Gott meint es anders

Sonntag gegen die Armut

Der 19. Oktober wurde in vielen Ländern rund um den Globus als "StopArmut-Sonntag" begangen. Christen in der Schweiz versammelten sich zum vierten Mal zu Gottesdiensten und Aktionen, um für Gerechtigkeit zu beten und öffentlich ihrem Willen Ausdruck zu verleihen, Armut und Ausgrenzung zu überwinden.

In der Methodistenkirche in Bern standen 90 Personen während des Gottesdienstes auf, als Zeichen gegen die Armut - mit dem Willen, Not und Unrecht nicht mehr zu verdrängen. In der Vineyard Gemeinde in Liestal wurde bereits am Freitagmorgen im Frühgebet für Anliegen gebetet, die mit den acht Millenniums-Entwicklungszielen gegeben sind. Yvonne Heer: "Eine charakteristische Eigenschaft der Vineyard ist, einen Blick für die Armen und Entrechteten zu haben".

In der Heilsarmee in Zürich zeigte Sven Schelling, ein "StopArmut" Multiplikator, Ursachen der weltweiten Armut auf. Für ein Geschäftsmann in der EGW Gemeinde in Steffisburg verstärkte der "StopArmut"-Gottesdienst die Betroffenheit, welche er bei seinem Geschäftsbesuch in Panama erlebte. Er war dort mit bedürftigen Slumbewohnern konfrontiert worden.

Fussball mit den Verachteten

Auf der Südhalbkugel zeigten Christen am StopArmut-Wochenende kreativ ihre Solidarität mit Bedürftigen und Ausgebeuteten: In Nigeria spielten Christinnen von Hilfswerken Fussball mit einem Team von Frauen, deren Arbeit das Zertrümmern von Steinen zu Kies ist. Das Fernsehen des Gliedstaates, dessen Vizegouverneurin für das Hilfswerk-Team angefragt wurde, erklärte sich bereit, das Spiel zu zeigen. In Burundi wurde Saatgut für Bohnen, Zwiebeln und Tomaten an Dürrebetroffene verteilt. In Burkina Faso und Ruanda informierten Radiosender die Bevölkerung über die Uno-Millenniumsziele und christliche Projekte.

Kreativ und solidarisch

Die Berichte zeigen die grosse Vielfalt von Aktivitäten. In Peru beteiligten sich über 800 lokale Gemeinden mit eigenen Aktionen am Micha-Sonntag, mit Fokus auf die Fähigkeiten von Landfrauen - sie sollen mehr zur Entwicklung beitragen können. Im hart regierten, von Hunger geplagten Simbabwe versuchten Christen in fünf Städten Versammlungen abzuhalten. In Kenya unterzeichneten über 130 Pastoren und Kirchenleiter eine Verpflichtung, in ihren Kirchen der Armut entgegenzutreten. Kleider wurden gesammelt und verteilt und ein friedlicher Gebetsmarsch durchgeführt. Über 30'000 Frauen und Kinder im Westen des Landes pflanzten Bäume, um ein Zeichen für umweltgerechten Landbau zu setzen. Das erste der acht Uno-Millenniumsziele ist die Halbierung der extremen Armut bis zum Jahr 2015.

Hinschauen

Für Matthias Stürmer, Leiter der "StopArmut"-Regionalgruppe in Bern, ist Gebet für bedürftige Menschen "ein Ausdruck, dass wir uns mit der weltweiten Armut konfrontieren lassen möchten. Es ist ein Hinschauen und nicht ein Wegschauen. Aus diesem Hinschauen erwachsen Taten. Gebet ist wichtig, doch bezüglich den Taten haben wir als Christen noch einiges aufzuholen."

Weltumspannend

In der Arbeitsgemeinschaft "StopArmut 2015" der Schweizerischen Evangelischen Allianz wirken Christen zur Mobilisierung für die Armen in der Welt zusammen. Das Netzwerk ist der schweizerische Teil der globalen Kampagne Micah Challenge. Träger dieser weltweiten Kampagne sind die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) und das internationale "Micah Network", ein Netzwerk von 300 christlichen Hilfswerken in 75 Ländern. Weltweit ist die Micha-Initiative, deren Namensgeber der alttestamentliche Prophet Micha ist, in 39 Ländern aktiv.

Acht Ziele für eine bessere Welt

Die acht Millenniums-Entwicklungsziele sind: Bekämpfung von Hunger und extremer Armut; Grundschulbildung für alle; Gleichstellung und Stärkung der Rolle der Frauen; Rückgang der Kindersterblichkeit; Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Mütter; Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen schweren Krankheiten; Ökologische Nachhaltigkeit sowie Aufbau einer globalen Partnerschaft für die Entwicklung.
Webseiten:
www.stoparmut2015.ch
Micah Network

Quelle: Livenet / TearFund, APD

Datum: 21.10.2008

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