«Play Football Malawi»
Von 0 auf 100 in nur acht Monaten
Simon Holdener hatte Afrika nicht auf dem Plan. Dennoch hat er in nur acht Monaten eine Fussball-Schule aufgebaut und hundert Kinder von der Strasse geholt. Für Hollywood wäre die Geschichte fast zu kitschig. Nicht aber für Gott: er schreibt diese Story heute in der Realität.
Afrika hatte der Fitnesscoach Simon Holdener nicht auf dem Programm. Zunächst auch dann nicht, als ein Kunde seiner Firma «Pure Sport» erzählte, wie er in Malawi eine Schule eröffnet und Fussball-Kurse angeboten habe. «Afrika interessierte mich nicht», erinnert sich Holdener. «Aber ich prüfte das Anliegen im Gebet und hatte das Gefühl, dass mir der Heilige Geist sagen wollte, dass ich hingehen soll.»Drei Wochen weilte Simon Holdener schliesslich im westafrikanischen Staat. «Ich sah, wie es an Fussball-Plätzen, an Know-how und Ausrüstung fehlte.» Wenige Monate später reiste der Unternehmer erneut hin.
Von «Bristol City» zu «Play Football Malawi»
Simon Holdener gründete die Organisation «Play Football Malawi». «Um christliche Nächstenliebe zu leben und den Kindern zu helfen. Sie haben Lehrermangel und kein Material.» Das Fussball-Zentrum wächst schnell. Täglich erscheinen rund hundert Kinder zum Training. Sie sind aufgeteilt in eine U11, U13 sowie eine U15 Mannschaft. Dazu kommt nun auch ein U17-Team sowie ein Angebot für Sechs- bis Neunjährige.
«Ich betete für einen Geschäftsführer und konnte einen Engländer gewinnen, der seit dem Jahr 2008 in Afrika lebt.» Es handelt sich um George Maguire, der einst als Halbprofi bei Bristol City und Southampton unter Vertrag stand. Weil Maguires Vater in Malawi ein Agrarprojekt leitete, zog auch George nach Afrika. Er wurde Lehrer auf einer Privatschule – und fand auf dem schwarzen Kontinent zu Jesus Christus.
Ziel ist nun, ein eigenes Grundstück zu erwerben, mit Trainingsplätzen, Schulgebäude und Unterkünften. «Die Kinder sollen auch eine gute, schulische Ausbildung erhalten. Es ist eindrücklich, wie engagiert sie bereits jetzt sind.» Das Center steht rund 15 Kilometer ausserhalb der Hauptstadt Lilongwe. Vor dem Training erhalten die Kinder eine Verpflegung; manche haben daheim nicht genug zu essen.
Fasten und Fussball
Da im Nachwuchs-Fussball noch kaum Ligen bestehen, sollen nun eine Nachwuchs-Meisterschaft und Turniere aufgebaut werden. «Wir gehen in die Dörfer raus und bringen Fussball und das Evangelium», erklärt Holdener. In Malawi hätten die Menschen einen Bezug zu Gott: Es sei zum Beispiel normal, dass vor dem Essen gebetet werde. Bibellehrer unterrichten die Jugendlichen auch über den christlichen Glauben, viele der Jugendlichen entscheiden sich für ein Leben mit Jesus.Der technische Direktor Davie Mpima verfügt über das Trainer-B-Diplom des afrikanischen Fussballverbandes. Die höchste Auszeichnung über die ein malawischer Coach verfügt. Nach längerer Beschäftigung für den Verband seiner Heimat, war er zuletzt aber ohne Stelle. Holdener: «Er konnte seine Familie nicht mehr ernähren und hat zehn Tage gefastet. Doch er war überzeugt, dass Gott ihn versorgen wird. Ich selbst habe davon nichts gewusst. Er war mir empfohlen worden, und nachdem ich ihn kennengelernt hatte, stellte ich ihn ein – er musste nicht einmal eine Bewerbung schreiben.»
Geben und Erhalten
Simon Holdener kämpft auch gegen die Armut. Diese sei nicht von Gott. «Gott sagt, dass bei ihm kein Mangel ist.» Er wolle geben und lehren, dass andere ebenfalls wieder geben. «Wir sollen Nachahmer von Gott sein, der selbst endlos gibt.» Dies sei ein geistliches Gesetz, das wie die Schwerkraft funktioniert. «Diese funktioniert immer, nicht nur am Montag und am Dienstag.»
Mit seinem Team will Holdener nun eine Fussball-Akademie aufbauen. Sie soll Jugendliche von der Strasse holen und ihnen Bildung und einen Ausstieg aus der Armutsspirale bieten: «Man sieht, wie schnell ein Senfkorn reifen kann in Malawi. Schon sind es über 100 Kinder, denen geholfen wird, das gibt eine Kettenreaktion.»
Webseite:
Play Football Malawi
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch
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