Er kann reden und er tut es
Hans-Joachim Eckstein: streitbar, positiv und herausfordernd
Der Theologe und Autor Hans-Joachim Eckstein feiert dieser Tage seinen 70. Geburtstag. In einem Alter, wo sich andere ins Private zurückziehen oder über den Niedergang von Gesellschaft und Glauben klagen, tut er das, was er am besten kann: positiv, herausfordernd und verständlich von dem Gott reden, den er bereits so viele Jahre studiert.Hans-Joachim Eckstein (69) wurde in Köln geboren. Nach seinem Theologiestudium zog es ihn schon bald an die Hochschule: Nach einer Zeit als Pfarrer im Hochschuldienst ging er als Professor zunächst an die Universität Heidelberg, dann bis zu seiner Emeritierung 2016 nach Tübingen. Der typische Professor – falls es den denn gibt – war er allerdings nie.
Streitbar und kontaktstark
Im Universitätsbetrieb ist naturgemäss Raum für theologische Streitfragen und Forschung. Doch ein persönlich gelebter und klar bekannter Glaube stösst hier leicht auf Unverständnis. Eckstein profilierte sich aber nicht nur in seinen Schwerpunkten Paulus, Christologie und Evangelienforschung. Er legte sich immer wieder mit Kolleginnen und Kollegen an, die für seinen Geschmack zu schnell bei bibelkritischen Positionen angekommen waren. Ausserdem legte er immer besonderen Wert auf den persönlichen Kontakt zu seinen Studierenden. Lehre und Leben gehörten für ihn einfach zusammen. So ist es kein Wunder, dass er sich auch neben der Universität für Theologie engagierte, für christliche Studentengruppen wie die SMD da war oder auch in der Studentenseelsorge mitarbeitete.
Pointiert und positiv
Bereits als Schüler hatte Eckstein seine ersten Texte verfasst – und er hat sich das Schreiben bis heute nicht abgewöhnt. Besonders bekannt ist er im christlichen Umfeld für seine Kurztexte, Aphorismen und Lieder. Im Laufe der Jahre sind hier viele Bücher, Sprüche, Gedanken und Liedtexte zusammengekommen, doch Masse war nie sein Ziel. Eckstein gehört zu den Autoren, die es problemlos schaffen, spitz und zugespitzt zu schreiben und dabei immer positiv und – gar nicht professoral – verständlich zu bleiben.
Typisch sind Sätze wie diese (©Ecksteinproduction):
«Gib Gott keine Versprechen – erlaube ihm lieber, seine Verheissungen in deinem Leben zu verwirklichen!»
«Gott hat dich in all den Jahren festgehalten und begleitet, als du dich sorglos und sicher fühltest. Warum sollte er dich ausgerechnet jetzt verlassen, wenn du ihn am nötigsten brauchst?»
«Sprachlos begann mein Gebet; aber wie vielsagend war für mich, während wir gingen, dein Schweigen.»
«Er fuhr nach Indien, denn es schien die Reise ihm ins eigene Herz zu weit.
Doch wüsste er, wie nah für ihn das Fernste liegt, er hätte Ruhe für den Rest der Zeit.»
Aktuell und gesungen
Hans-Joachim Eckstein hat viele Lieder übersetzt (genau: Das sind die, bei denen die Silbenzahl tatsächlich zur Melodie passt, und der Text trotzdem sinnvoll geblieben ist). Und er hat im Laufe der Zeit viele Lieder gedichtet. Gerade ist bei SCM Hänssler eine neue CD mit 14 Liedtexten der letzten Jahre erschienen: «Du bist mir so wertvoll». Lena Belgart und Michael Janz singen die Stücke, die leicht eingängig und damit gut singbar sind.Es sind eher ruhige Lieder, doch sie decken ein breites Spektrum an Themen ab: Trost und Ermutigung, Lob und Stille vor Gott. Wieder einmal überwiegen bei Eckstein die positiven Gedanken, ohne jemals platt zu klingen. Titel wie «Bei dir werde ich still», «Dunkle Tage, schwere Zeiten» und «Das Lob der Schöpfung» gehen leicht ins Ohr, haben allerdings einen Widerhaken. Sie begleiten die Hörer im Alltag – ob in Krisen oder in glücklichen Phasen. Ecksteins Musiker-Kollegen betonen die «Geborgenheit, die die Lieder atmen. Dass Zuspruch und Segen ganzheitlich erlebbar werden.» Und sie stellen klar, dass die Aussagen sie «selbst sehr berührt» hätten, weil sie «tiefsinnige, aber nicht komplizierte Texte» wären.
Was wünscht sich der Autor selbst? «Worte, die ansprechen und trösten, klingen oft lange in uns nach und begleiten uns in den verschiedensten Situationen unseres Lebens. Dies gilt umso mehr, wenn sich die Worte mit Melodien verbinden. Denn Lieder prägen sich nicht nur durch wiederholtes Singen ein, sondern vor allem durch ihre Fähigkeit, zugleich Kopf, Bauch und Herz anzusprechen. So bringen Lieder Verstand, Gefühl und Wille in uns zum Schwingen – im besten Fall sogar zum Einklang.»
Danke, Herr Eckstein. Genau das haben Sie geschafft!
Hier können Sie die CD bestellen:
SCM Hänssler
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Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet
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