Leben bis ans Limit
«Erst durch Jesus fand ich wahres Leben»
Pokern, Sex und Drogenpartys – Markus Janzen will sein Leben in vollen Zügen auskosten. Er arbeitet in der Partyszene und im Spielcasino und kennt auch privat keine Grenzen. Doch als er mit Anfang 30 eine Bilanz zieht, ist er ernüchtert. Und wagt etwas, das ihm vorher nie in den Sinn gekommen wäre...
Ich bin sehr konservativ erzogen worden, aber in mir schlummerte immer ein kleiner Rebell. Als Jugendlicher fing ich an zu kiffen, später zog ich mir auch andere Drogen rein. Ich wollte Spass haben und Extreme ausprobieren.Ich zog nach Berlin und die Stadt empfing mich mit offenen Armen. Bei meiner Einweihungsparty organisierte ich ein riesiges Drogenbuffet, mit Koks, Speed und Pillen in Hülle und Fülle. 200 Leute feierten zwei Tage lang und alle waren drauf. Genau so exzessiv ging mein Leben weiter. Ich arbeitete in der Partyszene und Speed half mir, durchzuhalten. An meinen freien Tagen kiffte ich, um runterzukommen. Das ging so drei Jahre lang, bis es mir plötzlich keinen Spass mehr machte. Ich wollte nicht mein Leben lang so viele Drogen konsumieren und in der Gastronomie versumpfen. So kam ich zu meinem Job als Poker-Dealer.
Auf zum nächsten Extrem
Ich zog nach Wien und heuerte in einem Casino als Poker-Dealer an. Das heisst, dass ich Spielleiter war, Karten mischte und ausgab. Ich verdiente nicht schlecht, besonders, wenn ich in Monte Carlo oder Venedig auf Turnieren unterwegs war, da gab es richtig Geld. Aber die Arbeit im Casino hatte auch Schattenseiten. Die Grundstimmung war schlecht, denn prinzipiell verlieren Leute dort viel Geld. Und wer sein Hab und Gut verspielt, wird aggressiv. Anfangs hatte ich noch Mitleid, aber mit der Zeit stumpfte ich immer mehr ab. Freunde bemerkten, wie kalt und aggressiv ich wurde und dass ich eine ganz andere Sprache annahm.
Immer wieder landeten wir nach Dienstschluss im Stripclub nebenan. Bald waren auch Frauen für mich nur noch Sexsymbole. Ich suchte den Kick auf sexueller Ebene und hatte viele Affären. Aber auch dieses extreme Leben wurde irgendwann langweilig. Und ich wusste, dass ich nicht bis zu meiner Rente im Casino arbeiten möchte. So ging ich zurück nach Berlin.
Was bleibt?
In Berlin hielt ich mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Und ich lernte eine Frau kennen, es war wahre Liebe. Mit ihr wagte ich eine feste Beziehung. Wir beide, das war Rock'n Roll, aber dann kam der Alltag. Ein Problem waren meine vielen Jobs und mein Partyleben, aber ehrlich gesagt habe ich die Beziehung durch Lügen und irrationale Beleidigungen selbst an die Wand gefahren. Schliesslich kam es zur Trennung.
In der Zeit gingen auch andere Freundschaften in die Brüche und zum ersten Mal dachte ich über mein Leben nach. Es war überhaupt nicht so cool. Ich hatte nicht mal eine Ausbildung, fühlte mich sinn- und inhaltslos. Völlig ernüchtert suchte ich Zuflucht bei meinen Eltern. Daheim herrschte Harmonie. Meine Eltern waren glücklich miteinander. War der Grund dafür wirklich ihr Glaube, wie sie sagten?
Die Frage nach Gott
Ich beschloss, einen Gottesdienst zu besuchen, obwohl ich überzeugter Atheist war. Als ich mich in die letzte Reihe setzte, fühlte ich mich erst einmal bestätigt. Das war alles total uncool. Aber dann erzählte der Prediger die Geschichte von Zachäus, dem Zöllner, und plötzlich fand ich mich in ihm wieder. Die Art, wie Jesus mit dem Abschaum der Gesellschaft umgegangen ist, so voller Liebe, das traf mich tief und liess mich nicht mehr los.
Auch zurück in Berlin drängte sich die Frage nach einem möglichen Gott immer wieder auf. Schliesslich beschloss ich, es einfach mal auszuprobieren und sagte: «Gott, wenn es dich gibt, dann kannst du gern den Haufen Leben haben, den ich produziert habe. Ich kann damit nichts mehr anfangen.» Und Gott antwortete.
Entscheidung für das Leben
Es war ein sehr spiritueller Moment. Plötzlich wusste ich eindeutig: Gott ist Realität und er hört zu. An diesem Abend habe ich mich entschieden, mit Jesus zu leben. Und das hatte immense Folgen. Am nächsten Morgen wachte ich auf und war wie auf Wolke sieben. Ich hatte keine Lust mehr zu kiffen oder mich zuzudröhnen. Ich wollte das Leben spüren. Dazu kamen andere Dinge, wie der Wunsch nach einer Perspektive für mein Leben. Aber das mit Jesus war kein kurzes Strohfeuer. Er hat mir tatsächlich eine Tiefe, Inhalt und Sinn für mein Leben gegeben.
Inzwischen bin ich Lehrer und bin extrem dankbar, dass ich Gott kennenlernen durfte. Weder Partys, noch viele Frauen oder ein extremes Leben konnten mich langfristig erfüllen. Ich war immer auf der Suche nach Leben. In Jesus habe ich es gefunden.
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / ERF Medien
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