Nach schrecklicher Kindheit

«Jesus hat mein Leben verändert!»

Die Kindheit von Christine war gezeichnet von Missbrauch, Ablehnung und Gewalt. Ihre Reaktion war Rebellion. Aber Gott hatte einen Plan und liess sie nie los.

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Christine Gehri
Christine Gehri (55) aus Därstetten (BE) hatte ein bewegtes Leben. Mit vier Jahren musste sie wegen einer Verletzung am Auge ins Krankenhaus eingeliefert werden. Um ihre Sehfähigkeit nicht zu verlieren, waren mehrere Operationen und längere Spitalaufenthalte erforderlich. Vergeblich: Sie verlor ihr linkes Auge.

Die Schwierigkeiten beginnen

Während der vielen Wochen im Krankenhaus fühlte sich Christine oft einsam und verlassen. Dazu kamen sexuelle Übergriffe vom Personal. Als sie in die Schule kam, vermochte sie dem Unterricht wegen ihrer wiederholten Abwesenheiten nicht zu folgen. Was übrig blieb, war ein verunsichertes Kind, welches sich auf oftmals auf negative Weise die ersehnte Aufmerksamkeit auf sich zog. Es dauerte nicht lange bis sie Worte wie «schwererziehbar» oder «nichtsnutzig» zu hören bekam – für sie ein weiteres Zeichen von Ablehnung.

Überforderte Eltern

Die Eltern waren mit Christines aufmüpfigen Verhalten überfordert. Bald gehörten verbale Ausrutscher wie «der Teufel soll dich holen!» oder «soll dich dein Vater endlich umbringen!» zum Alltag. Die Eheprobleme ihrer Eltern taten ihr übriges zu einem katastrophalen familiären Klima. Als Christine acht Jahre alt war, wurde ihre kleine Schwester geboren. «Von diesem Tage an fühlte ich mich definitiv nur noch als lästiges Problem», erinnert sich Christine. In dieser Zeit versuchte sie sich zum ersten Mal das Leben zu nehmen.

Problematische Jugendzeit

Die Probleme zu Hause und in der Schule waren endlos. Christine erzwang sich Aufmerksamkeit nur noch durch Rebellion. Schliesslich wurde sie in ein Heim eingeliefert. Es folgten weitere Suizidversuche – glücklicherweise erfolglos. Dann kamen Teenagerschwangerschaft, Abtreibung und Drogenmissbrauch. Mit neunzehn Jahren heiratete sie und fand sich in ihrer Ehe bald schon in der nächsten Hölle wieder. Um ihre Kinder zu schützen, verliess sie ihren Mann unter Polizeischutz.

Auf der Suche nach echtem Leben

Irgendwie glaubte Christine, dass das Leben mehr zu bieten hatte. Sie machte sich auf die Suche durch verschiedene Esoterikangebote, Drogen und endete in Kreditschulden.

«Jesus kann dir helfen!», sagte eine Nachbarin. Obwohl Christine anfänglich nichts davon wissen wollte, suchte sie nach einer Weile doch einen Gottesdienst auf. Dieser Besuch war der Wendepunkt ihres Lebens. Im Gespräch mit dem Pfarrerehepaar übergab sie Jesus ihr Leben und erlebte eine Freude, die sie sich nie hätte träumen lassen.

«Wieso kann ich nicht anders sein?»

Tagelang glaubte Christine zu schweben. Das Leben mit Jesus war überwältigend. Sie erfuhr sein Reden und genoss seine spürbare Gegenwart. Mit den Christen hatte sie jedoch ihre liebe Mühe. Die freudlose und einengende Frömmigkeit christlicher Gemeinden zog sie runter. Und ihre noch immer ungehobelte und rebellische Art, Dinge anzusprechen, trug auch nichts zu guten Freundschaften bei.

Zweimal wurde sie einer Gemeinde verwiesen und beim dritten Versuch gab sie jegliche Bemühungen auf. «Wieso kann ich nicht einfach anders werden?», fragte sie sich. Trotz der Beziehung mit Jesus war Christine erneut an einem Punkt der Verzweiflung angekommen. «Herr, es muss etwas ändern, sonst will ich nicht mehr leben!»

Es geht aufwärts

Und Gott erhörte ihr Gebet. An einer Seelsorgeschulung lernte sie einen Mann kennen, der ihr zu einem geistlichen Vater wurde. Wie niemand zuvor, vermochte er zu ihr durchzudringen. Er sprach ihre Probleme an, vermittelte ihr aber immer das Gefühl, angenommen zu sein. Schritt für Schritt empfing Christine Heilung für erlebte Traumata und lernte, ihr Verhalten zu verändern. Der Prozess war intensiv und kräfteraubend – aber niemals einengend. Sie lernte, aus ihrer Beziehung mit Jesus zu leben und sich von ihm verändern zu lassen.

Endlich gebraucht werden

Inzwischen waren Christines Kinder erwachsen und die Frage nach dem Sinn ihres Lebens nagte an ihr. Trotz erfahrener innerer Heilung brauchte sie eine Aufgabe. Auch hier erlebte sie Gottes Hilfe. Jemand fragte: «Möchtest du in unserer Brockenstube mithelfen? Wir könnten dich gut gebrauchen.» Noch nie hatte jemand sie um Mithilfe gebeten. Gerne sagte sie zu. Nach der Seelsorge, durch die sie innere Veränderung erfahren hatte, war dieses entgegengebrachte Vertrauen für ihre weitere Entwicklung sehr wichtig.

Jesus meint es gut!

Christines Leben hatte durchaus keinen guten Anfang genommen. Doch Gott hatte einen Plan für ihr Leben. «Jesus lehrte mich, Verantwortung für Tun und Reden zu übernehmen.» Jesus befreit, heilt und unterstützt, dabei entledigt er uns aber nie von unserer Eigenverantwortung.

Heute führt Christine ihr eigenes Geschäft und kommt dabei mit vielen Kunden in tiefe Gespräche. «Gib dich nicht auf!», kann sie heute ermutigen. «Jesus hat einen Weg für dich bereit. Es lohnt sich, ihm zu erlauben, dich zu verändern!»

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Datum: 21.03.2018
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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