacht in einem selbstgebauten Schlafplatz verbringen, möglichst aus Recyclingmaterial. Ein Mitarbeiter von Tearfund kommt vorbei und bringt ihnen das Thema Armut näher. Die jungen Teilnehmer gehen dann, bevor sie die Nacht als Obdachloser verbringen, auf Sponsorensuche für ein Hilfsprojekt im Slum von Huaycan in Peru. Die Sensibilisierung sei das Hauptziel des Projekts, das sich noch in einer Pilotphase befindet. Das Anliegen von Benjamin Zurbrügg ist es, dass die Jugendlichen ein ganzheitliches Christsein kennenlernen. «Wenn die Teenager beginnen, sich für Menschen in Armut aufgrund des Evangeliums zu engagieren, dann ist das Ziel von 'Nacht ohne Dach' erreicht.»
Froh für das eigene Bett
Und wie haben die Teenager in Effretikon die Nacht erlebt? Teilnehmer Loris gibt am nächsten Morgen zu Protokoll: «Ich fand es cool, mal in einem Haus aus solchem Material zu schlafen. Ich kann die Menschen jetzt besser verstehen. Länger so zu schlafen, könnte ich mir aber nicht vorstellen, eine Nacht war schon sehr anstrengend.» Und Flavia ergänzt: «Ich bin froh, habe ich mein eigenes Bett.»
Webseite:
Nacht ohne Dach
Zum Thema:
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Autor: Christof Bauernfeind
Quelle: idea Spektrum
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