Sarah Plummer
«Ich sollte nicht mehr am Leben sein»
Sarah Plummer (52) ist für jeden Atemzug dankbar. «Eigentlich sollte ich nicht am Leben sein», erklärt die Leiterin von «Anglicare NSW». Dass sie heute diese Position inne hat, ist nicht selbstverständlich: Die Ärzte hatten in einer Notlage mit ihrem Tod gerechnet, die lebenserhaltende Maschine war bereits ausgeschaltet worden…
Als Sarah gerade eine junge Mutter war, erlitt sie eine medizinische Krise, von der die Ärzte sagten, dass sie noch nie jemanden kennengelernt hätten, der sie überlebt habe.
Sarah, welche die erste Frau war, die zur «Senior Chaplain» (Seelsorgerin) bei der NSW-Polizei (New South West) ernannt wurde, schreibt ihr Überleben dem Gebet zu.
Die Geschichte beginnt in Nordirland, wohin Sarah geflogen war. Dort wollte sie an der Hochzeit eines Cousins teilzunehmen – obschon sie sich gerade im letzten Trimester ihrer zweiten Schwangerschaft befand.
Plötzliche Wehen
«Dazu war ich zwei Monate in Irland. Ich hatte eine schöne Zeit mit meiner Familie dort und meiner Oma – sie ist die erstaunlichste Beterin. Dann fingen plötzlich die Wehen an, dazu kamen ungewöhnliche Halsschmerzen.»
Im Krankenhaus erhielt sie etwas Pethidin, alles schien sich zu beruhigen und ihr Baby Kalista kam zur Welt. «Wir hatten grossen Spass daran, Kalista mit offenen Augen zu erwischen, um die Fotos für ihren Reisepass zu machen. Als sie zehn Tage war, flogen wir zurück.»
Lähmungs-Erscheinungen
Zurück in Sydney erlebte Sarah immer wieder Ohnmachtsanfälle, die sie auf ihre Müdigkeit als junge Mutter zurückführte. «Dann begannen Gliedmassen für eine Weile taub zu werden, so dass ich sie nicht mehr bewegen konnte.»
Als sie ihren Hochzeitstag im Westen von Sydney feierten, konnte sie plötzlich nicht mehr gehen. Ihr Mann brachte sie in das nahe gelegene Liverpool Hospital, wo sie auf MS und einen Schlaganfall getestet wurde. Doch die Neurologen konnten nichts feststellen. «Ich war um die 30 Jahre alt, wirklich gesund, hatte keinerlei Anzeichen von Herzproblemen... Sie dachten, es sei nur die Müdigkeit einer jungen Mutter und entliessen mich wieder.»
Kinderwagen als Stütze
Eines Sonntags trank Sarah gerade in ihrer christlichen Gemeinde einen Tee und unterhielt sich, als ein plötzlicher Schmerz in ihren Hinterkopf hochschoss. «Es war einfach unglaublich heftig. Ich schnappte mir den Kinderwagen und wankte ungeschickt nach Hause, um mich hinzulegen, wobei ich den Kinderwagen als eine Art Stütze benutzte.»
Kurz darauf schaute eine Freundin, die Krankenschwester war, vorbei und sie bestand darauf, Sarah zurück ins Krankenhaus zu bringen…
«Wie aus dem Flugzeug geworfen»
«Sie machten alle Tests noch einmal, doch wieder wurde nichts gefunden. Der Spitzname des Arztes, der gerade auf der Station war, lautete 'Gott' – er war sehr arrogant. Er hielt mich einfach für einen Hypochonder und sagte mir, ich solle den Korridor auf und ab gehen und mich etwas bewegen.»
Zunächst wackelte sie auf und ab, plötzlich war sie aber nicht mehr in der Lage, sich kaum mehr bewegen. «Ich fühlte mich im freien Fall, als ob mich jemand aus einem Flugzeug geworfen hätte.» Sie ging in ihr Zimmer, setzte sich aufs Bett und erlitt einen Herzinfarkt.
Eltern kamen, um sich zu verabschieden
Als sie wieder aufwachte, wurde sie gerade für eine Bypass-Notfall-Herzoperation in den OP gebracht. Zwei Gerinnsel hatten zu einem Herzinfarkt geführt. «Mir wurde eine Blutverdünnung gegeben, ohne zu wissen, dass es sich um eine Dissektion handelte.»
«Ich durchlief mindestens 56 Blutkonserven – die erstaunlichsten Wundergeschichten sprechen von 34 Blutkonserven, und meine Eltern hörten bei 56 auf zu zählen.» Die Blutung konnte nicht gestoppt werden, ihre Eltern waren hergerufen worden, um sich zu verabschieden.
Eine christliche Freundin von Sarah begann auf der Intensivstation Loblieder zu singen – was die anwesende Krankenschwester erstaunte (dadurch suchte sie anschliessend selbst nach Gott und wurde Christin).
Der Herzstillstand
Weitere Mitglieder der Gemeinde kamen, um zu beten und sich um die beiden kleinen Töchter (zwei Jahre und vier Monate alt) zu kümmern.
Da sie niemanden kannten, der eine solche Krise überlebt hatte, beschlossen die Ärzte, Sarahs Herzmaschine auszuschalten.
Aber nachdem ihr Herz einen Herzstillstand erlitten hatte, gab es einen kleinen Piepton, und sie schalteten die Maschine wieder ein, um ihrem Herz eine letzte Chance zu geben, wieder zu schlagen.
«Das geschah anschliessend über einen längeren Zeitraum, und dann wachte ich am dritten Tag aus der Bewusstlosigkeit auf. Jeder Atemzug war eine absolute Qual. Und ich stellte mir Christus am Kreuz vor, wie er nach Luft schnappt und jeder Atemzug eine Qual war, und der Herr setzte mir diese Worte in den Kopf: 'Ich habe mich meinem grössten Schmerz ohne die Liebe meines Vaters gestellt, damit ihr euch niemals eurem grössten Schmerz ohne die Liebe eures Vaters stellen müsst.'»
«Ein unglaublicher Moment mit Christus»
Sarah weiter: «So stellte sich Jesus bei seinem Tod am Kreuz diesem unglaublichen Schmerz unserer Sünde und unseres Weges abseits der Liebe des Vaters, damit wir nie von der Liebe des Vaters getrennt sein würden. Es war erstaunlich, diesen unglaublichen Moment mit Christus zu erleben.»
Nachdem die Ärzte entdeckt hatten, dass Sarahs Lungen voller Blut waren, drainierten sie ihre Lungen und ihre erstaunliche Genesung begann, obwohl sie in den folgenden Jahren weitere spontane Dissektionen ihrer Gebärmutter und ihres Rückenmarks erlitt. «Jeder Atemzug ist ein Geschenk und ich möchte es nicht verschwenden.»
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Autor: Anne Lim / Daniel Gerber
Quelle: Eternity News / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch
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