Raynard Dugger
Er wollte sich im Gefängnis das Leben nehmen
In einem kriminellen Quartier aufgewachsen, geriet Raynard Dugger früh auf Abwege. Als er dann wegen Mord im Gefängnis sass, wollte er sich das Leben nehmen. Bis er in seiner Zelle eine aussergewöhnliche Stimme hörte…
«Ich hatte alles vorbereitet. Ich sass auf meiner Pritsche und fing an, darüber nachzudenken und es in meinem Kopf zu sehen», erzählte Raynard Dugger. Nach der letzten Runde der Gefängnisaufseher wollte er sich das Leben nehmen.
Doch plötzlich änderte sich etwas in seinem Innern. «Ich habe einfach gespürt, dass es einen anderen Weg geben muss. Ich weiss nicht, woher das kam. Plötzlich hörte ich die Stimme Gottes in meiner Zelle sagen: 'Versuch es!'», erinnert sich Raynard Dugger gegenüber dem YouTube-Kanal «Delafé Testimonies».
Das verlorene Paradies
Dugger wuchs in einem von Kriminalität geprägten Viertel in Washington, D.C. auf, das ironischerweise «Paradise» genannt wird.
Er wuchs mit seinen Eltern und zwei Schwestern auf. Die Familie war kirchlich geprägt, aber ohne dass Raynard einen Bezug zum Glauben entwickelt hätte. «Wir hatten es nicht leicht. In unserem Haus kümmerte sich niemand wirklich um die anderen. Vater versuchte zu überleben, Mutter versuchte, mit der Situation zufrieden zu sein – sie hatte Komplikationen mit ihrem Gehör.»
Im Alter von zwölf Jahren wurde Raynard Drogendealer. «Die Eltern einiger Freunde zählten zu den Kunden.» In einem unsicheren Umfeld wolle man etwas, das man sein Eigen nennen könne. «Du willst etwas, das dir niemand wegnehmen kann. Also dachte ich, dass ich mir als Drogendealer einen Namen machen könnte.»
Plötzlich ein Mord
Schon früh begann er, eine Waffe mit sich zu führen und sie in die Schule zu schmuggeln. Im Alter von 22 Jahren hatte Dugger bereits jemanden erschossen. «Ich bedauere diese Situation aus tiefstem Herzen. Ich sehe so viele Möglichkeiten, wie es anders hätte laufen können.»
Im Leben müsse jeder Entscheidungen treffen, man werde zu nichts gezwungen. Er hätte sich gewünscht, früher jemanden zu haben, der ihm einfach gesagt hätte: «Nein, das musst du nicht tun.»
Kontrolle entglitten
Als Dugger vor dem Richter stand, nahm er einen Deal an. «Ich habe Gott gesagt, dass ich einfach die Wahrheit sagen werde.»
Dann wartete eine 20-jährige Haftstrafe. Um dieser zu entgehen, «um zu gewinnen», dachte er an Selbstmord. «Es machte Sinn, weil ich immer noch die Kontrolle haben wollte, bis zu dem Punkt, an dem ich bereit war, mir das Leben zu nehmen, nur damit ich mein Schicksal in der Hand behalten konnte», erinnert sich Dugger.
Doch dann hörte er wie eingangs erwähnt, die Stimme Gottes. Und er dachte an seinen damals zweijährigen Sohn.
Vertraute Stimme
Als er Gott hörte, sei die Stimme vertraut gewesen. «Ich kannte sie einfach. Und sie brachte mir in diesem Moment viel Freiheit und Freude.» Raynard fand hinter Gittern zu Jesus und begann, Mitgefangenen das Evangelium zu erklären.
Später wurde seine Haftstrafe auf sechs Jahre und acht Monate reduziert. Im Gefängnis war er mittlerweile als Nachfolger von Jesus bekannt. Nach der Zeit im Knast fand Duggar einen Job, heiratete und bekam ein zweites Kind. Und heute verbreitet er die Hoffnung des christlichen Glaubens ausserhalb der Gefängnismauern.
Zum Thema:
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Autor: Nicole Alcindor / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet
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