Vom Feuer verschont

Eine Autobombe bestätigte seine Berufung

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Als der junge Pastor Joseph aus Bagdad Opfer einer Autobombe wird, denkt er, dass alles vorbei ist. Doch Gott hat andere Pläne mit ihm. Und heute, zu einer Zeit, in der viele Muslime die Wahrheit suchen, weiss er, warum Gott ihn vor sieben Jahren rettete.

Es war ein Tag wie jeder andere. Der Iraker Joseph sprang in sein Auto, zündete den Motor und wollte in die Gemeinde fahren, in der er als Pastor tätig ist. Doch fast augenblicklich wurde das Auto von einer Explosion erschüttert – eine Autobombe. Es ging sofort in Flammen auf. «Ich war total verwirrt und konnte nichts mehr sehen», erinnert sich der junge Pastor. Desorientiert und unter Schock hörte er nur, wie eine Frau hysterisch schrie: «Dieser Mann stirbt!» Diese Worte drangen bis in sein tiefstes Inneres: «Das war es also. Jetzt werde ich sterben.»

Alles verbrannt – bis auf den Sitz

Doch es kam anders. Durch ein Wunder konnte sich Joseph schnell aus dem brennenden Auto befreien – und er konnte wieder sehen. Dann verbrannte das komplette Auto vor seinen Augen. «Jeder Teil meines Autos war zerstört und verbrannt – bis auf meinen Sitz», berichtet der Pastor. «Ich hatte keinen einzigen Kratzer. Das Auto verbrannte, aber ich nicht. Ich fand Glasstücke in meinem Haar und vier Teile der Bombe in dem Schal, den ich um meinen Hals getragen hatte. Als ob ein Schal eine Bombe aufhalten könnte. Aber nichts kam an mich ran, ich verlor nicht einen Tropfen Blut.»

Der junge Pastor war sprachlos, wie Gott sein Leben bewahrt hatte. Denn dass es Gott gewesen war, das war eindeutig. «Gott hat mir noch zusätzliche Zeit geschenkt. Er hat meinen Dienst bestätigt und damit gesagt: 'Mach weiter so'. Er hat mich an dem Tag echt ermutigt!»

Der Grund zu bleiben

Dies alles geschah vor sieben Jahren. Heute ist Joseph immer noch Pastor in Bagdad – und durch die Machenschaften von ISIS kommen mehr und mehr vom Islam enttäuschte Muslime zum Glauben an Christus. Und jetzt versteht Joseph, warum Gott ihn weiterhin in Bagdad haben wollte. «Wenn mich jemand fragt, warum ich mit meiner Familie in Bagdad bleibe, dann erzähle ich ihnen diese Geschichte. Es gibt überall Gewalt, überall Verfolgung. Wir leiden unter denselben Dingen wie alle anderen Menschen hier. Aber wir wollen bei ihnen sein.»

Denn die vielen neuen Christen brauchen Führung, brauchen Unterstützung. «[Die neuen Christen] sind eine Herausforderung, denn das bringt eine neue Kultur in die Gemeinde. Neulich kam ein Mann zum Glauben, der mit drei Frauen verheiratet ist und mit allen Kinder hat. Er fragte mich, was er jetzt tun soll. Ich sagte ihm, er solle sie behalten – was hätte ich sonst sagen sollen? Und das ist nur eines der Probleme, mit denen wir konfrontiert werden.»

Leuchter für Frieden und Hoffnung

Joseph weiss, dass das Leben seiner Frau, seiner zwei Kinder und sein eigenes in Gefahr sind in einer Zeit, wo man sterben kann, einfach weil man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Doch er weiss auch, dass Gott auf sie aufpasst – und dass dies der Ort ist, an dem Gott ihn haben möchte. «Wir wollen wie der siebenarmige Leuchter sein. Wir sind eine kleine Gruppe, die unserem Gott vertraut. Er kann uns gebrauchen. Wir sehen, dass alle nach Frieden, Liebe und Hoffnung suchen. Als Gemeinde erzählen wir den Menschen davon, wo sie diese Dinge letztlich finden können. Und wenn sie hören, dass wir darüber reden, dann hören sie wirklich zu.»

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Datum: 07.07.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Open Doors

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