Zwischen Leben und Tod
«Zu leben war schwerer als mich umzubringen»
Über längere Zeit wird Eli Goodenough von einem Bekannten sexuell missbraucht. Schuld und Scham frisst sie in sich hinein, ertränkt sie mit Drogen. Am einfachsten wäre der Selbstmord – doch das kann sie ihrer Familie nicht antun. Oder doch?«Ich hatte den Schlüssel zu einem Lagerraum und manchmal hielt ich ihn ganz fest umklammert, weil ich nicht wusste, ob ich den Tag überstehen würde.» In dem Lagerraum hat Eli Goodenough eine Waffe versteckt – wenn alles zu viel wird, kann sie sich umbringen.
Schon als kleines Mädchen wird Eli von einem Bekannten sexuell missbraucht. Sie ist sich sicher, dass es ihre Schuld ist – und denkt schon mit neun Jahren über Selbstmord nach. «Selbst mit meinen Puppen spielte ich, dass sie sich selber umbrachten oder missbraucht wurden. Ich hatte viele Geheimnisse. Und ich verschloss sie alle in meinem Inneren.» Als Teenager ritzt sie sich, nimmt Drogen und kommt wegen einer Magersucht mehrmals in Krankenhaus. «Es war als ob mein Inneres ständig schrie, aber es gab nie Entlastung. Ich hatte ständig diesen Schmerz.»
Mit 16 Jahren wird es besser. Sie bekommt Seelsorge und kann einige Dinge aufarbeiten – bis ihre Mutter ganz plötzlich im Schlaf stirbt. «Alle waren so besorgt gewesen, dass ich sterben könnte. Aber sie starb einfach und ich blieb zurück mit all den Dingen, die ich ihr nicht mehr sagen konnte.» Sie empfindet Reue und Scham und weiss nicht, wie sie damit umgehen kann.
Im Drogensumpf von L.A.
Nach dem Schulabschluss zieht Eli nach Los Angeles und tut alles, um an Drogen zu kommen. Immer wieder sucht sie Hilfe bei Rehabilitierungsprogrammen, aber sie schafft es einfach nicht, frei zu werden. In dieser Zeit kauft sie sich eine Waffe und legt sie in den Lagerraum. Doch sie weiss, was ein Selbstmord ihrer Familie antun würde. «Zu leben war schwerer als mich umzubringen. Ich lebte immer so, dass ich andere ja nicht verletzte, aber ich lebte nie für mich.» In ihrer Zeit in Los Angeles wird sie zudem mit HIV infiziert.
2012 ist sie am Tiefpunkt angelangt. Doch sie weiss: Bevor sie sich umbringt, muss sie die Dinge mit ihrer Familie klären. Sie besucht ihren Vater und dessen Freundin Debbie, die Eli anfleht, noch einmal einen Drogenentzug zu machen. «Sie schluchzte um meinetwillen, es war so tiefgründig und ehrlich. Und so willigte ich ein. Ich dachte: 'In Ordnung, ich schaffe das 30 Tage für sie und dann bringe ich mich um.'»
Eine letzte Chance
Sie kommt in ein christliches Drogenentzugsprogramm – und trifft dort die Seelsorgerin Judy Boen, bei der sie zehn Jahre zuvor so gute Fortschritte gemacht hatte. Judy selbst hatte gedacht, dass Eli tot ist, weil das Mädchen Gerüchte über einen Selbstmord gestreut hatte. Diesmal nimmt Judy das Mädchen in einen Gebetsgottesdienst in Santa Maria mit. Dort hat der Pastor eine Eingebung vom Heiligen Geist: «Er sagte: 'Jemand hier befindet sich an einem richtig dunklen Ort in seinem Leben. Und der Herr sagt mir, dass er dich jetzt gerade heilt. Bring dich nicht um!' Dieses Wort öffnete die Tür. Ich hatte mich noch nie so frei und geliebt gefühlt. Und ich nahm Jesus einfach an. Ich übergab ihm mein ganzes Leben. Gott war meine Vergangenheit egal. Alle meine Probleme, es war alles nicht wichtig…»
Von Gott beschenkt
Durch das Programm kommt Eli von ihrer Drogenabhängigkeit los – und auch der Wunsch nach dem Tod verschwindet. Bei erneuten Gesundheitstests kommt sogar heraus, dass sie kein HIV mehr hat. Jetzt weiss sie, dass Gott immer viel mehr schenkt als man je erwarten würde.
Heute ist Eli verheiratet, hat zwei Kinder und ist als Musikerin und Autorin für Gott unterwegs. «Jede Lüge, die dir der Teufel eingeredet hat, etwa 'Das ist zu beschämend', 'Du bist nicht gut genug', 'Du solltest besser sterben', er sagt all diese schrecklichen Dinge, weil du eine Berufung hast. Wenn du noch am Leben bist, bist du ein Wunder und du musst dich einfach nur zu Gott ausstrecken. Er liebt dich und es ist kein Zufall, dass du dies jetzt liest. Das ist für dich!»
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Autor: Shannon Woodland / Rebekka Schmidt
Quelle: Club 700 / Übersetzung: Jesus.ch
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