Ungeplant oder doch geplant?
Toby Meyer: Auf der Suche nach Freiheit
Von klein auf begleiten den Schweizer Toby Meyer Schuldgefühle: Eigentlich hätte er nicht existieren sollen. Seine Ängste und die Scham sperrt der belächelte Aussenseiter tief in sich ein, während er sich nach Freiheit sehnt. Doch auch die Musik, die er als Jugendlicher entdeckt, schenkt ihm keine wirkliche Freiheit…
Toby Meyer ist ein ungeplantes Kind. «Meine Mutter hatte schwere Depressionen und der Arzt sagte ihr, sie solle auf keinen Fall ein drittes Kind bekommen.» Als die Mutter erfährt, dass sie doch wieder schwanger ist, kann sie nicht mehr richtig schlafen und ist von Angst geplagt. Das spürt Toby auch beim Aufwachsen. «Ich erinnere mich, wie ich mit dem Nachbarsmädchen im Sandkasten spielte. Plötzlich fingen wir an zu streiten. Sie holte ihren Vater, er holte meine Mutter – und ich seh noch genau vor mir, wie meine Mutter neben dem Sandkasten stand und weinte… Ich wollte ihr doch nicht zur Last fallen!»
Toby ist zurückgezogen, introvertiert und still, er wird zum Tagträumer, was sich gerade auch in der Schule negativ bemerkbar macht. Die anderen Kinder lachen ihn aus, wenn er wieder einmal nicht aufgepasst hat – und Toby schämt sich ständig. Er ist sich sicher, dass er eigentlich gar nicht existieren sollte. «Ich dachte, irgendetwas stimmt mit mir nicht.» Eines Tages sagt seine Mutter ihm: «Wahrscheinlich wollte Gott, dass du auf die Welt kommst.» Dieser Satz wird für ihm zum Anker. «Das war mir so wichtig, darauf habe ich gebaut.»
Musik und Erfolg
Als Jugendlicher besucht er einen evangelistischen Abend und sieht dort den Jesus-Film. An dem Abend entscheidet er sich, mit Jesus zu leben. «Mir war völlig klar, dass Gott einen Plan für mein Leben hat (…), dass Jesus mein Helfer und mein treuer Freund ist in diesem langen Tunnel.» In dieser Zeit entdeckt Toby auch seine Leidenschaft für die Musik. «Ich merkte, ich kann mein riesiges Innenleben, alles, was ich da eingesperrt habe, mit Reden niemals rauslassen, aber mit Musik ist das gegangen.»
Er schliesst zwar eine Lehre zum Werkzeugmacher ab, macht aber direkt danach mit 20 die Musik zu seinem Beruf. Er beginnt, an Events zu spielen, baut ein Tonstudio auf und macht eine Ausbildung als Musikproduzent. Später beginnt er, selbst Songs zu schreiben und sein Traum, selbst als Sänger und Liedermacher aufzutreten, wird erfüllt; die Türen öffnen sich und er bekommt immer grössere Chancen. Doch seine Suche nach Freiheit ist noch nicht zu Ende: «Ich dachte, wenn ich auf der Bühne stehe und ein Star bin, dann bin ich wirklich frei.»
Loslassen
Je mehr Chancen er bekommt, desto grösser wird der Druck. Unter dieser Spannung leidet die Beziehung zu seiner Frau, den Kindern und auch zu Gott. «Irgendwann hab ich Gott einfach alles hingelegt – und in dem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen und mir wurde klar, was ich da eigentlich machte: Ich wollte mich selbst befreien, obwohl Gott ja schon alles bezahlt hat und er mich frei macht. Und in dem Loslassen habe ich dann Freiheit gefunden.» Endlich merkt er, wie sich die Freiheit anfühlt, die er so lange gesucht hat.
«Seit dem Tag fühle ich mich wie im Leben angekommen.» Durch das Loslassen wird er auch immer freier. Toby lernt, hinzuschauen und zu vergeben sowie Vergebung anzunehmen. Vieles aus seiner Vergangenheit wird geheilt. Die Schuldgefühle verschwinden. «Von dem Zeitpunkt an merkte ich, wie Jesus mich immer mehr veränderte. Das Wunder geschah, dass ich ein neues Leben bekam, ein Leben in Freiheit, wo er das Zentrum war und wo es mir immer mehr um ihn ging. Aber das ist bis heute ein Prozess.»
Freiheit weitergeben
Heute ist Toby Meyer als Singer/Songwriter schweizweit bekannt. Sein Album «Freiheit – Mini Gschicht mit Gott» stieg auf Platz 22 der Charts; seit November ist das Album nun auch auf hochdeutsch erhältlich. Seit einiger Zeit gibt er zudem regelmässig Strassenkonzerte, um Menschen durch die Musik seine Geschichte mit Jesus zu erzählen und Hoffnung zu verbreiten.
Auf der Strasse spricht Passanten an, um persönlich mit ihnen über Gott zu reden und betet auch für Anliegen von Personen, die das wünschen und erlebt oft, wie die Menschen direkt auf der Strasse durch Gebet körperlich geheilt und im Herzen ermutigt werden. «Das liegt mir so am Herzen und ich möchte vielen Menschen diese Freiheit und all das zeigen, was ich in Jesus entdeckt habe. Gott ist so gut.» Und so erlebt Toby die Bedeutung seines eigenen Namens, denn «Tobias» aus dem Griechischen heisst übersetzt «Gott ist gut».
Hier erzählt Toby Meyer seine Geschichte:
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Jesus.ch / WunderHeute
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