Valentinstags-Gruss mit Folgen

«Gott ist in jedem Detail des Universums»

Zoom
Michael Guillen (Bild: Facebook)
Michael Guillen unterrichtete neun Jahre Physik auf der Harvard Universität und war vierzehn Jahre lang Wissenschaftsredakteur bei «ABC News». Er war Atheist, bis ihn eine besondere Begegnung dazu brachte, die Bibel zu erforschen. Dies änderte seine Lebenseinstellung grundlegend.

Sein Vater und seine beiden Grossväter waren spanischsprachige Pfingstprediger. Michael Guillen war oft in der Kirche und interessierte sich schon früh für die Wissenschaft. «Als Kind hatte ich ein kleines Chemielabor in der Garage. Mein Vater liess es mich in der Ecke bauen. Ich bin ihm bis heute dankbar dafür.»

Gott nicht auf dem Radar

Später studierte er Physik und Mathematik und unterrichtete neun Jahre Physik an der Harvard Universtität. Zu dieser Zeit sei er Atheist gewesen – Gott war nicht auf seinem Radar. «Meine Weltanschauung basierte auf der Vorstellung, dass Sehen gleich Glauben ist. Ich glaubte nur an das, was ich mit meinen eigenen Augen sehen konnte.»

Er lernte, wie erstaunlich das Universum wirklich ist. «Ich weiss, warum der Sonnenuntergang so vielfarbig ist. Ich weiss, was den Regenbogen ausmacht. Während meines Studiums begann ich also, mich intensiv mit dem Universum zu beschäftigen. Das war das erste Mal, dass ich verstand, wie wunderschön es ist.»

Schockierend sei gewesen, dass das Universum grösstenteils unsichtbar ist. «Das meiste davon, fünfundneunzig Prozent, besteht nach unserer heutigen Auffassung aus dunkler Materie und dunkler Energie. Sowohl die dunkle Materie als auch die dunkle Energie sind Dinge, die wir nie zu Gesicht bekommen haben. Deshalb nennen wir sie dunkel. Sie sind unsichtbar. Wir wissen nicht einmal wirklich, was sie sind. Wir haben ihnen nur einen Namen gegeben. Aber diese Namen sind Platzhalter für Dinge, die wir nicht verstehen. Wir können nicht einmal beweisen, dass sie da sind.»

«Soll ich immer noch daran glauben?»

«Ich glaubte nur an das, was ich sehen konnte, womit ich experimentieren konnte, was ich mit meinen Augen oder Händen anfassen konnte. Nun waren aber plötzlich fünfundneunzig Prozent des Universums für mich unsichtbar. Ich kann es nicht sehen. Soll ich also immer noch daran glauben?» Dieser Gedanke beschäftige Michael Guillen.

«Ich begann, mir ganz einfache Fragen zu stellen: Wie ist dieses durch und durch schöne Universum entstanden? Wie ist dieses erstaunliche, grösstenteils unsichtbare Universum zustande gekommen? Und die Wissenschaft bot mir eine Antwort, das Urknallmodell, die Varianten des Urknallmodells. Und ich habe mich darauf eingelassen.»

Brief um drei Uhr nachts

Er war ein Intellektueller auf der Suche nach Wahrheit. «Und das klang einfach nicht nach der Wahrheit, sondern wie ein Ausrede. Eine elegante Ausrede, aber trotzdem eine Ausrede.» So begann er, andere Weltanschauungen zu erforschen – von Hinduismus über Buddhismus und Konfuzianismus bis hin zum Islam und Judentum.

Normalerweise schlief Michael Guillen etwa drei Stunden, den Rest der Zeit war er in seinem Labor. «An diesem Tag ging ich also wie an jedem anderen Tag gegen drei Uhr nachts zurück in mein Wohnheim. Es war dunkel und ruhig. Alle anderen schliefen schon. Als ich die Tür zu meinem Schlafsaal öffnete, hörte ich ein kratzendes Geräusch, schaute nach unten und sah einen weissen Umschlag mit meinem Namen darauf unter der Tür. Ich hob ihn auf und öffnete ihn. Es war eine Valentinstagskarte, und sie war von jemandem namens Laurel unterschrieben. Und ich brauchte einen Moment, um das zu begreifen. Oh, ja, es gab eine Laurel, die eine Schülerin von mir in einem Physikkurs vor ungefähr zwei Jahren war.»

