Transgender
Im falschen Körper geboren – oder doch nicht?
Helena Kerschner begann im Alter von 18 Jahren mit einer Testosteronbehandlung, um zum Mann zu werden. Nach anderthalb Jahren Behandlung kam sie zu der Erkenntnis, dass sie nicht wirklich transgender war – und wählte den schwierigen Weg zurück.
In einem Interview erzählt Helena – heute eine gesunde junge Frau – ihre Geschichte, die für viele Teenager typische Züge trägt. «Als ich 15 war, ging ich durch eine Zeit in meinem Leben, in der ich kaum Freunde hatte, einsam war und öfter die Schule wechseln musste.» Sie verliess sich in dieser Zeit in ihrem Alltag sehr auf das Internet und die sozialen Medien.
Die Botschaft der sozialen Medien
«In den Sozialen Medien kam ich mit der Gender-Ideologie und allgemein linken, woken Gedanken in Berührung», erzählt sie rückblickend. «Damit ich sozial 'in' war, musste ich diese Anschauungen übernehmen. Ich hörte immer wieder die Botschaft: 'Wenn du das Gefühl hast, dass du irgendwo nicht reinpasst, wenn du dich in deinem Körper nicht wohlfühlst, bedeutet das, dass du trans bist. Wenn dich andere Mädchen nicht verstehen, dann bist du trans'.»
Sie fühlte, dass sie Schritte tun musste: «Ich kam zur Überzeugung: Wenn ich meine Pronomen ändere – also mich nicht mehr 'sie' nenne –, dann fühle ich mich vielleicht besser. Ich bekam Botschaften zurück: 'Ja, mach das, es ist gut, sein Geschlecht in Frage zu stellen, so entdeckst du dich selbst.'» Und dann die bezeichnende Logik: «Nur trans-Leute stellen ihr Geschlecht in Frage. Wenn du also dein Gender hinterfragst, bedeutet das, dass du trans bist.»
Zwei Jahre lang ging Helena immer weiter auf diesem Weg. Sie schnitt ihr Haar kurz und kam langsam zur Überzeugung: «Ich hätte doch eigentlich ein Bub sein müssen. Ich muss zum Mann werden.» Heute sagt sie: «Das war ein langer Prozess, wo ich von der Realität losgelöst und mit ganz wenig Kontakten im wirklichen Leben lebte, die mich vielleicht korrigiert hätten.»
Die Macht der Schönheitsideale
Schon von Kindheit her war Helena über ihre Familie mit der Schönheitsindustrie in Berührung gekommen und wurde ständig mit Schönheitsidealen konfrontiert. «Rückblickend war das der Grund, dass ich mit meinem Körper Probleme hatte» – ein Körper, der diesen Idealen offenbar nicht entsprach. «Im Umfeld der sozialen Medien sagte man mir immer wieder: 'Dass du Probleme hast, das hat den Grund, dass du im falschen Körper geboren bist'.» Unnötig zu erwähnen, dass Depressionen und Angstzustände diesen ganzen Prozess begleiteten. Schliesslich entschloss Helena sich, ihr Geschlecht zu ändern und sich mit Testosteron behandeln zu lassen.Zu ihren Eltern hatte sie offenbar keine Beziehung, die Gespräche ermöglicht hätte. «Erst als ich mich entschloss, ein Junge zu werden, konfrontierte ich meine Mutter damit. Klar, sie war schockiert – und zog sich zurück von mir. Das war eine ganz schwierige Zeif für unsere Beziehung», erzählt Helena heute.
Massive Veränderungen
Zum Testosteron kam sie nach einem einstündigen Gespräch mit der Organisation «Planned Parenthood»: «Es gab keine psychologische Befragung, kein längeres Gespräch – einfach eine Stunde, ein Formular wurde ausgefüllt, und ich bekam meine erste Testosteron-Spritze von 100 mg. Es wurde die Diagnose der 'endokrinen Störung' gestellt, nicht einmal 'Gender-Störung'».
Durch die Testosteron-Behandlung erlebte Helena keine grossen physischen Veränderungen, aber um so grössere psychologische Spannungen: «Mein Sextrieb wurde sehr stark, ich wurde völlig ruhelos, gereizt, wollte in und aus dem Körper. Nach einem Jahr hatte ich keine Gefühle mehr, sondern alle Emotionen wurden sofort in Zorn umgewandelt. Ich musste meine inneren Spannungen externalisieren, wurde aggressiv und habe mich selbst ein paarmal ziemlich verletzt.» Helena hatte viele Gespräche mit Psychologen, aber «keiner kam auf die Idee, dass das Testosteron der Grund für mein psychisches Durcheinander war», wie sie heute fast erstaunt feststellt.
Der Weg zurück
Nach etwa anderthalb Jahren auf Testosteron kam sie langsam zur Entscheidung: «Das war alles ein Fehler, was ich da gemacht habe». Der Grund: «Ich war so dysfunktional, dass ich die sozialen Medien kaum noch nutzte. Die fehlende Verstärkung von dieser Seite her half mir, zu klarem Denken zu kommen und zu verstehen, dass ich kein Trans war.»
Der Weg zurück zur Bejahung ihres ursprünglichen Geschlechts war nicht einfach. «Alte Freunde, die mich früher bestätigt hatten, erklärten mir jetzt 'du bist ja verrückt, du bist eklig, du bist krank'. Es ist eine starke Haltung in der Trans-community: Wenn du dein Trans-Sein in Frage stellst, bist du verrückt.»
Heute ist sie froh, dass sie «nur» Testosteron genommen hat. «Ich kenne viele junge Männer und Frauen, die recht schnell zu körperlichen Operationen gedrängt worden sind. Das habe ich zum Glück nie gemacht. Ich bin froh, dass ich dieser Ideologie und diesem medizinischen System relativ unbeschädigt entkommen bin.»
Die Wichtigkeit der Eltern
Auf die Frage, was sie jungen Mädchen von 13 oder 14 Jahren, die sich in ihrem Körper unwohl fühlen, heute raten würde, zögert Helena: «Als ich in diesem Alter war, hätte ich auf keinen Rat gehört. Die Trans-Ideologie ist sehr manipulativ und autoritär.»
Heute spricht Helena meistens mit Eltern und betont ihre wichtige Rolle: «Rede mit deinem Kind, nimm es ernst und schreibe es nicht ab als 'nur eine Phase, aus der es wieder herauswächst'.»
«Es ist viel Manipulation und Gefahr hier», ist Helena überzeugt – «Eltern müssen sich informieren, sich vielleicht mit anderen Eltern verbinden und Wege suchen und diesen äusseren Einflüsse erkennen, die ihre Kinder in radikale Schritte drängen wollen.»
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Lebenslüge Transgender: Im falschen Körper geboren?
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Ben Shapiro Show
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