Thema mit Zündstoff
Ordnung – Fetisch oder Kampffeld?
Nicht erst seit Marie Kondo und ihren Aufräumtipps ist Ordnung ein Thema. Manche Menschen sind von Natur aus ordentlich, andere haben den Kampf um die Ordnung bereits frustriert aufgegeben.
Bereits vor einiger Zeit hat Netflix das Thema Ordnung entdeckt und zeigt mit Marie Kondo, wie jeder Ordnung in sein Leben bringen kann. So hilfreich viele Tipps auch sind, hat das Vorgehen der Japanerin etwas von einer Hauruck-Methode. Ordnung aber ist etwas sehr Persönliches und Individuelles.
So verschieden Menschen sind, so verschieden ist eben auch ihr Ordnungssinn. Für manche kann es nicht ordentlich genug sein; andere kämpfen mit ihrer Unordnung oder haben das Thema längst abgehakt, weil es ihnen zu anstrengend ist. Ehepartner und Wohngemeinschaften können ein Lied davon singen, wie anstrengend es sein kann mit diesen Unterschieden klar zu kommen.
Eine Frage mit Zündstoff
Denn für den einen ist ordentlich, was der andere als Chaos empfindet. Unterschiede gibt es auch in den Bereichen, in denen einem Menschen Ordnung wichtig ist. Wo Menschen zusammenleben, ist der unterschiedliche Sinn für Ordnung oft Anlass für Streit und bietet nicht selten krassen Zündstoff, im Extremfall so sehr, dass das Miteinander gar nicht mehr funktioniert.
Ordnung ist darüber hinaus auch eine Frage der Lebenssituation: Manch einer hatte immer Ordnung in seinen Sachen, bis die Kinder kamen... Andere sind krank, vielleicht depressiv oder gehen durch eine Krise, weshalb sie sich schwertun mit Ordnung. Nicht selten ist so die äussere Unordnung ein Spiegel des Inneren.
Für Jesus ist unsere Unordnung kein Problem
So hilfreich Ordnung ist, ist sie kein Gebot Gottes. Und Unordnung ist auch keine Sünde. Dennoch haben viele Menschen ein schlechtes Gewissen, weil sie mit ihrer Unordnung kämpfen. Für Jesus ist Unordnung aber kein Problem. Er weiss um alles, was uns ausmacht, kennt uns und liebt uns wirklich so, wie wir sind. Er wartet nicht darauf, dass wir erst Ordnung schaffen, bevor wir zu ihm kommen (dürfen). Vielmehr sagt er zu unserer Unordnung und zu unserem Frust: «Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.» (Die Bibel, Matthäus-Evangelium, Kapitel 11, Vers 28)
Trotzdem hat Unordnung durchaus handfeste Nachteile: Wer keine Ordnung in seinen Sachen hat, braucht Zeit zum Suchen, zudem kostet das Aushalten der Unordnung zusätzlich Kraft und der Betroffene kommt oft nicht dazu, Aufgaben anzupacken, weil er zunächst etwas suchen muss, um es angehen zu können.
Ein paar Hilfen und Tipps
Doch es gibt ein paar nützliche Hinweise, die helfen können:
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Ein fruchtbarer Boden für Unordnung ist, dass Sie viele, vielleicht zu viele Dinge besitzen. Reduzieren Sie also Ihren Besitz. Trennen Sie sich von Dingen, auch wenn es schwerfällt.
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Schauen Sie zunächst einmal, ob der vorhandene Platz zu der Menge an Dingen passt, die Sie haben. Wenn Sie zu wenig Platz haben, wird es Ihnen kaum gelingen, Ordnung zu halten.
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Wenn Sie damit beginnen, Ordnung zu schaffen, dann setzten Sie sich unbedingt kleine Ziele. Gehen Sie Schritt für Schritt vor. Auch wenn es nur jeweils 15 Minuten sind, in denen Sie aufräumen. Das ist besser, als alles auf einmal schaffen zu wollen und dann vor der Riesenaufgabe zu kapitulieren.
Leidige Papierberge
Stichwort Unterlagen: Unterscheiden Sie möglichst sofort zwischen Dingen, die wichtig sind und Unwichtigem wie Werbung (gleich wegwerfen) oder etwas, was sie vielleicht mal später lesen wollen. Machen Sie sich ein System, das Ihren Anforderungen genügt und schauen Sie, dass bereits beim Eingang des Papieres (aus dem Briefkasten, von einem Treffen etc.) die Dinge sofort ihren Platz haben.
Ordnung halten durch Aufräumroutinen
Es gibt die Redensart «Ordnung machen ist nicht schwer, Ordnung halten aber sehr». Entscheidend ist: Sie brauchen immer wieder Zeiten zum Aufräumen, auch wenn es nur ein paar Minuten am Tag sind. Es ist wichtig, Ordnungmachen in den Alltag zu integrieren.
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Planen Sie Ihren Tag und Ihre Aufgaben so, dass Sie nicht ständig unter Druck sind und die Zeit bleibt, Dinge weg- und aufzuräumen.
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Beim Kochen kann man meist auch aufräumen und spülen, weil man nicht permanent gefordert ist.
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Versuchen Sie sich anzugewöhnen, Dinge möglichst gleich nach dem Gebrauch wieder wegzuräumen. Sei es die Einkaufstasche, Werkzeug, Schuhe, Kleider etc.
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Prüfen Sie, ob alle Ihre Dinge einen festen Platz haben. So lange das nicht der Fall ist, können Sie nicht wirklich Ordnung halten.
Einfach nur peinlich
Für manche ist die Ordnungsfrage regelrecht peinlich. Sie fühlen sich schwach, weil sie es nicht schaffen, ordentlich zu sein. Das kann so weit gehen, dass das Thema bei ihnen Scham auslöst und sie es vermeiden, zu sich nach Hause einzuladen. So kann Unordnung – zumindest mittelbar – sogar einsam machen.
Lassen Sie es nicht so weit kommen! Stehen Sie dazu, wie Sie sind, hören Sie auf, sich mit Ordnungs-Fetischisten zu vergleichen und gehen Sie das Thema aktiv an.
Und vergessen Sie nicht: So wie Sie sind, egal ob ordentlich oder nicht, genau so liebt Jesus Sie!
Zum Thema:
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Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch
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