Helmut Eschbacher

Von Versöhnung, chronischer Krankheit und Wundern

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Helmut und Claudia Eschbacher (Bild: zVg)
Helmut Eschbacher wächst bei einer Pflegefamilie auf. Er wird oft geschlagen und muss auf dem Bauernhof hart arbeiten. Kontakt zu den leiblichen Eltern gibt es nicht. Mit 16 versucht er sich gegen die Schläge und die lieblose Erziehung zu wehren und wird kurzerhand in ein Heim für Schwererziehbare gesteckt; später landet er im Gefängnis. Als er zu Gott schreit, erlebt er Ungeahntes…

Schon die Kindheit von Helmut Eschbacher ist alles andere als einfach. Mit nur 1,5 Jahren wird er zu einer ihm fremden Bauernfamilie gebracht, wo er die folgenden 14 Jahre bleiben soll. Der Pflegevater ist körperlich behindert, die Pflegemutter nervlich angeschlagen. «Der Alltag bestand von morgens bis abends aus Arbeit, denn es musste ja der Lebensunterhalt bestritten werden», erinnert sich Helmut. Die Zeit in der Pflegefamilie ist sehr schwierig, er wird viel geschlagen. Oft fühlt er sich wie ein Tier – aber das sagt er niemandem.

Als Jugendlicher beginnt er sich zu wehren, er rebelliert, jedoch vergebens. Er wird als Lügner, Dieb und Lausbub abgestempelt und kommt in ein Heim für Schwererziehbare; später wird er zudem kriminell und landet im Gefängnis. «Ich war körperlich, emotional und seelisch ein Wrack. Ich habe noch nicht einmal mehr 50kg gewogen…» Er ist mager, ruhelos, raucht viel und trinkt viel Alkohol. Immer wieder schreit er zu Gott: Warum ist sein Leben so verlaufen? Warum darf er nicht glücklich sein? Was er von Gott erwartet, ist ein äusseres Zeichen.

Wunder im Gefängnis

Und das passiert zunächst, als sein Pflegevater ihn im Gefängnis besucht und berichtet, Gott hätte ihm gesagt, dass er Helmut falsch erzogen hätte und Busse tun solle. Helmut: «Das hat mich so geprägt – dass Gott real ist und Gebet erhört!» Dann wird er in der Haft von einem Evangelisten besucht, der ihm von Jesus erzählt und ihm sagt, dass Jesus ihn liebt und einen Plan für ihn hat. «Ich wurde daraufhin sehr ärgerlich, weil ich das nicht akzeptieren und glauben konnte aufgrund meiner Vergangenheit…»

Doch er beginnt, in der geschenkten Bibel zu lesen und nachts zu beten. Als er noch einen Brief ins Gefängnis bekommt mit dem Aufenthaltsort seiner leiblichen Eltern und oben drauf noch in die Weihnachtamnestie kommt, was für ihn die vorzeitige Entlassung bedeutet, entscheidet er sich, Jesus sein Leben zu übergeben. Sein Leben ist dadurch nicht von einem Tag auf den nächsten in Ordnung, doch nach und nach klären sich Dinge.

Versöhnung

Auch seinen Wunsch, sich mit den leiblichen Eltern versöhnen zu können, erfüllt ihm Gott. Als er vor den in Frankreich wohnenden Eltern steht und die Mutter ihn fragt, wie er zu ihnen kommen kann nach all dem Schlimmen, was sie ihm angetan haben, ist er noch einen Moment lang ärgerlich, «aber plötzlich war dieser Ärger weg und ich konnte ihr sagen: 'Jesus ist in mein Leben gekommen und weil Jesus mir vergeben hat, kann ich auch euch vergeben!' Meine Mutter brach in Tränen aus und wir umarmten uns… Auch mein Vater, als ehemaliger Fremdenlegionär ein harter Brocken, kam zitternd auf mich zu, fiel mir in die Arme und weinte.»

