Andrew Garfield
Der Schauspieler, der Theologie studieren würde
Schauspieler Andrew Garfield spielt in einer neuen Serie mit, in der es um Mormonen geht. Bereits auffallend oft war der 38-Jährige in Filmen zu sehen, in denen es um Religion und Glaube geht.
Bekannt wurde Andrew Garfield unter anderem in seiner Rolle als Mitbegründer von Facebook in dem Spielfilm «The Social Network» sowie durch seine Hauptrolle in mittlerweile drei Spider-Man-Filmen. Nun tritt er in einer neuen Serie namens «Under the Banner of Heaven» («Unter dem Banner des Himmels») auf. Darin geht es um die Religionsgemeinschaft der «Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage», besser bekannt als Mormonen.
Die Serie basiert auf einem Doppelmord im Jahr 1984. Eine Mutter und eine Tochter aus einer Mormonen-Gemeinde in Utah wurden ermordet. Die Tat führt bis zurück auf die Gründung der Kirche durch Joseph Smith. Garfield spielt einen Detektiv, der allerdings eine fiktive Figur ist. Der Ermittler ist selbst Mormone. Die Mörder behaupten, der Mord sei Gottes Wille gewesen, und der Detektiv muss seinen eigenen Glauben in Frage stellen. Die Serie startete am 28. April auf dem Streamingdienst Hulu, der nur mit einer amerikanischen IP-Adresse über Apple TV, Xbox 360 oder PS3 und Smart-TV gesehen werden kann.
«Fragen nach dem Glauben ziehen mich am meisten an»
Den Mormonen gehören rund sieben Millionen Amerikaner an. Gegründet wurden sie 1830 von Joseph Smith, der eine göttliche Offenbarung erlebt haben will. Es ist die drittgrösste christliche Glaubensgemeinschaft in Amerika nach den Protestanten und den Katholiken. Die Anhänger sehen die «Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage» als eine von Christus veranlasste Wiederherstellung der christlichen Urkirche an. Doch sie gründet ihre Lehre nicht nur auf die Bibel, sondern auch auf weitere schriftlichen Quellen, etwas das «Buch Mormon».
In einem Interview mit dem Magazin Vanity Fair sagte Garfield, in der Serie gehe es um die Frage: «Wie kann jemand solche furchtbaren Dinge im Namen Gottes tun?» Bei der Premiere sagte der Schauspieler: «Fragen nach dem Glauben und nach Spiritualität ziehen mich einfach am meisten an. Wenn ich kein Schauspieler wäre, würde ich wahrscheinlich Theologie studieren.»
Vom Unglauben zum «Verliebtsein in Jesus»
Schon mehrmals spielte Garfield in Filmen mit, in denen der Glaube im Fokus stand. Erst vor Kurzem trat er als TV-Prediger Jim Bakker im Film «The Eyes of Tammy Faye» an der Seite von Oscar-Gewinnerin Jessica Chastain in Erscheinung. Garfield spielte zudem 2017 den tiefgläubigen Soldaten Desmond Doss in «Hacksaw Ridge» von Mel Gibson, der sich als Soldat im Zweiten Weltkrieg weigerte, eine Waffe zu benutzen. Ausserdem verkörperte Garfield in Martin Scroseses Drama «Silence» einen Jesuiten-Pater, der im Japan des 17. Jahrhunderts trotz Verfolgung das Christentum verbreiten wollte.
Noch im Jahr 2016 sagte Garfield gegenüber dem Hollywood Reporter, dass er mit Glauben nicht viel zu tun habe: «Ich bin kein Christ, ich sehe mich eher als pantheistischen, agnostischen Teilzeit-Atheisten, der ein bisschen jüdisch ist, insgesamt aber verwirrt.»
Einfach in Jesus verliebt
Im Jahr darauf aber, nachdem er Pater Sebastiao Rodrigues in Martin Scorseses «Silence» spielte, sagte der Schauspieler gegenüber dem America Magazine: «Was wirklich einfach war, war, diese Person Jesus einfach zu lieben… sich in Jesus Christus zu verlieben, das hat mich wirklich überrascht. Das war für mich sehr bedeutsam – sich in Jesus zu verlieben und zu sehen, wie einfach das war.»
Auf die Frage, warum er immer wieder Menschen des Glaubens spiele, sagte er dem Magazin Collider anlässlich des Films «The Eyes of Tammy Faye», er sei fasziniert von den Themen rund um Spiritualität, das Leben und den Tod und der Frage, ob man sein Leben sinnvoll verbringe. «Leben und Tod sind alles; der alles entscheidende Kern unseres Wesens.» Weiter sagte der Schauspieler: «Wenn man sich mit Spiritualität beschäftigt, geht es um Glauben, und dann geht es immer auch um Leben und Tod. Und was könnte lebenswichtiger sein als das, was ist eine grössere Frage?»
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Autor: Jörn Schumacher
Quelle: PRO Medienmagazin
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