Im Alter von 23 Jahren
YouTuber und Christ Philipp Mickenbecker gestorben
Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Johannes bildete Philipp Mickenbecker die «Real Life Guys». Sie zeigten Videos ihrer verrückten Aktionen, haben über eine Million Follower bei YouTube und sind/waren Christen. Am 9. Juni starb Philipp an seiner Krebserkrankung. Nein … er ging nach Hause.
Spannung und Dramatik lagen bei Philipp Mickenbecker und seinem Zwillingsbruder Johannes schon immer nah beieinander. Sie hatten verrückte Ideen und das handwerkliche Geschick, sie umzusetzen. So brachten sie Badewannen zum Fliegen, tauchten im eigenen U-Boot und bauten übers Wochenende eine riesige Achterbahn in einem Baumarkt. Das Ganze hielten sie auf ihrem Youtube-Kanal fest. Als «Real Life Guys» haben sie dort 1,35 Millionen Abonnenten.
Mehr als nur lustig
Dabei war Spass nie ihre erste Motivation. Eher: «Du hast nur ein Leben, mach was draus.» Und das taten sie. Sie hackten die Schul-EDV, flogen von ihrer Schule und lebten ein Leben zwischen James Bond und Michel aus Lönneberga. Konkret? Sie bauten einen Motor in einen Bobbycar und fuhren über 70 Stundenkilometer mit dem Kleinkinder-Rutsche-Auto. Sie wohnten in selbstgebauten Baumhäusern und Erdhöhlen. Sie brachten einer Badewanne das Fliegen bei und flogen damit zum Bäcker. Dabei ging es ihnen nicht darum, etwas Illegales zu tun, sondern einfach an die Grenzen zu gehen – und darüber hinaus.
Als Philipp 16 war, wurde bei ihm Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Er konnte ihn überwinden. Kurz darauf starb seine jüngere Schwester Elli beim Absturz mit einem Leichtflugzeug. Und Philipp kam darüber zum Glauben an Jesus. Er war zwar in einem frommen Elternhaus aufgewachsen, doch Glauben hatte er bis dahin nur als einschränkend wahrgenommen. Jetzt wurde Jesus derjenige, der ihm in allen Schwierigkeiten Halt gab.
Der Krebs kommt zurück
Als sein Bruder Johannes und er so richtig durchstarten wollten, holte Philipp der Krebs ein. Gerade war sein Buch erschienen: «Meine Real Life Story und die Sache mit Gott». Er hatte erfahren, dass Gott ihn ins Leben zurückgeholt hatte. Ihm begegnet war – und auch vielen seiner Freunde. Da wurde er wieder krank und die Diagnose der Ärzte im Herbst 2020 war ernüchternd: «Sie haben vielleicht noch zwei Monate zu leben …» Philipp verzichtete auf eine Behandlung ohne Erfolgsaussichten. Er war überzeugt, dass Gott ihn heilen könnte und sprach auch öffentlich voller Enthusiasmus davon. Doch er räumte jedes Mal ein, dass er auch bereit wäre zu gehen, wenn Gott das wollte.In einem weiteren Youtube-Kanal, «Life Lion», erzählte er von seinen Glaubenserfahrungen und seiner persönlichen Reise mit Gott. Zum Schluss bereits gezeichnet vom Krebs berichtete er von seinem aktuellen Zustand und wies dabei immer wieder auf die Hoffnung hin, die er durch Jesus hatte. Zahlreiche Kommentare unterstreichen, dass seine Zuschauerinnen und Zuschauer das begrüsst oder neu für sich entdeckt haben.
Abschied im Kreis seiner Freunde
In den letzten Wochen wurde es immer deutlicher, dass Philipp wohl nicht überleben wird. Längst war das Krebsgeschwür am Brustkorb nach aussen durchgebrochen und breitete sich auch innen immer weiter aus. An Heilung war eigentlich nicht mehr zu denken, doch Philipp rechnete trotz allem mit Gottes Eingreifen – gleichzeitig freute er sich über schmerzfreie Tage und wertvolle Begegnungen mit anderen Menschen.
Am 9. Juni bekam er starke Blutungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Zunächst konnte die Blutung gestillt werden, doch es war klar: Sie würde wiederkommen. Seine Familie und viele Freunde konnten sich im Krankenhaus noch von ihm verabschieden – und mit seiner fröhlichen Art tröstete er sie noch bis zuletzt. Dann schlief er mit einem Lächeln ein. Philipp wurde 23 Jahre alt. Auf seinen Wunsch drehte sein Bruder Johannes danach ein Video und erzählte darin mit den gemeinsamen Freunden von Philipps Tod. «Wir haben gehofft, wir müssen das Video nie machen», erklärte er zu Beginn, doch trotz aller Trauer wird deutlich, dass Philipp Mickenbecker nicht nur gestorben ist – er ist jetzt zu Hause.
Philipp Mickenbecker war vor zwei Monaten Interviewgast bei Leo Bigger im ICF Zürich:
Zur Webseite:
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Real Life Guy Philipp: Nach Todesdiagnose: Ermutigt und «unglaublich dankbar»
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Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet
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