Chronisch krank

Helmut hat den tiefen Wunsch nach einer eigenen Familie. Doch er möchte nur eine Frau, die von Gott für ihn bestimmt ist, und so betet er inbrünstig dafür. Er lernt Claudia kennen und nach einer übernatürlichen Begegnung mit Jesus wissen beide, dass sie füreinander geschaffen wurden. Vier Jahre später heiraten sie. Doch schon ein Jahr nach der Hochzeit wird bei Helmut eine schlimme Krankheit diagnostiziert: Colitis ulcerosa, eine chronische Darmerkrankung mit akuten Durchfällen und Blutungen. «Es ist sehr, sehr schwierig, schmerzvoll und es wird einem die ganze Kraft wie ausgesogen…»

Über Jahre hinweg ist Helmut immer wieder im Krankenhaus, aber auch für Claudia ist die Situation sehr schwer. «Ich war hilflos, überfordert und konnte mich nach aussen nicht ausdrücken und helfen – ich wusste nicht, was ich tun sollte», erinnert sich Claudia. Auch die Kinder leiden mit. Die kleine Tochter, 6 oder 7 Jahre alt, malt in dieser Situation ein Bild, auf dem der Vater im Bett zu sehen ist und Jesus vom Himmel kommt und mit seinen Engeln neben dem Bett steht – die Tochter ist sich sicher, dass Jesus den Vater heilen wird. Helmut erzählt: «Das hat mich sehr berührt, wie Gott zu Kindern spricht, unabhängig von uns… Dass ein 6- oder 7-jähriges Mädchen vor dem Krankenbett steht und mir so etwas sagt, meine eigene Tochter, das hat mir wieder Mut gemacht. Jesus lebt, Gott ist da und trägt durch, auch wenn ich das in dem Moment nicht so gespürt habe.» Auch Claudia bekommt durch christliche Musik und Lobpreis immer wieder neue Kraft.

Nach einer Covid-Erkrankung im Jahr 2021, die er nur durch Gottes Gnade überlebte, kämpft sich Helmut Eschbacher nun erneut zurück ins Leben. Durch zwei weitere Autoimmunerkrankungen sowie Long Covid ist er erneut arbeitsunfähig. Trotz allen Schwierigkeiten sind Claudia und Helmut heute dankbar, dass Gott sie durch die vielen Schwierigkeiten hindurchträgt. Sie haben drei erwachsene Kinder, die erfolgreich im Leben stehen und die Eltern liebevoll unterstützen. «Das ist eines der grössten Wunder für uns – Gott ist so gut zu uns!»

Hier erzählen Helmut und Claudia Eschbacher ihre Geschichte:  

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Datum: 17.10.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Jesus.ch / Wunder Heute

Kommentare

Am 25 Februar telefonierte ich mit meiner Mutter aus Frankreich . Sie erzählte mir ganz aufgeregt das Sie Nachts erwachte und plötzlich in einer Vision sah das sich im Himmel eine Türe öffnete ,Sie sah ganz deutlich die Herrlichkeit Gottes und ein sehr helles weises Licht und wunderschöne Farben. Sie hörte eine Stimme die mehrmlas ihren Namen rief. Meine Mutter 78 hatte noch nie zuvor in ihrem Leben ein solches Erlebnis. Jetzt weiss ich, die Türe zum Himmel ist für meinen Vater und unsere Familie offen. Er ist bei Jesus. Das ist das schönste Geschenk was Gott uns machen kann. Denn ich hatte wirklich noch bedenken ob mein Vater nun errettet ist. Dies zeigt wie wichtig Vergebung ist.
Hiermit möchte ich noch eine Ergänzung zur Ehre Gottes geben; Am 11. Februar diesen Jahres ist mein Leiblicher Vater in Frankreich im Alter von 82 Jahren, plötzlich und ohne zu leiden gestorben. Er diente 6 Jahre in der Französichen Fremdenlegion 5 Jahre davon von 1958 bis 1962 als Falschirmjäger in Algerien. Er gehörte zu den etwas schwierigen Menschen und dies brachte auch sehr viel Leiden in die Familie. Durch die Gnade Gottes konnte ich ihm jedoch vergeben und auch noch tiefgründige Gespräche über Jesus führen.

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