Philip Rusnak
«Ohne Jesus will ich nie mehr sein»
Als Teenager gerät Philip Rusnak in kriminelle Kreise, später dreht sich alles nur um Party, Alkohol und Mädels. Sein Leben ist wie ein Rausch, er fühlt sich unbesiegbar. Bis ihm bewusst wird, wie kaputt er eigentlich ist. Und dann begegnet ihm Gott...
Ich war schon immer katholisch, aber der Glaube war bei uns daheim kein Thema. Wir hatten keine Bibel, beteten nie und gingen nicht mal an Weihnachten in die Kirche. Mein Vater starb, als ich zwei war, trotzdem hatte ich mit meiner Mutter und meinen zwei Geschwistern eine schöne Kindheit.Die Gegend, in der ich aufwuchs, war allerdings nicht die beste – die Jugendkriminalität war dort relativ hoch und als ich 13 war, geriet ich an die falschen Freunde. Wir kifften exzessiv und probierten auch andere Drogen. Und weil ich mir das irgendwie finanzieren musste, fing ich an, mit Hasch und Pillen zu dealen. Ich war bekannt als der Kleine mit der grossen Klappe, meine Clique gab mir Rückendeckung. Immer wieder zogen wir Leute ab, waren in Schlägereien verwickelt und in die Schule ging ich fast gar nicht mehr. Dass ich trotzdem irgendwie mein Abi schaffte, kommt einem Wunder gleich.
Hauptsache exzessiv
Nach der Schule stürzte ich mich in die Partyszene. Von Donnerstag bis Sonntag war ich nur unterwegs und liess es richtig krachen. Mit genügend Alkohol war es kein Problem, Mädels anzusprechen und Telefonnummern zu sammeln. Meine Kumpels und ich führten sogar Strichlisten, wer mehr Frauen abschleppen konnte. Ich fühlte mich wie der krasseste Typ. Ich dachte, niemand kann mir was, ich krieg jede, ich bin der Grösste! Bis mein Konstrukt ins Wanken geriet.
Auf dem Boden der Realität
Wir waren wieder mal in einem Nachtclub, sassen mit 'nem Haufen Mädels im VIP-Bereich, ich wieder hackedicht. Aber obwohl alles da war, was mir wichtig war, war ich total deprimiert. Ich konnte es mir nicht erklären. Ein paar Wochen später ging es mir wieder so. Ich war auf dem Nachhauseweg und mit einem Mal wurde mir bewusst, dass ich mir die ganze Zeit selbst etwas vormache. Ich war überhaupt nicht der Coolste. Ich hatte einen miserablen Schulabschluss, fand keinen Job, hatte tausend Affären, aber nie eine richtige Freundin.
Plötzlich realisierte ich, wie kaputt mein Leben ist. In dieser Nacht wandte ich mich zum ersten Mal an Gott und sagte: «Ich weiss gar nicht, ob es dich gibt, aber wenn, dann zeig dich mir!» Ich Nachhinein denke ich, dass das der Moment war, in dem Jesus aus dem Himmel auf mich sah und mir die Hand reichte.
Gottes Antwort
Ein paar Tage später traf ich einen alten Kumpel, der mir erzählte, dass er Jesus begegnet sei und jetzt Christ ist. Ich konnte das gar nicht glauben, Ivan war immer der Krasseste von allen gewesen! Aber durch ihn beantwortete Gott mein Gebet. Ivan und ich gingen zur Messe, lasen in der Bibel und beteten zusammen. Stück für Stück erfuhr ich mehr davon, wer Gott ist. Und dann sagte Ivan: «Wenn du mit Gott anfangen willst, dann geh zur Beichte.»
Ich wusste gar nicht so richtig, wie das geht, suchte mir irgendeine Pfarrei im Internet, und erzählte dem Priester mein ganzes Leben. Er hörte sich alles an und legte mir dann die Hände auf, um mir Vergebung zuzusprechen. Diesen Moment werde ich nie vergessen, es war unbeschreiblich. Als hätte ich zehn Jahre nicht geduscht und jetzt richtig schön mit Seife. Ich fühlte mich blitzblank, es war eine krasse Befreiung. Und dann erfuhr ich zum ersten Mal spürbar den Heiligen Geist. Es gab keine Zweifel mehr, dass Gott mir nahe ist, und das war besser als alles, was ich bislang erlebt habe. Danach war ich Feuer und Flamme für Jesus und hätte am Liebsten jedem von Gott erzählt.
Leben aus Glauben
Sieben Jahre nachdem ich zum Glauben gekommen bin, ging ich durch eine schwere Zeit. Meine Mutter starb an Krebs, obwohl ich Gott jeden Tag um ihre Heilung angefleht hatte. Damals dachte ich schon: Ist mein Leben mit Gott wirklich so schön, wie ich das immer behaupte? Oder hat er mich im Stich gelassen? Aber mitten in Schmerz und Zweifel, in den Fragen, warum auch andere Lebensträume so lange auf sich warten lassen, kam ich immer wieder an den Punkt, dass ich nicht mehr ohne Jesus leben will. Für mich gab es keine Alternative mehr. Der Bibelvers aus Johannes, Kapitel 6, Vers 68 sprach mir total aus der Seele: «Herr, wohin sollte ich gehen? Nur du hast Worte des ewigen Lebens.» Das waren genau meine Gedanken.
Damals lernte ich eine wichtige Lektion: Christ sein bedeutet nicht, dass Gott alle meine Wünsche erfüllt. Es bedeutet, zusammen mit Gott alle Umstände des Lebens anzugehen. Ich weiss, dass ich mit Jesus auf dem richtigen Weg bin. Gott liebt mich, er ruft mich bei meinem Namen. Er kennt mein Herz genau und weiss, wie es in mir aussieht. Und deswegen darf ich darauf vertrauen, dass sein Weg der Beste für mein Leben ist. Ich wünsche mir sehr, dass auch andere Menschen sich für die unendliche Liebe und Güte von Jesus Christus öffnen können. Denn auch heute noch ist Gott erfahrbar.
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Quelle: Jesus.ch
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