Eine besondere Begegnung

Er war verwirrt, weil er nicht einmal wusste, dass an diesem Tag Valentinstag war. «Ich war ein Nerd, ein wissenschaftlicher Mönch. Ich lebte, atmete, ass und trank Wissenschaft. Ich wusste also nicht, ob es ein Wochentag oder ein Wochenende war. Es spielte keine Rolle für mich. Ich hatte kein Sozialleben. Ich hatte keine Freundin.» Trotzdem spürte Michael die ehemalige Schülerin auf, um sich zu bedanken. «Wir kamen ins Gespräch, und ich war sehr beeindruckt von ihr.»

Die beiden begannen, sich regelmässig zu treffen. «Ich verbrachte etwas weniger Zeit im Labor und etwas mehr Zeit mit Laurel. Und das war eine ganz neue Erfahrung für mich. Ich erzählte ihr von meiner Reise, meiner Suche nach Antworten darauf, warum dieses Universum so erstaunlich und so unsichtbar ist. Und sie erzählte mir, dass sie katholisch erzogen wurde und dass ihre Mutter den katholischen Glauben verlassen hatte. Und so stellten wir fest, dass wir viel gemeinsam hatten.»

Eine erstaunliche Geschichte

Eines Tages fragte sie Michael: «Hast du jemals die Bibel gelesen? Weisst du, du hast dich mit Hinduismus, Buddhismus und all diesen Dingen beschäftigt. Hast du jemals die Bibel gelesen?»

Nein, das hatte er nicht. Sie war ihm nur vertraut vorgekommen, weil er als Kind mit der Bibel aufgewachsen war, und er hatte nicht das Gefühl gehabt, dass sie ihm etwas zu sagen hätte. «Laurel hat mir damals nicht widersprochen. Kurze Zeit später sagte sie zu mir: 'Weisst du, ich habe die Bibel auch nicht gelesen. Aber wenn du sie liest, werde ich sie mit dir zusammen lesen.'»

Innerhalb von zwei Jahren lasen die beiden die Bibel. «Es ist wirklich eine erstaunliche Geschichte, denn am Ende – und es war ein langer Prozess – entschied ich mich, Christ zu werden. Ich war ein dickköpfiger, sturer Intellektueller, und in gewisser Weise bin ich das immer noch.»

Schöpfer und Schöpfung besser verstehen gelernt

Die Bibel lehrt, wer das Universum geschaffen hat und warum. «Die Wissenschaft lehrt mich die wunderbaren Details über das Universum, das Gott geschaffen hat. Und dank der Bibel und der Wissenschaft habe ich den Segen, dass ich sowohl den Schöpfer als auch die Schöpfung sehr gut verstehe.»

Er glaube, dass sowohl die Bibel als auch die Wissenschaft Geschenke Gottes sind, «die uns helfen, nicht nur ihn, sondern auch seine Schöpfung zu verstehen. In 1. Petrus, Kapitel 3, Vers 15 steht: 'Allein Christus, den Herrn, sollt ihr ehren.' Aber da steht noch mehr: 'Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn euch andere nach der Hoffnung fragen, die euch erfüllt.' Wenn ich nun mit einem Skeptiker oder einem Zyniker konfrontiert werde, kann ich meine Weltanschauung erklären, indem ich die Bibel und mein persönliches Zeugnis zitiere. Richtig? Aber ich kann meine Weltanschauung auch erklären, indem ich die wissenschaftlichen Belege für meine christliche Weltanschauung anführe. Und das ist mächtig, besonders in der heutigen Zeit.»

Mittlerweile hat Michael Guillen mehrere Bücher zum Thema geschrieben. «Gott ist real, nicht nur, weil die Bibel das sagt, und nicht nur, weil er mein Leben radikal verändert hat, sondern auch, weil die wissenschaftlichen Belege das sagen.» Guillen erläutert: «In meinem Dienst geht es darum, die Antworten auf die Fragen zu geben, die ich mir im Laufe meines Lebens ebenfalls gestellt habe.»

Zum Thema:
Glaube und Wissenschaft: Einem Trugschluss auf der Spur
Erkenntnisse der letzten 50 Jahre: Metaxas: «Atheismus und Wissenschaft sind inkompatibel»
Mathematiker Will Jones: «Warum Wissenschaftler sagen, Glaube an Gott ist rational»

Datum: 08.12.2021
Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Livenet

Write Comment

Please sign in or register to comment this article.
Login
Sign in using Facebook

RATGEBER

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...

Adressen

CGS ECS ICS