Frühstück im Privatjet
Wie ein leerer Medellin-Drogenboss innerlich reich wird
Jorge Valdes war Drogenboss
und Gründungsmitglied einer Gruppe, die als Kolumbiens Medellin-Drogenkartell
berüchtigt wurde. Geld- und Macht-hungrig ging er durch ein
selbstzerstörerisches, leeres Leben, obwohl er unheimlich reich war.
Seine Geschichte hätte ohne weiteres mit einem frühen Tod enden können: Jorge Valdes begann als Drogenhändler, er wurde Drogenboss und Mitgründer eines Kartells, aus welchem das finstere Medellin-Drogenkartell mit dem zwielichtigen Drogenboss Pablo Escobar hervorging – letzterer wollte Jorge Valdes bei einem Attentatsversuch umbringen.
Jorge Valdes pflegte einen verschwenderischen, unmoralischen Lebensstil, der nichts als leer, selbstzerstörerisch und korrupt war.
Begonnen hatte seine Laufbahn zunächst vielversprechend: Jorge Valdes kam mittellos in die USA, stieg in kurzer Zeit an der Universität von Miami zu einem der besten Studenten auf und jobbte daneben im Alter von 17 Jahren für die am schnellsten wachsende Zentralbank des Landes in Miami.
Plötzlich Kokain-Importeur
Im Alter von 21 Jahren gelangte er an einen Wendepunkt, der aus einer Reihe von kleinen Kompromissen resultierte, die ausser Kontrolle gerieten. So wurde er Mitte der 1970er Jahre zum grössten Kokainimporteur der Vereinigten Staaten.
Er war ein junger Mann in seinen Zwanzigern mit einem unstillbaren Durst nach Geld und Macht und wurde eines der Gründungsmitglieder einer Gruppe, die als Kolumbiens Medellin-Drogenkartell bekannt wurde. Seine entscheidende Position als Leiter der US-Operationen brachte ihn in direkten Kontakt mit Präsidenten, Generälen, Hollywood-Berühmtheiten, Killern und Entführern.
Millionenschwerer Playboy
Der in Armut aufgewachsene kubanische Einwanderer hatte eine Familie, eine Ausbildung und Reichtum, so dass er glaubte, sein amerikanischer Traum sei wahr geworden, oder so schien es zumindest.
Als millionenschwerer Playboy, der ein bis drei Millionen Dollar im Monat verdiente, hatte er Zugang zu schönen Frauen, Yachten, Privatjets und Villen auf der ganzen Welt.
Der Mann, der wahrscheinlich mehr als jeder andere dafür verantwortlich war, dass viele Amerikaner in den 70er und frühen 80er Jahren süchtig nach Kokain wurden, ist inzwischen aber ein Mann geworden, der den Einfluss, den Drogen auf die Jugend haben, brechen will.
Innerlich leer
Denn es geschah etwas Unglaubliches: Jorge Valdés begegnete einer Person, die viel mächtiger war als der stärkste Drogenboss, jemandem, der etwas Befriedigenderes bot als Frauen, Drogen, Geld, Prestige oder Macht. «Ich hatte Power, alles wurde mir bezahlt. Ich hatte alles.» Doch es erfüllte ihn nicht.
Im Alter von 31 Jahren stieg er aus. «Der amerikanische Traum existiert nicht. Uns wird von Anfang an erzählt, was wir brauchen, damit wir glücklich sind.» Die richtigen Sportschuhe, ein Haus, ein Auto, und so weiter. Valdes pflegte manchmal bei frühen Reisen im Privat-Jet zu frühstücken… «Ich habe jedes neue Corvette-Modell gehabt. Im ersten Moment macht es glücklich, aber nur für kurze Zeit.»
Völlig verändert
Das gleiche gelte für Drogen und Alkohol: Man denke, dass man glücklich ist, wenn man es nimmt.
Seine Mutter hatte oft für ihn gebetet. Dann wurde seine Tochter Christ. Durch sie fand er zum christlichen Glauben und eine völlige Veränderung fand statt. «Ich bin entweder sehr 'böse' oder sehr 'gut'. Ich verstehe das Wort 'lauwarm' nicht.» Eine tiefe Reue und Umkehr erfolgte.
Ihm wurde gesagt, dass er nie etwas anderes sein würde als ein zweifach verurteilter Drogendealer. Heute aber hat er einen Master-Abschluss vom Wheaton College und einen Doktortitel in neutestamentlichen Studien und Ethik von der Universität Loyola Chicago – er ist ein renommierter Redner, der eine Botschaft der Hoffnung, Vergebung und der Kraft zur Veränderung bringt.
Vom Saulus zum Paulus
Heute verbringt Valdes den Grossteil seiner Zeit mit dem Schreiben von Büchern, dem Mentoring einiger ausgewählter Wirtschaftsführer und dem Halten von Motivationsreden. Über sein Leben verfasste der Blogger und YouTuber mehrere Bücher.
In seinen Reden und Büchern erzählt er die Geschichte seines langen Weges zur Reue, zur Erlösung und zum Erwerb eines Doktortitels in biblischen Studien – als eine moderne Geschichte vom Weg nach Damaskus (auf welchem Saulus zum Paulus wurde).
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Assist News / jorgevaldesphd.com
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