«Ich bin Astronautin»
Alles begann mit einer Schock-Diagnose
Hayley Arceneaux (30) aus Tennessee ist Arzthelferin … und Astronautin. Sie war die jüngste US-Amerikanerin, welche die Erde umrundete und wurde dadurch Botschafterin für das Spital, in welchem sie als Kind gepflegt worden war.
«Ich arbeite im 'St. Jude Children's Research Hospital' mit Kindern mit Lymphomen und Leukämie», sagt Hayley Arceneaux – dort, wo sie einst selbst Heilung fand. Sie hatte eine idyllische Kindheit. «Ich bin mit meinen liebevollen Eltern und meinem kleinen Bruder in einer Kleinstadt in Louisiana aufgewachsen. Und meine Eltern haben wirklich alles unterstützt, was mein Bruder und ich machen wollten.»
Sie genoss ihre perfekte Kindheit. «Ich beschäftigte mich mit verschiedenen Sportarten, darunter Taekwondo.» Irgendwann bekam sie Schmerzen in ihrem linken Bein. Der Arzt schrieb dies dem Taekwondo zu.
Doch die Schmerzen wurden immer stärker. «Ich begann zu hinken und meine Mutter stellte eine grosse Beule über meinem linken Knie fest.»
«Nein, Gott liebt dich!»
Beim Besuch des Kinderarztes dachte sie, dass es eine Bandage geben würde. «Diese könnte ich in der Schule tragen und damit wirklich cool aussehen.» Doch die Diagnose lautete Knochenkrebs. «Meine Eltern brachen sofort in Tränen aus. Ich dachte, eine Krebsdiagnose sei dasselbe wie ein Todesurteil. Ich schrie: 'Ich will nicht sterben! Gott muss mich hassen.'» Doch Mutter betonte: «Nein, Gott liebt dich!»
Der Pastor ihrer Gemeinde tröstete sie und die Eltern stiessen auf die Website des «St. Jude Children's Research Hospital». Hayley Arceneaux erinnert sich: «Ein paar Tage später sass ich im Flugzeug nach St. Jude in Memphis, Tennessee.»
Tränen an der Rezeption
«An der Rezeption versuchte meine Mutter, der Rezeptionistin meinen Namen zu sagen, aber sie brach einfach in Tränen aus. Die Rezeptionistin kam um ihren Schreibtisch herum, umarmte meine Mutter und sagte: 'Keine Sorge, ihr seid jetzt ein Teil der St. Jude-Familie. Wir werden uns um euch kümmern.'»
Sie machte schwierige Tage durch. «Aber wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, erinnere ich mich nur an die schönen Momente und die guten Zeiten. Die anderen geduldigen Familien und Mitarbeiter fühlten sich wie meine Familie an.»
«Dankbarkeits-Administratorin»
Manchmal sass Hayley mit der Rezeptionistin am Eingang und begrüsste die Leute, die das Krankenhaus betraten. «Ich hatte das Gefühl, eine Mitarbeiterin zu sein.» Und im Blutspendezentrum verteilte sie Karten und Kekse. Sie machten ihr sogar ein kleines St. Jude-Namensschild mit dem Titel: «Dankbarkeits-Administratorin».
Längst ist Hayley Arceneaux als Mitarbeiterin in diesem Spital tätig. Aber damals half es ihr enorm, dass sie gemeinsam mit ihrer Mutter Bibelverse aufschrieb, die beiden viel bedeuteten. «Insbesondere Bibelverse über Heilung und Krankheit.»
Mission ins Weltall
Eines Tages erhielt sie ein E-Mail von St. Jude. Darin stand, dass man mit ihr über eine einzigartige Gelegenheit sprechen wolle. «Sie erzählten mir von einer neuen Spendenaktion namens 'Inspiration4'. Diese bestand aus einer Weltraummission für Zivilisten. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich gebeten wurde, als St. Jude-Botschafterin ins All zu fliegen. Das Ziel der Mission war es, 200 Millionen Dollar für das Krankenhaus aufzubringen. Und so verbrachte ich 2021 sechs Monate damit, ein strenges Astronautentraining mit SpaceX zu absolvieren.» Hayleys Sitz war kostenlos von Multimilliardär Jared Isaacman zur Verfügung gestellt worden.
«Wir haben geübt, wie es wäre, wenn alles richtig liefe, und was wir in Situationen tun würden, wenn etwas schief geht. Unsere Trainer haben uns durch viele, viele Simulationen geschickt, in denen die Dinge sehr schief gelaufen sind. Ein Grossteil unserer Ausbildung war auch akademisch.»
Überwältigender Blick auf Erde
Nervös war Hayley Arceneaux auch wegen der Prothese in im Bein. «Sie war zweimal gebrochen und musste jedes Mal ersetzt werden. Mit jeder Operation verlor ich etwas an Beweglichkeit. Also war ich besorgt darüber, dass etwas in meiner Prothese passieren könnte, das mich davon abhalten würde, ins All zu fliegen.» In diesen Monaten betete sie viel für ihre Sicherheit und den Raumflug.
Dann startete die Rakete am 21. September 2021 – der Flug dauerte 2 Tage und 23 Stunden. «Der Blick auf die Erde war überwältigend. Ich konnte es nicht glauben. Es war so hell, bunt und lebendig. Wenn man sie betrachtet, denkt man darüber nach, wie Gott diesen wunderschönen Planeten erschaffen hat und wie gesegnet ich war, ihn von diesem einzigartigen Aussichtspunkt aus sehen zu können.»
Sie fühlte sich Gott besonders nahe. «Es war nicht so, dass ich mich ihm im Weltraum physisch näher gefühlt hätte – sondern ich hatte einfach das Gefühl, dass die ganze Vorbereitung dazu beigetragen hat, meinen Glauben zu vertiefen, und auch diesen wunderbaren Sinn zu sehen, den er für mein Leben hatte...»
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Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Livenet
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