Livenet-Talk zu Reizthema
Totenauferweckung: Priorität oder Nebensache?
Eine Konferenz mit dem provokanten Titel «Weckt die Toten auf» ruft zu einer Diskussion auf. Letztlich handelt es sich dabei aber einfach um einen Auftrag, den Jesus seinen Nachfolgern gegeben hat.
«Weckt die Toten auf»: Unter diesem aussergewöhnlichen Titel findet am 10. September in Aarau eine Konferenz statt. Um Hintergrund und Inhalt etwas zu beleuchten, sprach Florian Wüthrich im Livenet-Talk mit Daniel Hari und Annette von Lerber. Personen wie H.P. Nüesch, Peter Schneeberger und Andreas Lange äusserten sich in kurzen Videobotschaften zum Anlass.
Eine Simultanübersetzerin liebt das Gebet für Kranke
Annette von Lerber ist Simultanübersetzerin und hat eine Dolmetscheragentur. «Ich bin überall in der Schweiz unterwegs, an christlichen Konferenzen, vor allem aber Businesskonferenzen.» Grundsätzlich ist sie sehr offen für das Übernatürliche. «Tote habe ich jedenfalls noch nie auferweckt.» Als Teilnehmerin der Konferenz sei sie überraschend für den Livenet-Talk eingeladen worden.
Obwohl sich Annette an Begebenheiten erinnert, wo sie Gottes eingreifendes Wirken nicht auf gewünschte Weise erfahren hat, rechnet sie fest mit Gottes Wirken und teilt im Laufe des Talks auch einige eindrückliche Erfahrungsberichte. Seit sie erkannt hat, dass wir immer um Heilung beten können, bietet sie Menschen Gebete an. Auch solchen, die sie nicht kennt.
Wie es zur Konferenz kam
«Vor sieben Jahren hörte ich immer wieder von einer Totenauferweckung», blickt Daniel Hari zurück. «Ich fragte mich, ob es sich dabei immer um die gleiche Geschichte handelte.» Als ihm dann ein Bekannter detailliert von den Begebenheiten dieser Totenauferweckung erzählte, glaubte Daniel, dass die Zeit für ein Seminar zum Thema «Weckt die Toten auf» gekommen war. Zwei Wochen nach dem Entscheid, einen solchen Anlass durchzuführen, fand das Seminar mit 150 Teilnehmenden statt. «Zu unserer grossen Überraschungen bezeugten mehrere Teilnehmer, dasselbe erlebt zu haben.»
Sieben Jahre später trafen sich ein paar Leute und ein Missionar, der gerade aus Asien zurückgekehrt war, berichtete von dreizehn Totenauferweckungen in seiner Bewegung. Da sagte jemand, dass ein erneuter Anlass zum Thema «weckt die Toten auf» dran sei. So kam die Planung der Konferenz ins Rollen.
Verschiedene Stimmen im Vorfeld der Konferenz
Andreas Lange schickte eine kurze Videobotschaft für den Livenet-Talk. «Das Thema ist sehr herausfordernd», sagt er. «Es ist aber mehr als ein Thema. Es ist ein Auftrag, den Jesus Christus seinen Nachfolgern gegeben hat.» Das Ziel des Auftrags sei, dass Menschen zum Glauben an Jesus finden. Daniel stimmt dem zu und fügt an, dass die Auferweckung von Toten eine Demonstration dafür sei, dass Jesus den Tod überwunden hat.
Auch Peter Schneeberger (Präsident Freikirchen.ch) äussert sich zum Thema der Totenauferweckung. «Dies ist ein aussergewöhnliches Thema für die Schweiz.» Im weltweiten Kontext betrachtet, spiele das Thema aber eine grössere Rolle. Peter denkt dabei an die Gemeindepraxis in Indien oder Afrika. Er selbst wolle sich auf den Teil unseres Auftrags fokussieren, welcher das Teilen der guten Botschaft beinhaltet. Obwohl er sich wünscht, auch in der Schweiz vermehrt Totenauferweckungen erleben zu können, sieht er darin aber keine Priorität. Er fragt sich auch, wie Menschen, die eine Totenauferweckung erleben, mit dieser Erfahrung umgehen. Eine Frage, die im Talk weiter diskutiert wird.
Gott wirkt auch ohne Totenauferweckung
«Wenn eine geliebte Person stirbt, ist dies mit sehr viel Schmerz verbunden.» Daniel spricht hier auch aus eigener Erfahrung. Natürlich sei der Wunsch riesig, dass die verstorbene Person wieder zum Leben erwacht. Aber: Entspricht dieser Wunsch dem Willen Gottes? Dies zu erkennen, sei in dieser Situation die ganz grosse Herausforderung. Daniel wurde schon von Eltern gebeten, für ihr verstorbenes Kind zu beten, damit dieses vom Tod auferweckt würde. «Das war herzzerreissend, dieses Kind da liegen zu sehen.» Das Kind wurde nicht wieder lebendig. Im Talk erzählt Daniel von den Prozessen der Eltern und wie letztlich doch auch Gutes aus der Situation hervorkam.
In Jesus ist die Kraft zum Heilen
Vor ein paar Wochen traf Annette eine Frau, die ihr Handgelenk wegen einer Sehnenscheidenentzündung und Polyarthritis eingebunden hatte. «Darf ich Ihnen die Hände auflegen?», fragte sie. Die Frau bejahte und legte den Verband ab. Annette legte die Hände auf und gebot den Schmerzen im Namen Jesu zu weichen. Die Schmerzen gingen zurück und nach einem zweiten Gebet war die Frau vollständig geheilt.
Begeistert erzählt Annette von weiteren Heilungen. Sie stellte aber schon wiederholt fest, dass Menschen zwar für Gebet empfänglich sind, bei erfolgter Heilung aber das Thema wechseln oder den weiteren Kontakt verweigern. Annette glaubt, dass der Grund darin liegt, dass der Name Jesu die Menschen scheidet. Beim Gebet für Kranke bekennt sie den Namen von Jesus und das macht etwas mit den Menschen. Davon will sie sich aber nicht irritieren lassen, sondern weiterhin für Menschen beten. «Ich bete auch dafür, dass Menschen Jesus erkennen, denn letztlich bringt es nichts, körperlich geheilt worden zu sein und dann zu sterben, ohne Jesus gekannt zu haben.»
Schlusswort von H.P. Nüesch
Zum Schluss des Talks wird die Videonachricht von H.P. Nüesch (früherer Leiter von Campus für Christus) eingeblendet. Er erzählt, wie Gott ihn aufrief, Christen zum gemeinsamen Gebet für Erweckung zu ermutigen. «Wir Christen müssen uns daran gewöhnen, dass Wunder als Zeichen von Gottes Liebe und Kraft normal werden. Gleichzeitig müssen wir uns bewusst bleiben, dass Wunder Gottes immer dazu dienen, dass Menschen eine geistliche Totenerweckung erleben und als Folge des erlebten körperlichen Wunders in die Nachfolge Jesu treten.» Über allem sei es wichtig, die Verherrlichung Gottes und nicht die Erfahrung von Wundern als Ziel zu haben.
Sehen Sie sich den Livenet-Talk an:
Zum Thema:
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet-Talk
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