Streitfragen
Jesus ist stärker als Impfung und «Ehe für alle»
Es fliegen uns hochemotionale Themen um die Ohren und torpedieren unsere Einheit als Christen. Livenet-Kolumnist Sam Urech glaubt, dass Streit kein Problem ist, wenn wir unseren gemeinsamen Nenner nie vergessen.
Falls Sie nicht auf Social Media aktiv sind, möchte ich Ihnen wärmstens raten, es dabei zu belassen. Es sind keine guten Zeiten für Facebook oder Twitter.
Wobei die Streitereien längst auch in der analogen Welt angekommen sind. Direkt vor der FEG Wetzikon kochten zwischen zwei Christen wegen der Impfung die Emotionen hoch.
Und dann war da dieses Referendum gegen die «Ehe für alle». Ein christlicher Nau-Leser sagte mir, er würde sich auf den Tag freuen, an dem ich in den Feuersee geworfen werde.
Ich kann das gut verstehen. Dass Menschen emotional reagieren, ist meines Erachtens grundsätzlich vor allem etwas: gesund.
Ein «Gute Nacht» reichte schon
Wir lesen in der Bibel, dass selbst die Jünger gestritten haben. Stellen Sie sich vor: Sie sind die ganze Zeit um Jesus herum und zanken sich dennoch?
Die bisher für mich berührendste Stelle in der TV-Serie «The Chosen» gibts in der dritten Folge der zweiten Staffel. Petrus schimpft mit Matthäus, es eskaliert. Und dann kommt Jesus angelaufen. Ich juble: «Endlich kommt er! Gleich wird er Petrus die Kappe waschen.» Aber es passiert das:
Jesus war müde, weil er den ganzen Tag Menschen heilte. Selbst ein müder Jesus, der kaum seine Schuhe ausziehen kann, ändert sogleich die Atmosphäre.
Eine Minute bei Jesus und die Welt wird klein. Eine Minute bei Jesus und wir vergeben uns, auch wenn wir uns gerade noch bekämpften.
Das Ventil des Dampfkochtopfs
Das heisst nicht, dass alle Christen beste Freunde sein müssen. Es bedeutet nicht, dass ich nicht mehr für meine Meinung einstehen soll. Bitte kämpfen Sie weiterhin für das, was Ihnen wichtig ist. Bekämpfen Sie meine Kolumnen, wenn Sie Ihr geistliche Kompass so führt. Oder kritisieren Sie mich dafür, dass ich ungeimpft bin.
Aber vergessen wir niemals, was viel stärker ist als jede Meinungsverschiedenheit, jede Verletzung, jede Verbitterung, jede Angst: Jesus Christus.
Bin ich ein Dampfkochtopf, ist er das Ventil. Leider nutze ich es meist viel zu spät und will lieber, dass es die Pfanne verhaut. Schade.
Ein Video-Statement von Sam Urech:
Zum Autor:
Sam Urech ist 37-jährig, verheiratet und Vater von zwei Buben. Mit seiner Familie besucht er die Freikirche FEG Wetzikon. Sam hat viele Jahre beim Blick als Sportjournalist gearbeitet und ist heute Inhaber der Kommunikations Agentur «ratsam». Er schreibt jeden Freitag auf Nau.ch seine Halleluja-Kolumne. Sollten Sie mit ihm Kontakt aufnehmen wollen, machen Sie das am besten via Facebook.
Zum Thema:
Kolumne von Sam Urech: Wann blasen wir die Zivilisation in Stücke?
«The Chosen»: Die wertvollste TV-Serie aller Zeiten!
Kolumne von Sam Urech: Corona darf uns nicht spalten
Autor: Sam Urech
Quelle: Livenet
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